Diese Geschichte ist sehr persönlich. Ich werde diesen Brief niemals abschicken, aber eigentlich würde ich gerne, wenn ich nicht die Konsequenzen kennen würde *seufz*. Bitte Kritiken
Wir waren Freunde, mehr sogar. Wir waren fast wie Schwestern und du, du bist nun so. Vielleicht liegt die Veränderung bei mir, vielleicht ist alles meine Schuld, aber kannst du dann nicht mit mir reden? Kannst du nur da sitzen und mich fertig machen? Alles fing an, wie immer. Wir trafen uns, wo wir uns immer trafen und dann kam er dazu. Er, der Freund eines Freundes, den ich nicht mochte und du umso mehr. Und alle Anderen dachten wie du. Da begann das Masaker. Du begannst damit, nanntest mich anders, nanntest mich seltsam und meinen Geschmack schlecht, ich unternahm nichts. Ich nahm es hin und außerhalb dieser Stadttreffen war alles wie immer. Denke ich. Wir beide lachten und alberten herum und schließlich war er wieder da. In deinem Kopf, freilich, aber er war da. Natürlich hast du von ihm gesprochen, viel, lang, stolz. Stolz, dass er dich mochte, dass er es dir zeigte und mir war es egal. Du warst schließlich immer so, hast von Jungen geredet und das alle für dich schwärmen. Für mich nicht, noch nie und wahrscheinlich auch niemals. Das war mir klar gewesen, doch du machtest es mir noch deutlicher, unbewusst. Meine Stimmung auf dem Tiefpunkt, und ich schwieg. Mit diesen Zeilen mache ich mir meine eigenen Fehler immer deutlicher bewusst. Ein weiteres Treffen. Eigentlich war er ganz nett. Ganz nett, mehr aber auch nicht. Für mich, du sahst das anders. Sie sahen das anders, sie alle taten es. Und wie es kommen musste, so kam es auch. Erst unabsichtlich und dann ohne Frage absichtlich wurde ich ausgeschlossen, von ihnen, von dir. Als ich schließlich fuhr, mit dem Fahrrad, im Dunkeln, als ich losfahren wollte und du nicht, da wurde es mir zu bunt. Ich fuhr los und fuhr und fuhr. Langsam stiegen mir die Tränen in mein Gesicht. Das sonst so anstrengende Fahrradfahren schien mir leichter als früher und ich dachte nach. War das Leben wirklich so unfair? War mein Leben so unfair? Warst du so unfair?
Vor unserer Haustür hielt ich inne und wischte mir die Tränen ab. Dann holte ich mein Handy aus der Tasche. Fünf Anrufe in Abwesenheit. Ich starrte auf den Bildschirm und schaltete das Handy aus