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 Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3

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Niea
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Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 Empty
BeitragThema: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySa Jun 25, 2011 4:13 pm

Kommentar des Autors:
So, dass sollte die Endfassung sein. Wink
Teil 1 heißt erstmal so viel wie Buch 1.

Inhaltsangabe:
Es geht um einen Jungen, dessen Familie von Auftragsmördern getötet wurde. Nur er hat überlebt und wird als Dämon gejagt, der angeblich seine Eltern und seine Schwester getötet hat.
Nach dem er in die Hände von Assassinen fällt, wird er sich erst über seine Fähigkeiten bewusst. Fähigkeiten, die ihn von normalen Menschen abheben, aber auch in den eigenen Reihen zu etwas Besonderem machen.
Doch in dem Land Shantra gibt es einen Orden der Narius. Sie glauben an die Göttin Nariu, die ihnen die Gabe schenkten, um über alle anderen zu Herrschen und die seit Jahrunderten in einem Kampf mit den Assassinen aus Saret sind. Nach dem der Orden der Nariu in Shantra an die Macht gelangt brodelt ein Krieg zwischen Shantra und Avarell auf. Einen Krieg, dessen Aufgabe der Assassinen es ist, ihn zu verhindern.

Inhalt Teil 1:
Dort geht es erstmal Primär darum, wie der Protagonist Eren zu dem wurde, was er dann am Ende ist. Also es soll wirklich den Anfang der Geschichte sein. Smile
Die Geschichte handelt von seiner Kindheit, um zu erfahren, wie er zu den Assassinen kam und dann um seinen Vater.
Der erste Teil ist ein bisschen ein Drama.



Kapitel 1

Meine Füße schlürften durch staubigen Sand einer leeren Nebenstraße. Ich taumelte in die Richtung des Stadttores. Meine Beine zitterten. Meine Arme waren schlaff und mein ganzer Körper fühlte sich so ausgezerrt an, wie ich es noch nie erlebt hatte. Es war die glühende Mittagshitze eines unerbitterlichen Sommers. Ich rieb meine spröden Lippen übereinander, die sich nach jeder Art von Wasser sehnten. Ich stieß den schweren Atem aus und starrte zum hellblauen Himmel hoch und kniff die Augen zusammen, als ich in das sengende Sonnenlicht blickte.
Ich lehnte mich in den Schatten einer Hauswand und spähte um die Ecke zum Stadttor und Schweiß kitzelte mir die Schläfen bis zum Kinn herab.
Zwölf Wachen waren an dem Tor postiert und kontrollierten genauestens wer rein kam und auch wer raus ging.
Wie sollte ich daran vorbei kommen? Ich rieb mir mit einer Hand das müde Gesicht und lehnte meinen Körper gegen die kalten Steine.
Egal wie, ich musste aus der Stadt. Man suchte mich. Man hatte mich schon einmal gefunden, doch ich konnte noch fliehen, aber ein weiteres Mal würde ich es nicht schaffen. Ich hatte seit zwei Tagen nichts mehr gegessen, denn ich wollte nicht das Risiko eingehen bei einem Diebstahl die Aufmerksamkeit der Wachen auf mich zu ziehen, die durch ziemlich jede Straße patrollierten.
Um das Stadttor wirbelte so viel Staub, dass ich glaubte alleine von dem Anblick zu Husten.
Drei Wachen lösten sich vom Tor und kontrollierten einen Händlerwagen, der in die Stadt wollte.
Gleichzeitig sah ich, wie ein alter betrunkener Mann mit zerschlissener Kleidung einen der Wachmänner, der weiterhin seinen Posten bezog, beschimpfte. Nach dem der Mann nicht aufhörte immer hitziger dem Wachmann Beleidigungen gegen den Kopf zu werfen trat der Wachmann vor und stieß den Mann an und sagte mit wütender Stimme, dass er verschwinden soll.
Ich lehnte mich wieder zurück gegen die kühle Wand, Blickte zum Himmel hoch, schloss die Augen, sog die stickige Luft ein, um mich in einem langen Atemzug wieder von ihr zu befreien.
Vielleicht war das meine einzige Chance.
Die Chance eines Zwölfjähren dem Tod zu entrinnen.
Meine verschmutzen Hände wischten über mein dreckiges Gesicht, dessen Wangen rot vor Sonnenbrand waren.
Ich löste mich von der kühlen Hauswand, trat einen Schritt vor, atmete erneut tief durch und sammelte meine letzte Kraft, um durch das Tor zu sprinten. Doch kaum hatte ich zum rennen angesetzt, da zog mich eine Hand an der Schulter zurück und ich verlor mein Gleichgewicht und stürzte nach hinten, stieß wieder mit der Hauswand zusammen, gegen die ich mich gelehnt hatte und blickte zu zwei in hellbraunen Kleidern vermummten Gestalten auf.
„Das würde ich nicht tun.“ Sagte eine ruhige Männerstimme.
Mein Herz raste hoch und ich suchte, zur Seite paddelnd, meine Balance wieder.
Kopfgeldjäger. Schoss es mir durch den Kopf und ich wandte mich nach links, versuchte der Hand, die erneut nach mir griff auszuweichen, doch meine Reflexe waren einfach zu langsam und diesmal stieß mich der Kopfgeldjäger heftig gegen die Wand.
Ich keuchte auf.
Ich war geliefert.
Er umschlang den Kragen meines Hemdes, dass ich den Kopf nach oben reckte und drückte mich gegen die Wand. Ich umgriff mit meinen Händen seine Eine, die mich starr festhielt und versuchte sie von mir zu bekommen, aber meine Kräfte waren erschöpft.
„Hör zu! Du folgst uns anstandslos, verstanden?!“ zischte er mir entgegen, doch ich hörte ihm nicht zu, versuchte lediglich mich aus seinem Griff zu befreien unter Wellen von hetzender Panik. Trat ihm mit meinem Fuß gegen das Knie, doch er reagierte darauf nur fast unmerklich.
Er schlug mich erneut gegen die Wand und als sein Arm auf meine Brust traf keuchte ich erneut auf. Das überanstrengte Pochen meines Herzens schoss mir bis in den Kopf und mein Atem schien nicht nach zu kommen.
„Hör auf!“ fuhr er mich diesmal zornig an.
Ich hielt inne, versuchte ruhiger zu atmen und fühlte den tauben Schmerz in meinem ganzen Körper. Das tosende Geräusch, das ich in letzter Zeit so oft erlebt hatte, überfiel mich wieder und ich versuchte es mit aller Kraft zu unterdrücken.
Jetzt lockerte er seinen Griff, ließ mich los und ich blinzelte ihn an, als ich wieder auf meinen Füßen landete.
Ich dachte nicht nach, fühlte nur den kurzen Moment der Freiheit, biss die Zähne zusammen, stieß mich gegen ihn, ergriff das Messer an seiner rechten Seite, drehte mich und blieb vor ihm stehen, das Messer – vielmehr ein kunstvoller Dolch – erhoben.
Mein Atem wurde immer schwerer, während der Schweiß unaufhörlich von meiner Stirn über meine Schläfen kitzelte. Der Dolch, den ich mit zwei Händen umklammerte, zitterte unaufhörlich unter meiner Kraftlosigkeit.
„Richte niemals einen Dolch auf jemanden, wenn du nicht vorhast ihn zu töten.“ Sagte der Mann vor mir, mit immensem Vertrauen, dass ich dies nicht tun würde.
„Glaubt mir, ich werde es tun, wenn ihr mir zu nahe kommt.“ Ich würde es tun.
„Wir wollen dir helfen, wir sind nicht deine Feinde.“ Versuchte er jetzt mit einfühlsamer Stimme zu erklären.
Ich lachte nur verspottend und trat einen weiteren Schritt zurück.
„Wagt es nicht mich zu verfolgen.“ Drohte ich, während ich konstant zurück ging, senkte das Messer, warf einen leere Regentonne vor mich ihnen in den Weg und sprintete nach hinten - stolperte eigentlich mehr.
Einen Augenblick später war ich in der Menschenmasse, die sich um das Stadttor drängte. Ich hatte keine Kraft mehr für ein großes Versteckspiel und hatte dennoch keine Wahl, unterdrückte die Schmerzen meiner schlaffen Muskeln und zwängte mich an dem Strom der Menschen vorbei.
Mein Herz schlug so wild gegen meine Brust, dass ich glaubte, dass es gleich herausspringen würde. Das tosende Geräusch in meinen Ohren vom Stimmengewimmel. Mein Blick, der sich unglaublich scharf klärte und dann in eine Unbestimmtheit verlief. Ich hätte mich übergeben können, doch der Puls drang mich nur dazu weg zu kommen.
Ich sah zum Stadttor, doch alle Wachen konzentrierten sich wieder auf die Menschen, die dem Tor zu nahe kamen. Mein Blick viel auf den Betrunkenen, der gerade von zwei Männern weggeschliffen wurde, eine große Platzwunde an seinem Kopf offenbarte sich mir aus der dunkelrote Tropfen in den aufgewirbelten Sand fielen. Vielleicht war der Mann Tod, vielleicht auch nur bewusstlos. Dies war eine gnadenlose Stadt – etwas, das ich vorher nie bemerkt hatte.
Ich drängte mich an den Menschen vorbei, die Hauptstraße hinauf zum Marktplatz und suchte hinter mir nach den Kopfgeldjägern. Ich sah sie nicht mehr und hoffte, dass sie meine Worte ernst genommen hatten.
Ich stolperte weiter vorwärts und versuchte so viele Leute wie möglich hinter mich zu bekommen.
Doch das Adrenalin verschwand zunehmend, meine Beine zitterten vor Erschöpfung und ich tappte in die nächste Nebenstraße, atmete aus, warf mich hinter ein paar herrenlose Holzkisten und ließ meinen Kopf in meine Arme sinken.
Ich wartete. Zählte bis hundert, während mein Herzschlag sich wieder beruhigte und mein Atem kraftloser wurde.
Meine Augen füllten sich mit Tränen, doch ich weinte nicht.
Ich lehnte meinen Kopf gegen die Hauswand und starrte dann auf den Dolch zwischen meinen Händen herab. Es war zweifellos ein Meisterstück. Die reine silberne Klinge, die heller leuchtete als das Sonnenlicht. Der Griff mit solch feinen Linien verziert, dass man sie kaum unter den Fingern spüren konnte. Ein taubes Gefühl machte sich in mir breit und ich starrte nur noch wie hypnotisiert auf die Klinge.
Es waren Schritte, die ich erst zu spät hörte. Schritte, die vor mir stehen blieben, ohne etwas von dem staubigen Sand aufgewirbelt zu haben.
Meine Augen starrten zu einer dunklen Gestallt auf. Einer so dunklen Gestallt in diesem hellen Licht.
Ich merkte, wie ich mich nicht mehr halten konnte und mein Oberkörper zur Seite fiel, ohne jegliches Gefühl für den kochendheißen Sand.
Mein Atem, den ich hilflos ausstieß. Der Puls, die Geräusche, das Licht – es war so als ob mein eigener Körper gegen mich arbeitete.
„Ich hab‘ nichts getan!“ zitterte meine eigene Stimme, die so fremd klang.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySa Jun 25, 2011 9:34 pm

O.O wow! Das ist genial!! Schreib unbedingt weiter! Very Happy
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySo Jun 26, 2011 4:47 pm

Ich muss ja zugeben, dass ich die Geschichte liebe ;D
Ich kenn sie ja schon komplett xD Hab deshalb eigentlich immer Angst, dass ich Sachen schreibe, die man noch gar nicht verstehen kann, wenn man sie nicht komplett kennt. Also unbedingt aufschreien, falls irgendwo Hintergrundinfos fehlen! :-)




Es war ein verwirrender Traum, aus dem ich immer wieder aufgeweckt wurde. Mein Kopf, der angehoben wurde, kühlte Flüssigkeit, die meinen Mund füllte und mir dann weich die Kehle herunter rann. Gelegentlich der Geschmack von einer lauwarmen Suppe. Ich erkannte keine Gesichter, hörte immer nur wieder Stimmengeflüster. Schweiß hatte meine ganzen Kleider durchnässt und klebte sie an meine Haut, selbst die Haare in meinem Nacken und auf meiner Stirn schienen sich an meine nackte Haut zu schmiegen. Es war ein widerliches Gefühl, dass ich nicht los wurde. Ich wollte die Decke wegstoßen, hatte jedoch keine Kraft. Ich konnte die Augen nicht öffnen und alles wurde immer wieder zur Unwirklichkeit.
Es waren dunkle Bilder. Dickes tiefrotes Blut. Glasscherben eines zerbrochenen Weinglases, die wie Sterne funkelten. Bordeauxrot Wein, der in einem hellgelben Teppich versank. Schwarze Augen, die mich anstarrten, etwas Grausames flüsterten. Eine kraftlose Hand, die sich in das Blut des Teppichs krallte. Lauf. Lippen, die immer wieder dieses Wort formten. Lauf. Lauf. Meine Kehle schnürte sich zu und ich zuckte zusammen. Öffnete die Augen, starrte ziellos an eine dunkle Decke. Ein kühles Tuch strich mir plötzlich über die glühende Stirn, für dessen zärtliche Berührung ich in diesem Augenblick unglaublich dankbar war. Griff nach irgendjemand. Ich wollte nicht zurück, merkte dann aber nur, wie mein Körper zurücksank und ich wieder in Schlaf verfiel.
Ich sah sie. Nila, meine kleine Schwester stand in ihrem feinen hellblauen Nachthemd vor mir. Sie lächelte mich an, rannte auf mich zu, umarmte mich. Ihr zuckersüßes Lachen, das mir bitter durch den Kopf hallte. Sie hob den Kopf und das glückliche Lächeln wurde zu einem Finsteren, Grausamen. Das Gesicht wurde hart und ich starrte in der nächsten Sekunde in die Augen eines Mannes, dessen Gesicht ich nicht erkannte, aber ich wusste wer es war. Innerlich schrie ich auf. Ich wollte weg. Der Dämon stieg in mir auf, fuhr mit seinen Krallen durch mein Herz und erfasste mich. Mein Herzschlag, den ich selbst durch den Traum, wie wild durch meinen Körper schlagen spürte. Unendlicher Hass, mit dem unzügelbaren Willen zu töten fuhr durch mich und gleichzeitig das widerwärtige Gefühl, wie eine Klinge durch sein Fleisch drang. Ich schreckte auf, merkte wie mein Körper hochfuhr – ich wusste nicht, ob ich schrie als ich hochfuhr, aber ein innerlicher Schrei hallte weiter durch meinen Kopf. Ich keuchte, spürte nur noch meinen eigenen wilden Herzschlag und starrte auf eine weiße weiche Decke herab.
Eine Hand berührte mich an der Schulter und ich zuckte zusammen.
Ich sah ein Mädchen an, deren hellblonde Haare fein zurück gesteckt waren. Ich schrak noch mehr zusammen. Irgendeine Erinnerung, die ich noch nicht richtig zuordnen konnte, ließ meine Finger zittern. Ich drückte mich gegen die Wand und ließ den Blick mit schwerem Atem nicht von ihr.
„Es ist alles in Ordnung. Dir wird nichts passieren.“ Meinte sie und reichte mir einen Holzbecher.
Sollte ich auf diese Aussage einfach nur lachen oder hysterisch Schreien?
Meine Ohren rauschten vor Blut, das mir durch den Kopf schoss und ich glaubte mir würde für einen kurzen Augenblick wieder schwarz vor Augen werden, doch es klärte sich langsam wieder.
Sie hielt mir weiter den Becher hin.
„Du solltest etwas trinken.“ Erklärte sie mir, als ich weiterhin sie nur misstrauisch anstarrte.
Mein Hals kratze nach wie vor und mein Mund war schleimig.
Mit leicht zitternden Fingern nahm ich den Becher jetzt entgegen, blickte in ihn hinein, in dem klares Wasser durch die Bewegung leichte Wellen schlug. Sie lächelte leicht und stand dann auf.
„Ich bin gleich zurück.“ Und die Zimmertür schloss sich hinter ihr.
Zögernd trank ich das Wasser und starrte durch den Raum. Er war leer, bis auf das Bett, einen Stuhl und einen kleinen Tisch. In dem Zimmer gab es auch ein Fenster, das geöffnet war, jedoch war es so klein, dass ich kaum durch passen würde. Hier stand eine widerliche schwüle und gleichzeitig staubige Luft.
Das Wasser war lauwarm, angenehm.
Ich ließ mich wieder zurück ins Kissen sinken, blieb jedoch wach auf der Seite liegen und starrte auf die Tür.
Es dauerte ein wenig bis sich die Tür wieder öffnete und das Mädchen trat mit einer Schale ein, von der ich den Geruch von Gries wahrnahm. Sie reichte mir das Essen und streckte mir dann noch einen Löffel entgegen.
Ich richtete mich erneut auf und sah auf das Essen herab. Wahrscheinlich hatte ich so viel Hunger, dass ich keinen Hunger mehr spüren konnte, jedoch merkte ich als der Geruch mir immer mehr in die Nase stieg, wie ein verlangendes Gefühl in mir gleichzeitig aufstieg.
Vorsichtig aß ich, während sie sich auf den Stuhl nieder ließ und mich schweigend musterte. Nicht neugierig, nicht kindlich, nicht argwöhnisch, es wirkte neutral. Sie war bestimmt fünf Jahre älter als ich und trug kein Kleid. Ich presste die Lippen aufeinander. Insgesamt machte sie keinen sonderlich weiblichen Eindruck.
Ich konnte nicht alles essen und hatte die Schale nicht mal zur Hälfte geleert, als ich sie auf einen kleinen Tisch neben dem Bett schob.
Ich lehnte mich zurück gegen die Wand und fühlte in meinen schwachen Körper, dessen Gedanken überall verstreut zu sein schienen.
„Was wollt ihr von mir?“ fragte ich schließlich das Mädchen, ohne wirklich zu ihr aufzusehen. Sie zu fragen, ob sie etwas mit den Kopfgeldjägern zu tun hatten oder ob sie mich gerettet hatten, konnte ich nicht stellen, da sich jedes Mal meine Kehle zuschnürte. Vielleicht wusste sie gar nicht wer ich bin.
„Nur das du keine Dummheit begehst.“ Meinte sie ohne jegliche Gefühlsregung, stand dann auf, nahm die Schale und ging mit leisen Schritten aus dem Zimmer. Einen Moment später vernahm ich das Knarren einer Treppe.
Ihre Antwort beruhigte mich nicht wirklich und starrte übernervös in die Richtung von der das Knarren kam. Die Zeit verging, doch die Hitze blieb.
Mit einer Hand strich ich mir über das Gesicht, das in schimmerndem Schweiß stand. Die Wand in meinem Rücken war auch kein Trost, da es einfaches Holz war. Es war unerträgliche Mittagshitze.
Ich vernahm etwas klirrendes, eine kräftige weibliche Stimme, die fluchte und dann wie Glasscherben weggeräumt wurden.
Ich rutschte an die Bettkante und stellte meine nackten Füße auf den Boden. Sie fühlten sich nach wie vor schwach an. Ich trug eine hellgraue Hose, die mir bis knapp über die Knie reichte. Dazu hatte ich noch ein sandfarbenes Hemd an. Beide aus dünnem Stoff und es waren nicht meine Kleider. Keine Ärmel, die verhindern konnten, dass ich nun auf meine narbenbedeckten Arme starrte. Drei Narben auf dem Linken, Zwei auf dem rechten Arm, die noch rot leuchteten. Vorsichtig folgte ich einem länglichen Streifen, den einst ein glühender Metallstab in meine Haut gebrannt hatte. Ich biss die Zähne aufeinander und ballte die Fäuste. Mein Blick löste sich und ich blickte wieder durch das Zimmer.
Ich muss hier weg, verdammt!
Ich hörte, wie jemand wieder die Treppe hoch lief und die Tür öffnete sich ohne, dass ich verhindern konnte, dass ich leicht zusammenzuckte.
Es war ein Mann, dessen Identität sich mir auf den ersten Blick nicht offenbarte, als er jedoch sprach, wusste ich es sofort wieder.
„Du scheinst dich gut zu erholen.“ Er sprach es ohne ein Lächeln; als einfache Feststellung. Er war einer der Kopfgeldjäger und da er jetzt nicht mehr sein Gesicht versteckte erkannte ich weiche schlanke Züge. Genau wie ich hatte er kastanienbraune Augen, die genauso wach und argwöhnisch alles musterten. Dunkelbraune Haare, die jedoch im Gegensatz zu meinen kurz geschoren waren. Ich schätzte ihn auf ein alter von dreiundzwanzig – vielleicht auch etwas älter.
„Was wollt ihr von mir?“ fragte ich wieder und hob leicht den Kopf, während ich versuchte etwas bedrohlich zu wirken.
„In erster Linie wollen wir dich in Sicherheit wissen.“
Ich verengte die Augen. Das war klar, dass sie mich – ihr Geld- in Sicherheit wissen wollten.
Der Mann lächelte – irgendwie amüsiert, und es wirkte wie eine Beleidigung für mich.
„Wir werden dich nicht ausliefern.“ Erklärte er dann und hielt einen Moment inne.
Er klang glaubwürdig, dennoch kam ich nicht um das merkwürdige Kribbeln, das durch meine Adern schoss.
„Hör zu. Ich weiß, dass du sicher viele Fragen hast, jedoch solltest du dich erst mal richtig erholen. Ich versichere dir, dass dir hier nichts passieren wird.“
Ich sah ihn finster an. Ich wollte überlegen wirken. Ich brauchte ihre Sicherheit nicht. Hätten sie mich nicht festgehalten, wäre ich schon längst aus der Stadt – in Sicherheit.
„Shira wird dir etwas zu Abendessen bringen.“ Sagte er und ging zur Tür. „Versuch keine Mätzchen, du schadest nur dir selbst.“ Sein Blick haftete dunkel und ernst auf mir.
Ich weiß nicht warum, aber ich nickte mit einem kalten Schauer, der mir den Nacken hochkribbelte.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySa Jul 02, 2011 7:52 pm

Ich saß in der Ecke und sah zu dem letzten Sonnenstrahl, der nicht mehr als ein zerrissener Punkt war und auf die Tür leuchtete. Doch in diesem Moment würde ich nicht abhauen. Ich würde mich ausruhen und wenn ich wieder genug Kraft hätte würde ich wieder verschwinden. Was auch immer diese Leute von mir wollten, in meiner momentanen Situation glaubte ich nicht, dass es irgendetwas Gutes sein konnte.
Ich legte mich auf die Decke. Es war nach wie vor nicht wirklich bequem, aber es war besser, als die Nächte, in denen ich in einer Ecke gegen eine Holzkiste gelehnt saß und jeder kalte Windzug mich aufwachen ließ.
Ich war direkt eingeschlafen und erst die wachen Geräusche des Hauses und der Stadt weckten mich wieder auf.

In den nächsten Tagen ging es mir zunehmend besser und ich fühlte mich trotz der elenden Hitze wieder gut. Ich konnte wieder aufstehen und tappte unruhig durch das Zimmer.
Die ältere Frau, die eigentlich nur in der Küche stand und kochte, kam in mein Zimmer herauf und brachte mir heute etwas zu essen. Ich wollte nicht fragen, wo Shira war, die mir sonst das Essen brachte.
„Du riechst wie eine Kanalratte.“ Meinte sie plötzlich und ich starrte sie über den Tellerrand an. Sie rümpfte betonend die Nase.
„Ich werde dir ein Bad machen.“ Verkündete sie und verließ das Zimmer.
Ein Bad. Wie ich innerlich plötzlich auflächelte. Vielleicht das allererste Mal seit Jahren.
Es war keine sonderlich große Wanne, aber ich genoss einfach nur das warme Wasser, das sich um mich schmiegte. Ich ließ mich hinein sinken und schloss die Augen. Plötzlich wurde mir ohne Vorwarnung einen ganzen Eimer Wasser von hinten über den Kopf geschüttet und ich hustete auf, als ich etwas von dem Wasser einatmete.
„Verdammt, bist du wahnsinnig?“ hustete ich weiter und sah zu Shira auf.
Ich merkte, dass ich sie definitiv nicht einschätzen konnte. Mal lächelte sie zuversichtlich, einander mal blickte sie einen abschätzend an.
Ich war hier nicht mehr als ein Gefangener, auch wenn mir so etwas wie Folter erspart blieb.

Man bevorzugte es anschließend, da ich wieder bei Kräften war, dass ich in der Küche bei allen anderen mit aß. Das waren die einzigen Zeiten, zu denen ich den Mann wiedersah.
Es waren sicher bereits zwei Wochen vergangen und in meinen Kopf formten sich immer mehr Pläne, um zu entkommen.

Ich war in dem Flur, der extrem schlicht war. Nicht mal Bilder hingen an den Wänden.
Der Flur führte zu einer Treppe, deren knarrendes Geräusch sich fast schon in meinen Kopf eingebrannt hatte.
Die Küche war der größte Raum des Hauses. Man hatte versucht sie gemütlich einzurichten, jedoch konnte man es nicht gerade als besonders geschmackvoll oder gar modisch bezeichnen.
„Setz dich.“ Stieß mich der Mann, mit den kurzgeschorenen Haaren etwas unfreundlich an, doch mein Blick fiel auf die Tür, die raus auf die Straße führte. Mit innerlichem Widerstreben setzte ich mich auf einen Stuhl an dem Küchentisch.
Die Frau, die nach wie vor bei dem Kochtopf stand füllte zwei Schalen mit der orangenen Suppe. Der Geruch des weichgekochten Blumenkohls und der Kartoffeln schwebte schon den ganzen Tag lang im Haus. Sie stellte eine Schale vor mich, eine anderen setzte sie Shira vor, die neben mir saß. Ich runzelte die Stirn, während ich an dem widerlichen Geruch der Suppe roch. Wenn es eins gab, was ich nicht leiden konnte, dann Gemüse und noch weniger, wenn es in einer Suppe zermanscht wurde.
Widerstrebt nahm ich den Löffel. Selbst bei dem großen Hunger, den ich verspürte änderte es nichts daran, dass ich am liebsten die Suppe zur Seite gestoßen hätte und etwas anderes gefordert hätte. Aber ich fühlte mich nicht in der Position hier so etwas zu verlangen – ich war nicht mehr in meinem alten Leben. Ich schloss die Augen. Damals wäre das kein Problem gewesen. Damals hätte man es nicht mal gewagt mir so etwas vorzusetzten.
Seit ein paar Tagen saß ein ältere Mann mit kleinen schwarzen Augen an dem Tisch, der mich immer anlächelte und genüsslich die Suppe schlürfte, während ich nur lustlos den Löffel anhob. Ich hasste seine Anwesenheit. Irgendetwas von dem Gefühl, dass ich mich mittlerweile sicher fühlte, ging immer verloren, wenn er da war. Er redete nur sinnloses Zeug und schien der alten Köchin namens Mary ziemlich auf die Nerven zu gehen. Er fragte immer nach mehr Pfeffer und redete über irgendwelche Leute aus der Stadt, deren Namen mir nicht mal ansatzweise etwas sagten, weshalb sie nicht von besonders hohem Rang und Wichtigkeit sein konnten.
Nach dem ich mit der Suppe fertig war, fühlte ich mich nicht wirklich satt.
Wie ich die große Tafel vermisste, die mit allem möglichen Gedeckt wurde. Über Obst, süßem Gebäck, Schinkenscheiben und Käse.

„Wie ist dein Name?“ fragte ich den Mann, als wir wieder in dem Raum waren, der mittlerweile mein Zimmer war.
Erst sah er mich fragend an, sagte dann aber „Jeran.“
Ich nickte und erwartete, dass er mich fragte, wie ich hieß, doch er tat es nicht. Ich runzelte die Stirn, doch dann sah er mich mit einem Lächeln an „Ich weiß, wie du heißt.“
Ich runzelte noch mehr die Stirn.
„Eren Davíer. Habe ich recht?“
Ich nickte vorsichtig.
„Wir wissen so ziemlich alles über dich, also erwarte keine Fragen.“
„Warum? Was wollt ihr von mir?“ ich war auf irgendeine Art unheimlich gereizt. Niemand hier redete wirklich mit mir. Es waren höchstens Anweisungen: Komm runter, setzt dich, iss…
„Du hast ein paar Fähigkeiten, die ziemlich wertvoll sind. Das Attentat, das auf deine Familie ausgeübte wurde, war nicht… mit deinen Fähigkeiten geplant und solltest du draußen weiter so blind rumlaufen wird dein Kopf bald das Stadttor zieren.“
Ich erstarrte einen Moment lang und blinzelte ihn an „Das heißt, Ihr glaubt nicht, dass ich es war?“
Er zog eine Augenbraue hoch „Natürlich nicht.“
Meine Muskeln verkrampften sich. Ich wusste nicht, ob es ironisch gemeint war, aber wenn nicht, war er vielleicht der Erste, der nicht die allgemeine Auffassung der Vorfälle hatte.
Ein Dämon. Ein Mörder, der seine eigenen Eltern und seine Schwester umgebracht hatte. Nicht mal die Hausmädchen waren dem Attentat entkommen, bis auf ich. Bei einer Patrouille von Wachen, bei der ich eigentlich Hilfe gesucht hatte wurde ich verhaftet. Verzweifelt hatte ich versucht zu erklären, dass ich geflohen sei und dass das Messer und das Blut an meiner Kleidung von einem Attentäter seien, doch sie glaubten mir nicht mal ansatzweise. Ich wurde ins Gefängnis gesteckt und sollte auf meine Todesstrafe warten.
Doch ich war geflohen und ein hohes Kopfgeld war auf mich ausgesetzt, so dass es den Leuten egal war, ob ich Schuldig war oder nicht – zumal sie sowieso von meiner Schuld überzeugt waren.
Ich biss die Zähne zusammen.
„Wir werden dich unterrichten. Du wirst nicht mehr leben so wie davor, gewöhn dich besser schon mal dran. Wir warten, bis die Wachen nicht mehr so durchforstend nach dir suchen und bringen dich dann aus der Stadt.“
„Wohin?“ fragte ich mit ziellosen Augen.
Er verzog seine Lippen zu einem schiefen Lächeln „Du hast keine Wahl. Wo willst du hin, wenn nicht mit uns? Und selbst wenn, dann würde dich Shantra früher oder später finden. Dann kannst du noch froh sein, wenn die Wachen dich vorher finden.“
Ich runzelte erneut die Stirn.
„Shantra?“
„Der Ordern der Narius, besser gesagt. Sie wollen dich tot, wir wollen dich lebend. Ich meine, natürlich kannst du das dir aussuchen, aber so wie ich dich einschätze bevorzugst du es zu leben.“
„Der Ordern der Narius? Welches Interesse sollten sie an meinem Tod haben?“ wiederholte ich. Shantra war eine komplizierte Angelegenheit. Nach dem die mächtigen Leute in dem Land mit der Monarchie unglücklich waren stürzten sie die Königsfamilie. Der Ordern der Narius übernahm die Leitung von Shantra. Irgendeine Vereinigung mit den reichsten Leute von Lcâp bis Surda, deren Ziele nichts anderes zu sein schienen, als noch mehr Geld anzuhäufen. Eigentlich sollte es eine religiöser Orden sein, aber jeder wusste, dass das nur ein Mittel zum Zweck war.
Mein Magen verkrampfte sich. Ich erinnerte mich an ein Streitgespräch zwischen meinem Vater und irgendwelchen Vertretern von Shantra, wie er aggressiv die Stimme erhob und erklärte, dass er ihre Verschwörung niemals unterstützen würde, niemandem außer König Malius, dem König von Avarell, treu schwören würde und – die Erwiderung, dass es ihm leid tun würde.
Jeran stieß den Atem aus „Denk nicht so viel darüber nach, am liebsten würden sie uns alle tot sehen, oder zu mindestens unterworfen.“
Wir schwiegen. Doch unendlich viele Fragen schwirrten noch in meinem Kopf.
„Wer seid ihr?“ fragte ich jetzt mit fester Stimme.
„Assassinen. Menschen, mit Fähigkeiten wie du. Vielleicht sagt dir Die Assassinen von Saret etwas mehr.“ Er lächelte knapp.
Ich erstarrte. Mein Schicksal wurde immer unverständlicher für mich, doch gleichzeitig verstand ich, was sie von mir wollten - sie wollten mich unterrichten, also auch zu einem Assassinen machen, weil sie wussten was ich getan hatte, was ich konnte.
Vielleicht konnten sie mir wirklich helfen?
Warum sollten sie das tun?
Die Assassinen von Saret. Mein Lehrer wurde immer steif, wenn ich etwas zu dem Thema fragte. Mein Vater war wütend geworden, meine Mutter kreidebleich. Mein damaliger Freund Chester war der Einzige, der offen darüber mit mir geredet hatte.
Er erzählte mir von Gerüchten, dass sie unter dem Befehl des Königs standen und das andere behaupteten, dass sie eigentlich eine Verschwörung gegen ihn waren. Andere sagten, dass sie wie Shantra die Herrschaft über alle Länder ergreifen wollten. Sie töteten ausschließlich Menschen mit Reichtum und Einfluss. Menschen wie mich. Ich senkte den Blick. Ich war es nicht mehr, also war das wohl nicht mein Problem.
Aber Eins, dass ich definitiv von meinem Lehrer wusste, war, dass alle und zwar wirklich alle vor ihren Anschlägen Angst hatten.
Dann runzelte ich die Stirn.
„Ich bin kein Mörder.“ Meinte ich mit finsterer Miene.
„Wirklich?“ Es war ein Lächeln, das wieder ernst wurde „Was war damals? Was war mit dem Mann, der deine Schwester getötet hatte? Hättest du sie nicht alle umgebracht, wenn du die Möglichkeit dazu gehabt hättest? Würdest du es nicht immer noch tun?“
Ich biss mir so heftig auf die Lippe, dass sie begann zu bluten. Vielleicht hätte ich seine Worte, dass sie so ziemlich alles über mich wussten besser mehr ernst genommen.
„Niemand macht dir Vorwürfe, dass du Rachegedanken hast. Nur es wird nichts daran ändern, dass du nicht mehr zurück kannst. Alle deine Besitztümer wurden dir abgesprochen, du wirst verfolgt und wurdest als Vogelfrei erklärt. Deine Mutter ist Tod, dein Vater ist Tod, deine Schwester ist Tod. Sie haben dein Haus niedergebrannt, dein Hund ist Tod und deine Verwandten und Bekannten sind eingeschüchtert und bestochen worden, gegen dich auszusagen und dir keinen Schutz zu bieten. Du bist alleine.“
Ich ballte die Fäuste. Tränen wollten meine Augen füllen und ich wandte den Blick zur Seite.
„Ist mir bewusst.“ Es war mir nicht wirklich bewusst gewesen, zu mindestens nicht bis zu dem Punkt, bis er es eben sagte.
Mein Herz schlug hoch, als mir ein neuer Gedanke kam. Meine Finger fingen an zu zittern und ich wich einen Schritt zurück.
„Wenn… woher soll ich wissen, dass ihr es nicht wart?“ fragte ich nervös und alle Sicherheit zerbrach mit dieser einen Frage.
Die Treppenstufen knarrten leicht und einen Augenblick später lunzte Shira über die Stufen zu uns hoch.
„Logan will mit dir reden.“ Erklärte Shira.
Jeran nickte und musterte mich einen Moment, während Shiras Schritte sich wieder nach unten bewegten. Er schritt über die Holzdielen und strich mir kurz über die Schulter.
„Niemand von uns hätte ein Interesse daran gehabt. Und wenn wir es wirklich gewesen wären, dann glaub mir, wärst du nicht entkommen.“ Meinte er knapp, verließ den Raum und ging ohne ein knarrendes Geräusch die Treppe hinunter.
Ich stand immer noch mit zusammengeballten Händen da und jetzt rann mir eine Träne über das Gesicht. Ich fühlte mich plötzlich vollkommen verloren.
Sie wussten, dass ich Rachegedanken hatte, doch ich glaubte nicht, dass sie mich meine Rache ausführen lassen würden. Sie würden es ausnutzen. Über ein Jahr, das ich im Gefängnis gesessen hatte, hatte ich mir die blutrünstigsten Rachephantasien ausgemalt – ich wollte die Schuldigen leiden lassen, so wie ich litt. Sie würden die Folter durchleben, die ich durchleben musste. Tage und Nächte, die ich geschlagen wurde. Mein Körper war immer noch von blauen bis roten Flecken übersät. Man gab mir nichts zu essen und kippte mir dann nur Wasser ins Gesicht, wenn ich vor Übermüdung drohte einzuschlafen und das glühende Eisen, das sich in meine Arme gebrannt hatte.
Ich erklärte immer wieder, dass ich nichts getan hätte, dass es fremde Männer gewesen waren, denen ich selbst mit Mühe entkommen war. Mir kam es vor wie eine Verschwörung. Am Ende wurde ich als verrückt erklärt. Mein Körper sei von Dämonen ergriffen und ich sei eine Bedrohung für das Königreich. Dann wurde mein Todesurteil ausgesprochen.
Irgendwie war es eine Verschwörung, doch ich wusste nicht wie.
Narius.
Vielleicht wollte Jeran mich auch einfach nur Manipulieren.
Shantra und Avarell waren allgemein nicht gut aufeinander zu sprechen. Nicht minder, weil Shantra ein blutrünstiges Land war, dessen Kultur nicht mit der von Avarell übereinstimmte, sondern auch weil es viel Verrat zwischen den beiden Ländern gab.
Einen einfacheren „imaginären“ Feind als Shantra hätte er sich nicht ausdenken können.
Aber Jeran wirkte nicht so, als ob er sich das Leben einfach machen würde.
Meine Gedanken schienen im Chaos zu versinken.
In meinem Kopf hallten die Worte meines Vaters, der mir erklärt hatte, dass die Assassinen irre seien – sie glaubten sie würden die Welt durch morden verbessern, aber dass das unmöglich die Lösung sein konnte um Frieden zu erlangen.
„Morden aus Notwendigkeit.“ Ist ihr Credo. War der Mord an meiner Familie eine Notwendigkeit?
Ich teilte die Meinung meines Vaters nicht wirklich, vor allem nicht, da ich momentan in dieser Situation war, in der es keinen anderen Weg zu geben schien, als Frieden durch Mord wieder herstellen zu können.
Vielleicht war es doch eine Notwendigkeit. Allerdings, es war irgendwie Verrat für mich, wenn ich mich den Assassinen anschließen würde. Etwas, dass mein Vater und meine Mutter immer abgelehnt hatte und dass ich dann verwendete, um Rache für sie auszuüben?
Vielleicht war ich jung, aber ich war nicht naiv zu glauben, dass ich momentan, wenn ich es alleine versuchen würde eine große Lebenserwartung hatte. Ich stand in irgendeinem Dilemma. Langsam kam mir der Gedanke, dass ich ihre Hilfe erst mal annehmen würde und dann meinen eigenen Weg gehen würde. Am besten würde ich dann verschwinden, wenn sie mich aus der Stadt gebracht hatten. Ich wusste nicht, wer alles bestochen war, eingeschüchtert worden war mir keine Zuflucht zu bieten und ich wusste nicht, wer alles den Worten der Verschwörer glaubte.
Nachts einfach verschwinden, eine neue Identität annehmen und irgendwo untertauchen. Bei Schauspielern oder Händlern.
Es war kein wirklich durchdachter Plan. Höchstens eine grobe Vorstellung, aber mein Leben war gerade auch nicht mehr als eine grobe Vorstellung. Ich hatte keinen Weg, nur das Ziel die Schuldigen für das Geschehene zu finden und bestraft zu sehen.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySo Jul 03, 2011 12:45 pm

Ich kann gut verstehen, warum du die Geschichte liebst... Smile Ich liebe sie auch, obwohl ich normalerweise Fantasy oft gar nicht so mag^^ Also hat das schon was zu sagen! Very Happy
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySo Jul 03, 2011 7:15 pm

*hui* Das lässt mich gerade total freudig grinzen Very Happy
Dankeschön für's Kompliment <3 ^-^
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDi Jul 05, 2011 10:02 pm

hm also tut mir leid das sagen zu müssen... wollt mir grad nur das erste kapitel vornehmen (bin total müde Sleep )
... aber ich habs nich geschafft!!! ^^ ich musste irgendwie gegen meinen grundsatz verstoßen und weiterlesen ;D
ich liebe solche geschichten und ich finds immer genial wie du auf die namen kommst o.O
übrigens komm ich bisher recht gut mit (sollte ich was nich kapiern glaub mir ich bin die erste die schreit xD)
schreib auf jeden fall weiter ^^
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDo Jul 14, 2011 12:18 am

*hui* Das freut mich Very Happy

Nun, jetzt wird's auf jeden Fall spannender. Versuche auch mal nicht so große Blöcke online zustellen. Die sind immer so erschlagen Very Happy
Dann weiterhin viel Spaß und hoffe, dass es euch weiter gefällt ^-^




Die Tage vergingen. Es war eine Woche bis Jeran mir erklärte, das wir am nächsten Abend nach Saret aufbrechen würden. Ich erzählte ihm nichts davon, dass ich mich ihnen nicht anschließen würde. Immer wieder fragte ich Jeran, wie sie vorhatten mit mir die Stadt zu verlassen beziehungsweise an den Wachen am Stadttor vorbei zu kommen, aber er sagte nicht mehr, als dass sie mich vorbeischmuggeln würden. Mir wurde unwohl, da ich glaubte, dass er vielleicht etwas ahnte.
Ich fühlte mich träge, aber ausgeruht. Ich tat den ganzen Tag nichts anderes außer stundenlang in dem Zimmer zu sitzen, etwas zu Essen, die halbe Nacht zu überlegen wer schuldig an diesem Verrat war, um dann wieder über mein vergangenes Leben nachzudenken. Mir war nie aufgefallen, wie glücklich ich war – wie einfach das Leben gewesen war.
Ich aß zu Abend und es gab wieder eine Gemüsesuppe, die diesmal eine hellgrüne Farbe hatte. Auch wenn sie vielleicht so ziemlich alles über mich zu wissen schienen, wussten sie anscheinend nicht, dass ich Gemüse nicht ausstehen konnte.
Ich nippte nur zögerlich an der Suppe. Die letzten Tage hatte ich genug gegessen, so dass ich keinen Hunger hatte und mich nur die Blicke, der anderen am Tisch dazu zwangen wenigstens etwas davon zu essen.
Die Anderen waren bereits fertig und ich schob die noch halbvolle Suppenschale zur Seite und stand auf.
Jeran musterte mich und ich sah ihn fragend an.
Doch plötzlich merkte ich, wie mich ein benommenes Gefühl erschlug, meine Beine verloren ihre Kraft und ich griff nach seinem Arm, um nicht zu stürzen.
Es war ein kurzes ausatmen und ich stürzte zu Boden. Mein Atem raste wie wild, während ich verzweifelt versuchte wieder aufzustehen.
Sie hatten mich vergiftet. Sie wussten, dass ich mich ihnen nicht anschließen würde und deshalb zogen sie meinen Tod vor.
„Was…?“ meine Stimme brach unter meinem Atem ab.
„Es ist nur zu deinem Besten.“ Erklärte er und meine Augenlider fingen an zu flimmern.
Ich versuchte immer noch aufzustehen, doch mit jeder Bewegung wich immer mehr Kraft aus mir.
Bis schließlich mein ganzer Körper nachgab und alles in Dunkelheit verschwand.

Ich vernahm das Geräusch von Pferdehufen und von Holzrädern, die über eine ebene sandige Straße fuhren. Vorsichtig blinzelte ich. Ich wollte mich bewegen, doch meine Hände waren hinter meinen Rücken gebunden. Mein Kopf dröhnte vor Müdigkeit und erst jetzt erkannte ich Jeran, der neben mir in dem kleinen Wagen saß und nicht bemerkt hatte, dass ich aufgewacht war. Er sah nachdenklich auf die Stoffplane, die den Wagen bedeckte und in dem Fahrtwind Wellen schlug.
Ich biss die Zähne zusammen und stieß mich hoch, warf mich mit benommener Kraft gegen ihn und verwundert verlor er kurz sein Gleichgewicht und kippte sitzend zur Seite. Doch er brauchte nicht lange um es wieder zu finden.
„Ihr verdammten Penner!“schrie ich ihn an.
Ein heftiger Schlag, ließ mich selbst mein Gleichgewicht verlieren und ich merkte, wie meine Lippe aufplatzte. Ich war zu benommen, als dass ich hätte einen großen Schmerz spüren können.
Kaum das ich wusste wo ich wieder war zog er mir die hinterm Rücken gebundenen Arme hoch, so dass ich vor Schmerz diesmal leicht aufschreien musste.
„Beruhig dich, verdammt!“ fuhr er mich an, doch ich versuchte mich unter dem Schmerz weiter zu wehren, doch er zog nur noch fester, so dass ich wieder aufschreien musste und schließlich ruhig liegen blieb.
Er drehte mich wieder auf den Rücken, zog mich leicht hoch, so dass ich mich gegen einen Strohsack lehnen konnte.
„Du bist echt eine Kämpfernatur.“ Meinte er, doch es klang mehr genervt.
Ich wollte mich wieder auf ihn werfen, doch es würde mir nicht mehr als weitere Schläge einbringen, stattdessen stieß ich hörbar wütend den Atem aus.
„Sollte das Schlafmittel nicht bis nach Saret halten?“ fragte er und erst jetzt bemerkte ich Shira, die im hinteren Teil des Wagens ruhig saß.
„Er hat zu wenig zu sich genommen.“ meinte sie nüchtern.
„Ich will nicht nach Saret!“ meinte ich zornig.
„Was du willst ist egal.“ Erklärte Jeran.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDo Jul 14, 2011 12:11 pm

Oh, jetzt bin ich aber echt gespannt, wie es weitergeht! Damit hätte ich nicht gerechnet Wink
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDo Jul 14, 2011 12:20 pm

O.o uih bin ebenfalls gespannt was jetzt passiert ... finds grad ganz doll spannend Very Happy
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDo Jul 14, 2011 8:22 pm

Na dann habe ich hier noch ein Bisschen für euch Very Happy
Muss dann aber erstmal wieder überarbeiten. Hoffe, dass es weiter spannend bleibt und euch gefällt ^-^




Alles in mir raste vor Wut und ich versteckte es auch nicht, Jeran ignorierte mich jedoch.
„Wir werden heute Nacht in Mondare übernachten. Ich will dem Kutscher nicht zumuten noch eine weitere Nacht durchzufahren.“
Mondare war mindestens eineinhalb Tagesreisen von Armenius entfernt. Aber ich wusste, dass Mondare eine kleine Stadt war, die von Händlern, Reisenden und Schauspielern überflutet war. Ich würde nachts, wenn alle schliefen mich befreien und irgendwelchen Schauspielern anschließen. Der grobe Plan schien besser aufzugehen, als ich selbst geglaubt hätte.
Allerdings ließ mich der aufpulsierende Schmerz in meinem Gesicht und das einschneidende Gefühl der Fesseln mich für den Moment etwas Bodenständiger werden und ich starrte mit finsterer Miene ins Leere.
Es dämmerte langsam und ich hörte Geräusche von einer Stadt aufkommen. Lautes Gelächter, das Bellen eines Hundes, andere Kutschenräder. Dann hielt der Wagen.
„Pass auf ihn auf.“ Meinte Jeran zu Shira und kletterte aus dem Wagen und zog den weißen Stoffvorhang wieder zu.
Ich sah wütend zu Shira, da sie mir das Schlafmittel anscheinend in die Suppe gemischt hatte.
Selbst zum Abendessen banden sie meine Fesseln nicht los und so wurde ich etwas unsanft von Shira mit Brot gestopft. Ich wollte nichts von ihnen annehmen, aber ich musste bei Kräften bleiben.
Jeran war den ganzen Abend nicht da. Draußen unterhielten sich Leuten. Ich verstand die Sprachfetzten nicht, versuchte aber trotzdem zu lauschen und irgendetwas Sinnvolles zu entnehmen. Irgendetwas Hilfreiches. Am Liebsten hätte ich lauthals um Hilfe geschrien, doch ich hatte mir dieses Wort schon vor Ewigkeiten abgewohnt.
Es war dunkel geworden, aber Lichter von draußen, von Lampen und Feuerstellen brachten genug Helligkeit in den Wagen.
Shira betrachtete mich und ich wandte den Blick von ihr ab. Sie tapste neben mich und ließ sich dann nieder. Aus einer kleinen Tasche an ihrem Gürtel holte sie ein Döschen heraus und ich musterte sie mit verengten Augen.
„Keine Angst, es ist nur eine Wundheilsalbe.“
Sie trug mir die Salbe auf die aufgeplatzte Lippe von Jerans Faustschlag behutsam mit einem Finger auf und sah mich dann wieder an. Ich fand sie immer zwiespältiger. Sie verwirrte mich einfach. Sie kleidete sich nicht wie ein Mädchen, sondern wie ein Mann, wobei sie ein unglaublich unschuldiges süßes Gesicht hatte. Sie vergiftete Leute und gleichzeitig kümmerte sie sich um ihre Wunden.
Ich drehte mich zur Seite, doch sie bewegte sich nicht.
„Akzeptier es einfach.“ Sagte sie plötzlich.
Ich schloss die Augen, da wieder Wut in mir aufkam. Was sollte ich einfach akzeptieren? Ich hatte das Gefühl gezwungen zu sein, nicht zu akzeptieren, weil man mir gar nicht die Wahl ließ, etwas zu akzeptieren.
Die Wagenplane wurde wieder geöffnet und ich wusste, dass es Jeran war.
„Irgendwelchen Ärger?“ fragte er Shira und sie schüttelte den Kopf.
Er kam auf mich zu und ging dann vor mir auf die Knie. Ich runzelte die Stirn und änderte in keiner Sekunde meinen finsteren Blick, bis er plötzlich zu seinem Dolch griff. Mein Herz pochte mir in die Schläfen und ich biss die Zähne aufeinander. Er hob meine Hände hoch und die Klinge durchtrennte die einschneidenden Fesseln.
„Ich versuche dir zu vertrauen. Nutze es nicht aus.“ Sagte er und seine Augen blickten kalt in meine.
Ich wandte den Blick zum Boden des Karrens.
Er stand auf und der Dolch glitt in die Scheide zurück. Shira lächelte Jeran an, worauf dieser leicht den Atem ausstieß und sich gegen die Säcke in seiner Ecke lehnte.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptySo Aug 07, 2011 9:09 pm

So, habe die Zeit gefunden, bisschen weiterzumachen Smile Kann aber ein bisschen dauren, bis wieder was kommt, also genießt es ;D


Ich rieb mir die tiefen roten Striemen an meinen Handgelenken.
Er hatte wohl nicht ganz verstanden, dass sein Problem war, dass ich ihm nicht vertraute. Und diesem Mädchen Shira schon gar nicht.
Es war Angst, die sich in mir zu schweigender Wut gewandelt hatte.

Die Geräusche von draußen waren zu einem leisen Summen aus schlafenden Atem und ruhigem Geflüsterte abgeklungen.
Mit langsam aufrichtendem Blick sah ich zu Shira, die sich auf die Seite gedreht hatte. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Atem ging ruhig. Dann sah ich zu Jeran, der sich seit Stunden nicht bewegt hatte. Ich blickte zu der Öffnung der Plane und hielt den Atem an.
Ich drückte meine Schulterblätter nach hinten durch. Vorsichtig richtete ich mich auf, ohne nur eine Sekunde Jeran aus den Augen zu lassen.
Er bringt mich um.
Mein Herz klopfte vor Nervosität. Mein Mund war trocken und ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Ich tat vorsichtig einen Schritt nach vorne und ich atmete vorsichtig aus. Doch plötzlich schlug Jeran die Augen auf und ich erstarrte unter seinem Blick. Mein Körper erschlug mich mit Adrenalin, jedes Gefühl auf meiner Hautoberfläche wurde taub, meine Ohren fingen an zu tosen und ich blickte urplötzlich so tief in seine Augen, wie noch nie und glaube mich zu verlieren. Es war irgendein Gefühl von purer Panik, das mich losrennen ließ. Doch gerade als ich nach dem weißen Stoff griff, merkte ich Jerans Körpergewicht in meinem Rücken und ich krachte zu Boden. Ein Schmerz zerriss meinen linken Unterarm und ich schrie hell auf, der kaum einen Augenblick später von Jerans Hand, die mir über den Mund fuhr unterdrückt wurde. Ich hob meinen Arm leicht zur Seite, während Blut aus einer langgezogenen Wunde floss. Ein herausstehender Nagel aus dem Holz hatte sich mir seitlich in den Unterarm gerammt. Erst jetzt schossen mir Tränen in die Augen und ich sah Shira auf einmal vor mir, die schockiert die Situation musterte.
„Erinner‘ mich daran, dass ich dir nie wieder vertraue!“ sagte Jeran wütend mit bemüht leiser Stimme.
Ich ging in den Gefühlen, mit denen mich mein Körper überschüttete unter und alles in mir wollte sich übergeben. Genau das, genau das hier: Ich kannte dieses Gefühl von damals. In der Nacht… in der ich zum Mörder wurde.
„Beruhig dich, verdammt!“
Meine Fingernägel wollten sich in dem Holz vergraben, während mein Körper gegen sich selbst kämpfte und ich bekam keine Luft mehr.
Jeran drückte mir die Kiefer auseinander. Ich spürte wie mir Glas gegen die Zähne schlug und eine bittere Flüssigkeit den Mund füllte. Bevor ich denken konnte riss er mir Kopf hoch und hielt mir den Mund zu. Ich musste husten, als mir etwas von der Flüssigkeit unter der Panik in die Lunge kam, doch als mich Jeran los lies und sein Gewicht von meinem Rücken verschwand erschlug mich bekannte Benommenheit. Meine Lunge, die sich plötzlich wieder mit Luft füllen konnte und meine Augen, die sich in Ruhe verloren. Ich konnte nach nichts mehr greifen und an nichts mehr denken. Es war nur ein Wimpernschlag und ich versank in einem traumlosen Schlaf.
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyMo Sep 05, 2011 9:16 pm

So, von mir gibt es auch mal wieder etwas Wink

Ich wachte auf und mein Kopf schmerzte heftiger, als das letzte Mal. Zögernd öffnete ich die Augen. Ich lag in einem Bett. In einem weichen bequemem Bett.
Mir war schlecht und ich hatte unendlichen Durst. Mein Mund fühlte sich schleimig an und meine Lippen rissig.
Ich drehte mich zur Seite und sah mit halbgeöffneten Augen zu einem älteren Mann, der mit einem Stuhl gegen die Wand hinter sich kippte.
„Na endlich.“ Meinte er mit leichtem Lächeln.
Meine Kehle brannte und ich musste unweigerlich husten. Ich versuchte mich aufzurichten, doch meine Arme, wollten mein Gewicht nicht tragen.
Er zog mich hoch und gab mir etwas Wasser zu trinken. Es war zwar nur Wasser, aber ich war ihm unglaublich Dankbar für diese Geste.
„Ich sag Bescheid, dass du wach bist.“ Meinte er und stellte den Becher auf einen kleinen Tisch neben dem Bett.
Er schritt zu der Tür und verschwand kurz hinter ihr. Ich hörte seine Stimme, die mit jemanden sprach, der hinter der Tür war und ich rollte mich zur Seite zur Bettkante hin.
Auch wenn meine Gedanken noch von einem Nebelschleier behangen waren, wusste ich wo ich war. In Saret. In der Assassinengilde. Egal wie, ich musste so schnellst wie möglich hier wieder verschwinden.
Mit dem Oberkörper lag ich noch leicht und ließ die Beine die Bettkante runter hängen.
Mit jeder Kraftreserve erhob ich mich langsam, doch als ich mein Gewicht auf meine Beine stützen wollte, kippte ich nur nach vorne. Fing mich zuerst auf alle Vier, doch mein Körper war noch zu sehr von dem Schlafmittel gefangen und mein ganzer Körper kippte zur Seite. Ich atmete schwer und starrte zu der leicht angelehnten Tür. Mir wollten panische Tränen in die Augen steigen, als ich einen Schatten unter ihr wahr nahm. Die Tür öffnete sich wieder und der Mann mit dem grauen Dreitagebart sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Kämpfernatur, wie?“
Mein Atem war so schwer und rau, dass man meinen könnte ich würde ersticken.
Er ging neben mir in die Knie und mustere mich. Dann schüttelte er leicht den Kopf, stieß den Atem aus und zog mich wieder hoch auf das Bett, während ich verzweifelt versuchte mit gegen seinen Griff zu wehren.
Ich hasste das taube Gefühl – ich spürte nicht mal den Stoff der Decke unter meinen Fingern.
Der Mann setzte sich wieder auf den Stuhl und beobachtete mich mit einem permanent leichten Lächeln, als ich immer wieder versuchte meine Kräfte wieder zu finden. Doch es beschwichtigte mich in keiner Weise, sondern heizte nur die Flammen in mir an. Ich bekam es hin mich leicht in dem Kissen hochzuschieben, doch dann blieb ich ruhig liegen. Es hatte keinen Sinn und ich musste einfach warten bis das Mittel aufhörte zu wirken. Sie konnten mich sowieso nicht festhalten. Ich war aus den kalten Steinen Armenius geflüchtet!
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDi Sep 06, 2011 1:14 pm

Spannend Very Happy
Also bis jetzt mag ich die Assasinen nicht, also fals er da bleiben muss Evil or Very Mad müssen die wohl oder übel noch etwas sympatihscher werden XD

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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDi Sep 06, 2011 9:09 pm

*hui* jetzt hast du mich aber beruhigt xD
Ich hatte als schon Angst, dass die Assassinen viel zu nett und sorgsam rüber kommen, vielleicht sogar lieb silent <~
Was definitiv nicht meine Absicht ist Surprised
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyDi Sep 06, 2011 9:27 pm

Echt Shocked LIEB??? XD
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BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyMo Nov 07, 2011 12:28 am

Ja, weiß ja auch nicht. Very Happy Aber hey, ich habs endlich endlich hinbekommen das erste Kapitel fertig zu schreiben. Drei mal ein Hoch! "Hoch! Hoch! Hoch!" xD So, ist auch frisch gedruckt, also immer her mit schwachsinnigen Textstellen und Retschreibfehlern Wink und konstruktive Kritik natürlich.



„Willst du etwas essen?“ fragte er mich nach einer Weile und ich sah zu ihm auf.
Ich wollte den Kopf schütteln, doch ich nickte. Der Gedanke von ihnen etwas anzunehmen ließ mich innerlich verkrampfen, aber der Hunger saß mir so übelerregend im Magen, dass ich nicht anders konnte.
Er nickte und stand auf.
„Unternimm keine Ausflugsveruche mehr.“ Sagte er noch und schloss dann die Tür hinter sich.
Ich unternahm nichts vergleichbares, versuchte nur mich weiter aufzurichten. Es dauerte etwas bis ich ein Stechen im linken Arm wahrnahm. Ich schob den Ärmel hoch und blickte auf einen fest in Mullbinden eingewickelten Arm. Wütend biss ich die Zähne aufeinander.
Der Mann kam mit einer Schale wieder und ich fürchtete, dass es schon wieder eine Gemüsesuppe war, aber es war eine warme leichtgewürzte Nudelsuppe und zum ersten Mal war ich zufrieden mit dem Essen – wobei dies meine Wut nicht im Geringsten zügelte. Ich kratze das letzte Bisschen vom Boden und er nahm mir wieder die Schale ab, stellte sie aber nur auf den Tisch neben dem Bett.
Er schnaufte, als er merkte, dass meine Laune sich nicht verbesserte. Dann nahm er die leere Schale.
„Ruhe dich noch etwas aus.“ Sagte er und schloss anschließend mit einem leisen Klicken die Tür.
Ich schloss die Augen und ließ mich zurückfallen.

„Er vertraut uns nicht.“ Erklärte der ältere Meister namens Ara. Ein Gelehrter der Heilkunst und ein Mann der hohes Ansehen in der Gilde genoss. Schwarze Haare, die an kleinen Ansätzen von Grau durzogen wurden und ein hartes, aber ehrliches Gesicht, dessen Augen immer ein Ziel hatten.
„Woher auch?“ erwiderte Meister Jeran.
Ein Mann vor Jeran erhob sich plötzlich und hob energisch die Stimme „Vielleicht hättet Ihr etwas sanfter mit ihm umgehen sollen. Worte bringen manchmal mehr als Schläge.“
Jeran wusste ganz genau der Großmeister namens Vitus auf die Verletzung des Jungens ansprach. Als ob Jeran es jemals darauf angelegt hätte, aber einem Großmeister widersprach man am besten nicht. Nicht mal in der Position von Jeran.
Sie befanden sich in einem großen Saal, der rechts und links mit imposanten Stühlen gesäumt war. Jeweils vier Stück auf jeder Seite. Am Kopf des Saales trumpfte ein gleicher Stuhl auf, nur das darin eine bedeutendere Person saß. Der Gildemeister. Das Gesetz dieser Welt, mit weißem Bart und Augen, die einem durch jedes Gefäß zu brennen schienen, wenn sie jemanden fokusierten.
Er hatte einen Arm auf eine Lehne gestützt und stütze auf die Finger nachdenklich vorsichtig die Lippen.
Jeran sah zu ihm auf und erhoffte sich irgendwelche befreienden Worte. Wenn er eins nicht abkonnte, dann mit irgendwelchen Großmeistern zu diskutieren.
Doch die erlösenden Worte kamen von jemand Anderen. Meister Ara ergriff wieder das Wort „Nunja, er ist jetzt in Sicherheit und es geht ihm wirklich nicht schlecht. Möglicherweise sollten wir dies erst mal festhalten.“
Zumindest nickten alle bis auf zwei der Großmeister und Großmeister Vitus gehörte sicher nicht zu denen die nickten, sowie gleich er auch wieder das Wort erheben wollte, doch er wurde von den sanften Worten des Gildemeisters unterbrochen „Großmeister.“ Und sein Blick fing an Jeran zu durchbohren „Ihr habt euren Auftrag erfüllt. Ihr werdet jetzt die volle Verantwortung für ihn übernehmen und nun die Überzeugungsarbeit leisten, die ihr noch nicht beenden konntet. Teilt ihm ein Zimmer bei den Schülerquartieren ein und gebt ihm Zeit sich an seine neue Heimat zu gewöhnen.“
Jeran nickte, innerlich fluchte er.
„Ihr dürft gehen.“ Sagte er dann.
Jeran und Meister Ara verbeugten sich leicht und wandten sich dann um.
Er wartete, ging den Flur entlang, ging die Treppe herunter und trat durch die offene große Tür aus dem Gebäude.
Erst dann wagte es Jeran zu sprechen und das auch nur flüsternd „Was soll das, verdammt!? Warum tut er das?“ trotz des Flüsterns hörte man fast besser als die Worte Jerans Wut heraus.
„Tja mein Lieber, vielleicht seid Ihr ein Meister, aber sicher kein Meister, wenn es darum geht mit anderen Menschen umzugehen.“
Jeran presste die Lippen aufeinander. Ara war sein ehemaliger Meister und Lehrer gewesen bis er selbst zum Meister geworden war.
„Bitte verschont mich.“ Bat Jeran und stieß den Atem aus.
„Seht es nicht negativ, eher – als kleine Gelegenheit.“
„Meinet wegen hätten sie noch eine Stunde sinnlos diskutieren und Anschuldigungen aussprechen sollen, Hauptsache ich muss mich nicht mehr um den Jungen kümmern.“
Meister Ara sah jetzt nur Jeran amüsiert an und Jeran blickte ihn nur misstrauisch an.

Zögerlich erhob ich mich – unternahm den Versuch, denn ich wollte stehen – und ich blieb stehen. Ich lächelte leicht.
Wenn auch so gleich das Lächeln wieder verschwand, als die Tür auf ging.
Jeran hatte sie geöffnet. Der Assassine stand wie ein großer dunkler Schatten in der Tür, ein Schatten der so schwer und mächtig war und dennoch nicht zu greifen.
„Auf, ich zeig dir etwas die Gilde.“
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Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 Empty
BeitragThema: Re: Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1 .V3   Assassinssoul - Der schwarze Drache | Teil 1  .V3 EmptyMi März 28, 2012 4:55 pm

Kapitel 2

Ich schreckte auf mit einem Atemzug der meine Lungen füllte und mich erschöpft zurücksinken ließ. Ich drehte mich zur Seite und sah zu dem kleinen Fenster auf, durch das eine sanfte Sonne schien. Es musste früher morgen sein, denn die sengende Mittagshitze war noch fern.
Ich drehte mich wieder zurück und starrte an die karge Decke, bis ich mit einem wütenden Schnauben die Decke von mir wegstieß und aufstand.
Ohne große Motivation wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser, das in einer Schale auf einem Tisch mit Schubladen stand.
Ich sah in das leicht verzerrte Bild, des Spiegels über dem Tisch.
Wie unglaublich schrecklich ich aussah. Meine Haare, die mir schon in die Augen fielen. Das blaue Veilchen auf meiner rechten Wange, die aufgeplatzte Lippe von Jeran, die zerschlissene Kleidung.
Ich wandte den Blick ab und zog die erste Schublade auf, nahm ein halbwegs ordentlich zusammengelegtes Handtuch heraus und trocknete mein Gesicht und meine Hände, warf ohne einen weiteren Blick in den Spiegel das Tuch neben die Wasserschale und trat dann aus meinem Zimmer.
Ich lief den Flur entlang und suchte unsicher den Weg zur Küche.
„Es gibt eine einzige Regel: Tu was man dir sagt und keine Widerworte!“
Jerans dunkle Worte schien sich um mein Herz geschlungen zu haben und dort panische Angst zu auszulösen, sobald ich einen anderen Gedanken hegte.
Irgendwann trat ich auf eine Tür zu, die ins Freie führte.
Ich blickte verwirrt durch den Flur und merkte mit einem unguten Gefühl, dass ich irgendwo falsch abgebogen war. Doch ich ging nicht zurück, blieb nur in der Tür stehen.
Eine Treppe führte von dort runter in einen Innenhof, auf dem überall sich Gestalten tummelten im Gegensatz zu den leeren Gängen. Ein Trainingsplatz.
Ich betrachtete zwei Kinder, die vielleicht zehn Jahre alt waren, wie sie sich fixierten, um einander tänzelten und der eine sich dann auf den anderen stürzte, ein Schlag, der von dem anderen geblockt wurde und in einen neuen Angriff verwandelt wurde. Konzentrierte Augen, die ganz genau wussten, was sie wollten. Die Absolutheit mit der eine Faust in das gegnerische Nervenzentrum schlug und ihm alle Kräfte raubte.
Ein kalter Schauer ließ meine Nackenhaare sich aufstellen.
Ich presste die Lippen aufeinander und drehte mich wieder um.
Doch ich Schrak zusammen. Direkt vor mir stand Jeran, so nah, dass sich beinah unsere Gesichter berührten, wenn ich größer gewesen wäre. Ich taumelte einen Schritt zurück, fluchte und sah ihn dann wütend an.
„Schreckhaft, wie ein kleines Mädchen.“ Meinte er leicht lächelnd.
„Du hast dich angeschlichen!“ versuchte ich mich irgendwie zu rechtfertigen. Mir war selbst bewusst, wie extrem ich zusammengezuckt war, wie heftig mein Herz aufgeschlagen war, wie das Adrenalin durch meine Adern geschossen war, wie meine ganzen Sinne sich im Bruchteil einer Sekunde unglaublich geschärft hatten.
„Habe ich das?“ fragte er provozierend.
Ich biss nur die Zähne zusammen.
„Komm mit.“ Befahl er mir und drehte sich um, zurück zum Flur.
Mein Herz schlug weiter und füllte meinen Körper mit Adrenalin, als ob ich jede Sekunde losrennen wollte.
Ich versuchte ruhiger zu Atmen und folgte ihm den Flur zurück. Durch einen großen Innenhof kamen wir in ein neues Gebäude. Er bog den ersten Flur direkt ab und ging dann durch eine Tür ohne anzuklopfen.
In dem Zimmer waren drei Frauen, die nun zu uns aufblickten.
Eine stand mit in die Hüfte gestemmten Armen da und sah Jeran fragend an.
„Wie kann ich Euch helfen?“ fragte sie mit rauer Stimme.
„Er braucht neue Kleidung.“ Erklärte er knapp und nun musterte mich die Frau, als ob ich ihr davor noch nicht aufgefallen wäre. Sie nickte zustimmend und ich presste die Lippen aufeinander.
Sie schritt in ein Nebenzimmer und kam mit einem Bündel wieder.
„Sollte passen.“ Meinte sie und drückte mir das Bündel in die Hände. „Und gib mir gleich die alten Kleider.“
Ich zog das Hemd aus, dass ich nun fast einen Monat lang getragen hatte und das von einem Schweißgeruch durchzogen war.
Der leichte Verband um meinen linken Arm löste sich langsam und ich versuchte es ein wenig zu fixieren.
„Lass gut sein. Meister Daron muss es sich später eh noch einmal ansehen.“ Sagte Jeran, als die breitstämmige Frau die alte Kleidung nahm und damit in einem Hinterzimmer wieder verschwand.
Ich blickte an mir herab. Eine graue Hose und ein weißes kurzärmliges Hemd.
Auf der rechten Seite des Ärmels, war das Gildenwappen abgebildet, der rote Falke und die goldenen Ranken.
Ein hellbrauner Gürtel unterteilte mein Hemd schließlich in zwei Teile. Der Untere, der mir fast bis zu den Knien reichte und zwei Einschnitte auf beiden Seiten hatte, um Beinfreiheit zu ermöglichen.
Der Stoff war unheimlich angenehm auf der Haut, jedoch schien sich das Siegel auf dem Ärmel durch den Stoff in meine Haut zu brennen und ich rieb nervös die Finger aufeinander.
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