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 Wie gefrorener Nebel

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NijuraElfe
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BeitragThema: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Apr 12, 2011 7:24 pm

°°° 1 °°°
(Chiyoko)
Nichts, was du tust, hat eine Bedeutung. Nichts bleibt für immer. Keine deiner Taten wird in irgendeiner Art und Weise geehrt, denn es gibt nichts was ehrenvoll wäre. Aber was wenn das alles sowieso nur Fassade ist. Was wenn dein Leben so wie du es kanntest, nicht das ist, was es sein sollte. Dann ändert sich alles! Alles wird neu, alles ist plötzlich unbekannt und der einzige Mensch, der etwas dagegen tun kann, bist du selbst.
Vielleicht schaffte ich es deswegen nicht mich hier anzupassen. Anpassen im Sinne von einer exakten Kopie, ein Klon wie alle anderen sein. Die Marionetten des gesamten Systems und doch jeder ein Individuum mit eigenem Willen. Wobei sie sich Letzteres nur selber vormachten. Ich dagegen war die Außenseiterin, das Alien vom anderen Planeten, alles nur kein menschliches Lebewesen. Ich war einfach anders und das konnten sie nicht verstehen.
Sicherlich wäre es einfacher gewesen, wenn ich so getan hätte, als würde ich alle ihre Tricks, ihre Spielchen mit dem Schicksal nicht kennen. Aber das konnte ich nicht. Unter anderem weil mir diese Idee viel zu spät kam. Doch viel wichtiger, weil ich es nicht verkraften könnte mich und meine Vergangenheit zu vergessen. Ich würde das Gefühl mich selbst verraten zu haben nicht loswerden und ich könnte nicht mehr zwischen dem moralisch richtigen und dem von der Gesellschaft diktierten Weg entscheiden.
Genauso wie alle meine Schulkameraden würde ich vor mich hinleben ohne mich nur einmal nach dem Warum zu fragen. Die Welt würde sich einfach weiter drehen, nichts hätte sich verändert. Vermutlich wäre ich einfach aufgenommen worden so wie es sein sollte: als ein kleines blondes Mädchen, vollkommen durchschnittlich, unbedeutend, nichtssagend und damit ungefährlich. Keine Bedrohung in ihrer Welt.
Hätte ich nicht nach dem Warum gefragt. Damit hatte alles begonnen und letztlich alles geendet. Manchmal hoffte ich es wäre nicht so gekommen, doch bereuen tue ich nichts. Niemals. Denn dann würde ich einiges verleugnen müssen, was mir mehr als mein eigenes Leben bedeutete.
Mittlerweile hatte es schon längst zum Unterricht geklingelt und alle, Schüler wie Lehrer, saßen in den überschaubar kleinen, stickigen Klassenräumen, die mit nichts außer heißer Luft und dem Gemurmel der Schüler gefüllt waren. Keine Ahnung wieso die jahrelang gepriesene Demokratie des Staates sich in der Schule in Diktatur verwandelte. Aber vielleicht war ich wirklich die Einzige, die so dachte, denn alle anderen blieben lieber stumm. Brave kleine weiße Lämmer und wehe jemand wagt es sich gegen den großen strengen Wachhund zu erheben.
Man könnte denken, dass es das war, was ich ablehnte, aber das war es nicht. Ich konnte sogar verstehen, wieso sie das Denken anderen überließen, denn wer will sich schon mit dem wirklichen Elend der Welt befassen. Hätte ich es nicht selbst gesehen, ich würde es ebenfalls verdrängen.
Das Problem war sie verschweigen es einfach und ignorierten es.
Während also alle anderen im Unterricht saßen, stand ich vor der Schule und starrte auf das Gebäude.
Niemand würde mich vermissen. Niemand würde auch nur in irgendeiner Weise an mich denken. Deswegen war es leicht für mich einfach mal ein paar Stunden ausfallen zu lassen. Wie schon gesagt ich war das, was man in einer anderen Welt als Außerirdische bezeichnen würde. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass ich in Wirklichkeit von dieser Welt war, das heißt sie war meine Heimat. Im Gegensatz zu diesen Parasiten, die sich hier einfach eingenistet hatten und glaubten alles nach ihren Vorstellungen verändern zu können, ohne sich an die Regeln der Natur zu halten.
Vielleicht hätte ich doch reingehen sollen, um wenigstens die oberflächliche Gestalt ihres Systems zu verstehen, wenn auch nur um meine Freizeit auszufüllen.
Allerdings war alles besser, als die Tatsache einer weiteren monotonen Stimme zu zuhören, die etwas über die Zivilisierung der menschlichen Spezies vorträgt.
In solchen Freistunden, die ich mir selbst genehmigte, suchte ich meist einen meiner gleichgesinnten Freunde auf. Während ich ein Leben in der Zivilisation geschenkt bekommen hatte, mussten sie sich mit ihren Familien, sofern sie denn noch welche besaßen, am Rande der Gesellschaft einen Platz suchen.
Heute jedoch war ein normaler Arbeitstag, sie würden also keine Zeit für mich haben. Deswegen überlegte ich mir zu Samuel zu gehen. Er war das, was man einen Vermittler zwischen den Fronten nennen würde. Aber ich denke in meinem Fall verband uns die einfache Tatsache, dass er von derselben Spezies war. Allein das machte ihn zu meinem Verbündeten. Außerdem hatte er mir geholfen ein halbwegs annehmliches Leben in der Gesellschaft aufzubauen. Ich habe ihm also einiges zu verdanken.
Seine Wohnung befand sich weder am Rande der Stadt noch in einem hohen Bürogebäude, daher war es auch nicht verwunderlich, dass die Regierung ihn einfach machen ließ, was er wollte. Er hatte eben gelernt sich anzupassen, im Gegensatz zu mir. Allerdings aus dem Grund ungestört eine Veränderung hervorzubringen, ohne dass er ständig beobachtet wurde. In meinem Inneren stand ich auf seiner Seite, aber von außen musste es scheinen, als hätten wir nichts miteinander zu tun, denn das würde nur Aufmerksamkeit auf seinen revolutionären Plan richten.
Sicherlich hätte ich mit dem Zug oder ähnlichem zu ihm fahren können, was nur wenige Minuten gedauert hätte, doch stattdessen lief ich lieber zu Fuß. Diese Idee schien mir später jedoch absolut bescheuert, aber was solls. Dann hatte ich eben eine Menge Zeit zum Nachdenken.Denn nur so war es möglich meine Vergangenheit wieder zu entdecken. Und das hatte ich wirklich nötig, besonders weil Samuel mir nur diese eine Aufgabe übertragen hatte, um ihm bei seiner Mission zu helfen. Also wollte ich es unbedingt hinbekommen.
Das Problem bestand jedoch darin, dass mir alle allgemeinen Ereignisse und weltlichen Geschehnisse sehr wohl noch einfielen, ich mich aber nicht mehr an meine Familie, meine alten Freunde oder irgendein Detail aus meinem vergangenen Leben erinnerte. Jedes Mal wenn ich versuchte in diese unbekannte Zone vorzustoßen, bekam ich letztendlich nur Kopfschmerzen und das Gefühl geistesgestört zu sein.
Das heißt alles was ich bisher erreicht hatte, war… sagen wir einfach es war ein frustrierend kleines Häufchen an Informationen mit denen man nichts anfangen konnte. Und das einzige was Sam bisher dazu sagte, war: „Ich weiß es ist hart, aber du musst es einfach weiter versuchen! Gib nicht auf Yoko.“
Yeah, genau das hatte ich von einer Aufmunterung erwartet, genial aufbauend. Das einzige was noch gefehlt hätte, wäre eine Bemerkung wie >Kleine< oder was auch immer gewesen. Außerdem wusste ich echt nicht wie ich ihm damit half, mich an meine persönliche Situation zu erinnern, wenn ihm das komplette Repertoire an Daten und Fakten der Vergangenheit zur Verfügung stand, auch wenn ich nicht weiß woher dieses Wissen eigentlich stammt.
Genauso gut könnte ich bei der Organisation oder Aktionen im Untergrund mitmachen, aber stattdessen ließ er mich einfach außen vor.
Wenn der Grund wäre, dass er unbeobachtet bleiben musste, hätte ich es ja eingesehen. Aber er wusste ganz genau, dass man mich im Untergrund unter all den anderen Verschwiegenen nicht mal beachtet hätte. Warum also nur an der Seite, als diejenige ohne Erinnerungen, ohne Familie und die Chance auf eine gute Zukunft?
So betrachtet hatte er ja vielleicht doch ein Motiv mich von der ganzen Aktion fernzuhalten. Ich bezweifelte also, ob meine eben so grandios empfundene Idee, ihn zu besuchen, wirklich noch so großartig war, wenn er mich doch eigentlich nicht in seiner Nähe haben wollte. Nur weiß ich nicht wo ich sonst hin sollte.
Ansonsten wartet auf mich nur ein großes unbewohntes Haus, das zwar eine brillante Inneneinrichtung hatte, einem aber nicht wirklich das Gefühl von Zuhause gab. Leider, denn außer Liza, die eigentlich nicht besser als eine Haushalterin war, aber so etwas wie meine Erziehungsberechtigte spielte, hatte ich dort niemanden, der mir etwas Zuneigung gab.
Was das betrifft, schaffte ich es immer wieder mich selbst zu bemitleiden, was einem ziemlich auf die Nerven gehen konnte, wenn man keine Ablenkung bekam. Womit ich mir nun selbst ein gutes Argument geliefert hatte, um einen Abstecher in Sams Wohngegend zu machen. Ich bin einfach nicht gut darin anderen einen Gefallen zu tun, wenn ich eigene Probleme hatte. Ich wusste, dass das ziemlich egoistisch war, aber hey konnte man einem armen kleinen Mädchen ohne Familie und Erinnerung an diese überhaupt einen Wunsch abschlagen und ihr dabei in die Augen sehen? Ich denke nicht.
Ich hinterließ Liza eine Nachricht auf ihrem iPhone in der Hoffnung sie hatte mal wieder ihre PIN für das Ding vergessen. Denn obwohl wir von derselben Art waren, war sie doch nicht besonders begeistert, wenn ich mich mit den Auswärtigen traf. Auch wenn Samuel zweifelsohne nicht dazu gehörte. Trotzdem hatte sie mir gegenüber eine gewisse Verantwortung, wie sie gelegentlich gerne wiederholte.
Nach ungefähr einer halben Stunde Fußmarsch war ich im Wohnviertel der Mittelschicht angekommen und erlebte wie immer ein vollkommen anderes Gefühl als in meinem Wohngebiet für Sonderfälle. Nicht das es furchtbar wäre da zu wohnen, man fühlte sich nur immer als würde man entweder das Gefängnis oder noch besser die Irrenanstalt betreten. Außerdem ließ ich keinen Zweifel daran, dass es genau diesen Zweck erfüllen sollte. Also im Klartext gesagt, stießen hier zwei vollkommen verschiedene Welten aufeinander.
Sams Haus war eines der ersten in seiner Straße und wenn man genau davor stand, dachte man kaum an einen alleinstehenden Zwanzigjährigen, der das Haus bewohnte. Es gab eben auch Vorteile für ihr System, allerdings nur wenn man tat was sie von einem verlangten. Dann konnte man mit einem schicken Einfamilienhaus plus hochmoderner Einrichtung als Verdienst rechnen. Wie Sam es jedoch schaffte auch noch einen Garten zu betreiben, war mir ein Rätsel. Wobei die Wörter Garten und Rasen bei ihm eine ganz neue Bedeutung.
Ich wusste, dass es nicht nötig war, aber aus Höflichkeit wollte ich trotzdem klingeln, als auch schon die Tür auf ging und mir eine schwarzhaarige Schönheit entgegenkam.
Schon auf den ersten Blick bemerkte ich: Sie war ein Mensch. MIST! Das hätte nicht passieren dürfen, ich hatte es doch genau geplant. Um diese Zeit müsste sie genau wie alle anderen in den Büros, Schulen und sonst wo sein, nur nicht hier! Wie konnte das nur passieren? Hatten sie mich etwa beobachtet? Waren sie mir bis hierher gefolgt? Was wollte sie nur bei Sam?
Gerade als ich mich das fragte, sah ich ihn auch schon an der Tür stehen. Mit überraschtem Gesicht starrte er mich an, während ich einen fragenden Blick zurück warf.
Die Frau ging direkt an mir vorbei ohne mich eines Blickes zu würdigen. Sie trug einen schwarzen Parker und eine Sonnenbrille, typisch menschliche Kleidung. Ihre Stiefel mit den hohen Absätzen klackerten zielstrebig den Weg entlang, ohne sich noch einmal umzudrehen. Anscheinend hatte ich nichts mit ihrem Besuch zutun, eine große Erleichterung für mich.




... so das war erstmal nur ein anfang von etwas längerem (möglicherweise). allerdings tue ich mich immer sehr schwer mit der namensfindung meiner hauptfiguren (deswegen ist es auch aus der ich perspektive) vielleicht hat ja einer von euch eine idee? würde mir sehr helfen Very Happy
achso und ich bin offen für jede kritik an meinem versuch


Zuletzt von NijuraElfe am So Jul 31, 2011 9:57 pm bearbeitet; insgesamt 5-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Apr 12, 2011 9:50 pm

Oo

Ich liebe es!
Der Anfang macht schon Lust auf mehr, weil man nicht weiß, was vor sich geht. Als Namen wüsste ich jetzt spontan nichts, weil ich ja gar keine Ahnung habe, was du so für einen Stil von Namen haben willst (ganz normal, altmodisch, außergewöhnlich...)

Rango find ich nicht so schön
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMi Apr 13, 2011 7:09 pm

Very Happy vielen, vielen dank für das lob! ich fand es anfangs etwas kompliziert eine idee daraus zu entwickeln aber ich denke so langsam hab ich was und dann schreib ich auch weiter Smile
als namen suche ich schon etwas neueres, vielleicht auch etwas komplett erfundenes (wie auch immer)
" Rango" war auch mehr eine spontane idee (abends um 11) weil ich von ihm erst eine vorstellung von einem brasilianer oder jamaikaner (mit einer kleinen rolle) dabei dachte ich wahrscheinlich an sowas wie mango oder jango (was glaube ich auch gar kein richtiges wort ist xD ) naja da er jetzt doch eine größere und bedeutene rolle bekommt wirds zeit für was anderes mehr in richtung italienisch oder englisch ^^
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDo Apr 14, 2011 7:32 pm


hier hab ich etwas weiter geschrieben... und hab mich bei dem Jungsnamen jetzt für SAMUEL entschieden
diejenige die das hier alles erzählt soll eigentlich CHIYOKO getauft werden (allerdings hört sich das an wie ne japnische stadt ...also ich weiß nich)
naja viel spaß beim lesen


Zuletzt von NijuraElfe am So Jun 19, 2011 9:44 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMo Apr 18, 2011 6:10 pm

(damit ist das 1. Kapitel zuende und das 2. folgt demnächst)


Zuletzt von NijuraElfe am So Jun 19, 2011 9:44 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Apr 19, 2011 11:11 am

bisher sehr schön Smile
Mir fehlt zwar ein bisschen die wörtliche Rede, aber die kommt jetzt wahrscheinlich im 2. Kapitel, denke ich. Wink
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Apr 19, 2011 7:22 pm

°°°2°°°
„Wer bzw. was war das?“ fragte ich Sam eindringlich.
„Ich nehme mal an, dass dir das selbst aufgefallen ist. Sie war definitiv ein Mensch.“ antwortete er darauf, fuhr aber gleich fort, nachdem ich die Augen über die Bemerkung verdreht hatte.
„Aber falls du eigentlich wissen wolltest, was sie hier machte, naja, ich hatte gehofft, dass würdest du mir sagen. Den Blick, den du ihr zugeworfen hast, sah so aus als wüsstest du was.“
Natürlich erwartete er jetzt etwas von mir, aber darauf konnte er lange warten, ich war mir jetzt sicher, dass ihr Besuch nichts mit mir zu tun hatte, also warum sollte ich nach einer anderen Erklärung suchen.
Er schloss die Tür hinter mir und musterte mich von oben bis unten, dann fiel ihm endlich ein was an dieser Situation absolut nicht stimmte. „Was machst du eigentlich hier? Normale Kinder würden jetzt in der Schule sitzen und irgendwas lernen. Oder aber sie sind bereits alt genug um zu arbeiten. Was davon trifft jetzt genau auf dich zu?“
Diese Frage war eindeutig provozierend gemeint, also schenkte ich ihm nur ein fettes Grinsen, drehte ihm den Rücken zu und ging Richtung Küche. „Also erstens bin ich nicht ‚normal‘ und zweitens warum soll ich meine Zeit mit etwas verschwenden, was schon längst hier drin ist?“, gab ich zurück und zeigte dabei auf meinen Kopf.
Als ich in der Küche angekommen war, blieb ich kurz verwirrt stehen. Irgendwas hatte sich verändert seit ich das letzte Mal hier gewesen war. Nur konnte ich mir nicht erklären was. Ich wollte ihn gerade fragen, als ich bemerkte, dass Sam schon direkt hinter mir stand und mich beobachtete. Anstatt auf mein verdutztes Gesicht einzugehen, setzte er noch einmal das Thema Schule an: „Yoko, ich hab echt nichts dagegen wenn du zu mir kommst, aber hatten wir nicht letztens erst darüber geredet, was es für dich bedeutet, wenn du zu viel Aufmerksamkeit auf dich ziehst.“, sagte er auf diese vernunftbetonte Art und Weise, die es mir echt schwer machte ihn nur als Freund zusehen und nicht als Elternersatz oder so. Zugegeben war er in vieler Hinsicht wie ein großer Bruder für mich, das machte uns wahrscheinlich auch so unzertrennlich. Er wollte mich nur beschützen.
„Noch werden sie dir das durchgehen lassen, aber irgendwann beenden sie dieses Spiel. Und dann?“, er sprach diese Frage nicht vorwurfsvoll aus, eher im Gegenteil. Es war schon fast zu viel Liebe in seinem Blick, so dass ich ein furchtbar schlechtes Gewissen hatte. „Ich mache mir einfach nur Sorgen um dich, ok? Ich will nicht, dass es auch nur einem unserer Art so ergeht, wie deiner Familie.“
Bei diesen Worten spürte ich einen Stich in meiner Brust. Erstens weil er wirklich besorgt um mich war, das konnte ich ihm vom Gesicht ablesen. Und zweitens, weil er meine Familie mit eingebracht hatte. Ein ziemlich heikles Thema nicht nur meinerseits. Zu spät merkte Sam, was er in meinem Inneren ausgelöst hatte. Ich hoffte er würde sich das nicht zu hoch anrechnen. Aber natürlich hatte er sofort Mitleid und entgegnete das Unpassendste, was er hätte sagen können, allein weil er mein Gesicht falsch deutete.
„Hey, es tut mir leid, dass ich das so vergleichen musste. Du weißt doch was ich damit meine…“ Sein mitleidiges Gesicht dabei gab mir den Rest: „Nein, das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, was du mir damit sagen willst. Weil ich keine Ahnung habe, wie es meiner Familie damals erging. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, falls du es vergessen hast.“ Ich wich vor ihm zurück, als er mich am Arm fassen wollte, um mich zu beruhigen.
Sam war niemand den man leicht beleidigen oder wütend machen konnte. Aber wenn jemand wie ich, besserwisserisch, absolut unnachgiebig und stur, sich ihm in den Weg stellte und damit seine ausgeglichene Natur störte, würde er dafür sorgen, dass diese Störung unverzüglich entfernt wird. Und blöderweise hatte ich es geschafft, mehr oder weniger absichtlich, ihn in so eine Stimmung zu bringen. Diese richtete sich obendrein nur auf mich, denn ansonsten sah ich hier niemanden.
„Nein, das habe ich nicht vergessen.“, begann er mit einer gefährlichen Ruhe. „Aber es ist echt nervig, ständig darauf achten zu müssen, nicht dieses Thema anzufangen.“ Presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich starrte ihn dabei mit großen Augen an. Größer und runder, als sie normalerweise waren und als die der Menschen.
Das war eines der Dinge die uns Äußerlich von ihnen unterschieden: Unsere Augen waren groß und dunkel, wie die Augen eines bettelnden Labradorwelpen. Sie besaßen kleine Silberschimmer in der Iris, was sie im Licht wie Diamanten aussehen ließ. Außerdem konnte man ihnen nicht widerstehen, wenn sie richtig eingesetzt wurden.
Jedoch hatte das auf einen Experten wie Sam nicht die geringste Auswirkung. Er sah mich unverwandt an und nach ein paar Minuten wandte ich mich einfach ab. Wahrscheinlich hätte ein Menschmädchen jetzt angefangen zu weinen, aber ich wusste, dass ich uns beide damit in Gefahr bringen würde. Vor 20 Jahren hatte noch niemand von uns gewusst, was die Worte Tränen überhaupt bedeuteten. Doch dann kamen SIE von der Erde und da sie uns zu Anpassung zwangen, lernten wir auch solche Gefühle äußerlich auszudrücken. Nur wussten meine Vorfahren da noch nicht, was diese Art von Empfindung anrichtete.
Die Tränen der Menschen. Es hieß sie wären salzig und ziemlich nass, wie gewöhnliches Wasser. Doch unsere Tränen waren süß wie Zucker und doch konnten sie die Vernichtung eines Volkes bedeuten. Allerdings wusste niemand genau was passieren würde, denn alle die damit Erfahrungen gemacht hatten, mussten sterben.
Es hieß der größte und tiefste Krater auf unserem Planeten wäre durch so einen Vorfall entstanden. Die neusten Forschungen berichteten zwar von einem Meteoritenschauer, aber kein Mensch und kein Exopia (so nennen wir unsere Art) löste dieses Missverständnis auf. Somit war klar: Wir durften nie weinen!
Nach einer Weile, in der Sam völlig trottelig dastand, hatte ich mich wieder gefasst. "Sag mal, irgendwas stimmt hier nicht.", ich drehte mich zu ihm um und nahm mir eine Pinco aus der Obstschale. Das war eine kleine fast weiße Frucht, die in nahezu allen Gebieten wuchs. Ihre Schale schmeckte etwas bitter, was alle Exopia liebten, doch innen drin war sie saftig und süß und machte sie damit auch für alle Menschen genießbar. "Warte mal", begann ich mit vollem Mund "Hast du etwa aufgeräumt?" Erst jetzt betrachtete ich den Raum wirklich, die glänzenden Fliesen, die polierten Arbeitsflächen. Außerdem hatte er, kaum zu glauben aber wahr, das Geschirr abgewaschen. Mit Augen so groß wie Teller sah ich mich um als hätte ich zum ersten Mal eine Küche gesehen.
Sam vertrete die Augen und stöhnte. Einerseits wohl, weil ich einfach das Thema gewechselt hatte und andererseits weil ich mich so über ihn lustig machte. "Ach komm! Es ist ja nicht so; als würde ich niemals aufräumen." Dafür hatte ich nur einen blick mit hochgezogenen Augenbrauen übrig. "Oh bitte, nicht mal für deine eigene Mutter hast du es für nötig gehalten, mal das Gästezimmer aufzuräumen!"
"Ich hatte eben viel zu tun. Du weißt schon, die Organisation und alles. Sie brauchen mich!"
"Aber auf einmal soll das alles unwichtig sein? Oder hast du mittlerweile aufgegeben?", fragte ich vorwurfsvoll.
"Nein, das ist es nicht! Ich erwartete nur Besuch, okay?", ich sah ihm an, dass er nicht lange genug über seine Antwort nachgedacht hatte. Er bereute es sofort und das war absolut nicht Sams Art. Genauso wenig wie Aufräumen! Was war nur los mit ihm?
Jetzt fiel es mir erst ein. Mit dem Besuch hatte er die Frau gemeint, die mir entgegen kam. Das hieß, er wusste sehr wohl warum sie hier aufgetaucht war. Warum wollte er nicht, dass ich es wusste?
„Sam, was wollte diese Frau hier?“, versuchte ich ihn direkt zu fragen. Und anstatt der Frage auszuweichen, wie ich es erwartet hatte, ging er auf mich zu und packte mein Handgelenk. In seinem festen Griff gefangen schleifte er mich hinter sich her, die Treppen hinunter bis zu der Tür.
„Hey, wo willst du hin? Die Versammlung beginnt erst in ein paar Stunden.“ Versuchte ich ihn davon abzuhalten sie zu öffnen.- diese Tür führte nämlich zu unserem Treffpunkt, direkt unter der Erde. Der Raum war schalldicht und auf keiner Karte verzeichnet. Damit blieben wir jedes Mal vollkommen unentdeckt für Schaulustige. Niemand außer einigen ausgewählten Exopia, inklusive mir, kannte die Eingänge, die zu ihm führten. Allerdings war unser Treffpunkt auch nicht besonders eindrucksvoll. Er war düster, stickig und manchmal feucht vom Grundwasser. Genaugenommen haste ich ihn, aber uns blieb nichts anderes übrig. – Er schüttelte nur den Kopf, drehte sich zu mir um, nachdem er seine Hand gelöst hatte. Dann begann er ihm Flüsterton: „Ich habe für heute eine Sondertreffen angeordnet. Diese Frau heute, wollte mit mir über meine Zukunft reden.“ Die Worte meine Zukunft brachten mich dazu lauthals und hysterisch „Was?!“ zuschreien.
„Pst!“ entgegnete mir Sam sofort und ich versuchte meine panische Stimme in den Griff zu bekommen. „Über deine Zukunft? Aber was soll das heißen? Du bist gerade mal zwanzig!“
„Sie meinte allerdings nicht diese Art von Zukunft, Yoko.“, antwortete er.
Sam wurde langsam ungeduldig. Er trat von einem Fuß auf den anderen und sah überall hin nur nicht in meine Augen. Hinter der Tür erklangen Stimmen aller Art. Ein tiefes Brummen, ein leises Schnurren und ein hohes Quietschen. Jeder Stimme konnte ich sofort ein Gesicht zuordnen, das bedeutete nur die engsten und vertrautesten Mitglieder der Versammlung wurden von Sam gerufen.
Vielleicht hatte ich mich geirrt und mein Besuch war viel weniger freiwillig, als ich dachte.
„Okay, ich denke es ist Zeit“, sagte Sam immer noch etwas leise. „Wir sollten das hier schnell hinter uns bringen. Denn schon bald wird sich alles ändern auf Exopendera und wir müssen dafür sorgen, dass es das zu unseren Gunsten tut.“ Seine Stimme klang dabei düster und unheilvoll, sodass ich eine Gänsehaut auf meiner hellen Haut bekam. "Wir haben nur uns, Chiyoko.", fügte er noch hinzu und plötzlich befand ich mich in seinen Armen. Es war ein schönes Gefühl, etwas das ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gespürt hatte. Ich schloss die Augen als die Wärme in meinen Körper zurück wanderte. Und obwohl ich wollte dieser Moment würde niemals vergehen, verstand ich es doch nicht.
Was nur hatte das alles zu bedeuten? Ich sollte es gleich erfahren.
Sam schloss die Tür mit einem einzigen bedeutsamen Wimpernschlag auf und zusammen betraten wir den radioaltiv verseuchten Ort.




... so erstmal der anfang von kapitel2( da ist auch die wörtliche rede Wink) ... jetzt brauch ich erst mal ein paar neue ideen um nen übergang zum haupthema zuschaffen (mein grundsätzliches problem, was ich immer habe)


Zuletzt von NijuraElfe am So Jun 19, 2011 9:45 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Niea
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMi Apr 20, 2011 3:34 pm

Also die Zeitformen würde ich noch mal überarbeiten.
...fährt aber gleich fort... -> fuhr aber gleich fort
...Er schließt die Tür hinter mir und mustert mich... -> Er schloss die Tür hinter mir und musterte mich...
Ich weiß nicht ob du die Zeitform so haben möchtest, aber eine Erzählung ist soweit ich weiß immer in der Vergangenheit, dazu ist es einfach etwas seltsam zu lesen. :/
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMi Apr 20, 2011 7:00 pm

so ich hab jetzt das ganze noch mal etwas überarbeitet und die zeitformen im gesamten text geändert
hab auch gemerkt dass sich die vergangenheitsform bei weiterschreiben sehr viel mehr besser macht

danke sehr nochmal für den hinweis Smile
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BeitragThema: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Apr 26, 2011 11:41 am

hab die kapitel mal alle zusammen gefasst Smile ist jetzt n bisschen übersichtlicher und einfache für mich ^^


Zuletzt von NijuraElfe am So Jun 19, 2011 9:46 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptySo Mai 01, 2011 7:32 pm

Außerdem konnte man ihnen nicht widerstehen, wenn sie richtig eingesetzt wurden.
Jedoch hatte das auf einen Experten wie Sam nicht die geringste Auswirkung. Er sah mich unverwandt an und nach ein paar Minuten wandte ich mich einfach ab. Wahrscheinlich hätte ein Menschmädchen jetzt angefangen zu weinen, aber ich wusste, dass ich uns beide damit in Gefahr bringen würde. Vor 20 Jahren hatte noch niemand von uns gewusst, was die Worte Tränen überhaupt bedeuteten. Doch dann kamen SIE von der Erde und da sie uns zu Anpassung zwangen, lernten wir auch solche Gefühle äußerlich auszudrücken. Nur wussten meine Vorfahren da noch nicht, was diese Art von Empfindung anrichtete.
Die Tränen der Menschen. Es hieß sie wären salzig und ziemlich nass, wie gewöhnliches Wasser. Doch unsere Tränen waren süß wie Zucker und doch konnten sie die Vernichtung eines Volkes bedeuten. Allerdings wusste niemand genau was passieren würde, denn alle die damit Erfahrungen gemacht hatten, mussten sterben.
Es hieß der größte und tiefste Krater auf unserem Planeten wäre durch so einen Vorfall entstanden. Die neusten Forschungen berichteten zwar von einem Meteoritenschauer, aber kein Mensch und kein Exopia (so nennen wir unsere Art) löste dieses Missverständnis auf. Somit war klar: Wir durften nie weinen!
Nach einer Weile, in der Sam völlig trottelig dastand, hatte ich mich wieder gefasst. "Sag mal, irgendwas stimmt hier nicht.", ich drehte mich zu ihm um und nahm mir eine Pinco aus der Obstschale. Das war eine kleine fast weiße Frucht, die in nahezu allen Gebieten wuchs. Ihre Schale schmeckte etwas bitter, was alle Exopia liebten, doch innen drin war sie saftig und süß und machte sie damit auch für alle Menschen genießbar. "Warte mal", begann ich mit vollem Mund "Hast du etwa aufgeräumt?" Erst jetzt betrachtete ich den Raum wirklich, die glänzenden Fliesen, die polierten Arbeitsflächen. Außerdem hatte er, kaum zu glauben aber wahr, das Geschirr abgewaschen. Mit Augen so groß wie Teller sah ich mich um als hätte ich zum ersten Mal eine Küche gesehen.
Sam vertrete die Augen und stöhnte. Einerseits wohl, weil ich einfach das Thema gewechselt hatte und andererseits weil ich mich so über ihn lustig machte. "Ach komm! Es ist ja nicht so; als würde ich niemals aufräumen." Dafür hatte ich nur einen blick mit hochgezogenen Augenbrauen übrig. "Oh bitte, nicht mal für deine eigene Mutter hast du es für nötig gehalten, mal das Gästezimmer aufzuräumen!"
"Ich hatte eben viel zu tun. Du weißt schon, die Organisation und alles. Sie brauchen mich!"
"Aber auf einmal soll das alles unwichtig sein? Oder hast du mittlerweile aufgegeben?", fragte ich vorwurfsvoll.
"Nein, das ist es nicht! Ich erwartete nur Besuch, okay?", ich sah ihm an, dass er nicht lange genug über seine Antwort nachgedacht hatte. Er bereute es sofort und das war absolut nicht Sams Art. Genauso wenig wie Aufräumen! Was war nur los mit ihm?
Jetzt fiel es mir erst ein. Mit dem Besuch hatte er die Frau gemeint, die mir entgegen kam. Das hieß, er wusste sehr wohl warum sie hier aufgetaucht war. Warum wollte er nicht, dass ich es wusste?

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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Mai 17, 2011 5:01 pm

„Sam, was wollte diese Frau hier?“, versuchte ich ihn direkt zu fragen. Und anstatt der Frage auszuweichen, wie ich es erwartet hatte, ging er auf mich zu und packte mein Handgelenk. In seinem festen Griff gefangen schleifte er mich hinter sich her, die Treppen hinunter bis zu der Tür.
„Hey, wo willst du hin? Die Versammlung beginnt erst in ein paar Stunden.“ Versuchte ich ihn davon abzuhalten sie zu öffnen.- diese Tür führte nämlich zu unserem Treffpunkt, direkt unter der Erde. Der Raum war schalldicht und auf keiner Karte verzeichnet. Damit blieben wir jedes Mal vollkommen unentdeckt für Schaulustige. Niemand außer einigen ausgewählten Exopia, inklusive mir, kannte die Eingänge, die zu ihm führten. Allerdings war unser Treffpunkt auch nicht besonders eindrucksvoll. Er war düster, stickig und manchmal feucht vom Grundwasser. Genaugenommen haste ich ihn, aber uns blieb nichts anderes übrig. – Er schüttelte nur den Kopf, drehte sich zu mir um, nachdem er seine Hand gelöst hatte. Dann begann er ihm Flüsterton: „Ich habe für heute eine Sondertreffen angeordnet. Diese Frau heute, wollte mit mir über meine Zukunft reden.“ Die Worte meine Zukunft brachten mich dazu lauthals und hysterisch „Was?!“ zuschreien.
„Pst!“ entgegnete mir Sam sofort und ich versuchte meine panische Stimme in den Griff zu bekommen. „Über deine Zukunft? Aber was soll das heißen? Du bist gerade mal zwanzig!“
„Sie meinte allerdings nicht diese Art von Zukunft, Yoko.“, antwortete er.
Sam wurde langsam ungeduldig. Er trat von einem Fuß auf den anderen und sah überall hin nur nicht in meine Augen. Hinter der Tür erklangen Stimmen aller Art. Ein tiefes Brummen, ein leises Schnurren und ein hohes Quietschen. Jeder Stimme konnte ich sofort ein Gesicht zuordnen, das bedeutete nur die engsten und vertrautesten Mitglieder der Versammlung wurden von Sam gerufen.
Vielleicht hatte ich mich geirrt und mein Besuch war viel weniger freiwillig, als ich dachte.
„Okay, ich denke es ist Zeit“, sagte Sam immer noch etwas leise. „Wir sollten das hier schnell hinter uns bringen. Denn schon bald wird sich alles ändern auf Exopendera und wir müssen dafür sorgen, dass es das zu unseren Gunsten tut.“ Seine Stimme klang dabei düster und unheilvoll, sodass ich eine Gänsehaut auf meiner hellen Haut bekam. "Wir haben nur uns, Chiyoko.", fügte er noch hinzu und plötzlich befand ich mich in seinen Armen. Es war ein schönes Gefühl, etwas das ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gespürt hatte. Ich schloss die Augen als die Wärme in meinen Körper zurück wanderte. Und obwohl ich wollte dieser Moment würde niemals vergehen, verstand ich es doch nicht.
Was nur hatte das alles zu bedeuten? Ich sollte es gleich erfahren.
Sam schloss die Tür mit einem einzigen bedeutsamen Wimpernschlag auf und zusammen betraten wir den radioaktiv verseuchten Ort.




°°°3°°°

Es war dunkel, feucht und kalt. Das Innere von Exopendera war nicht gerade gemütlich. Allerdings fühlte sich jeder von uns mehr als wohl in der strahlenden Erde. Jedes Mal wenn ich diesen Raum betrat, fühlte ich mich als würde ich gerade nach langem Luftanhalten endlich wieder aufatmen können. Die Radioaktivität gab uns die Energie, die wir benötigten zum Leben. Und wir wandelten sie um in Sauerstoff, der für die Menschen überlebenswichtig war.
Niemand wusste genau wie wir das anstellten, dafür gab es einfach keine wissenschaftliche Erklärung. Viele tippten auf Magie und allerlei Zauber.
„Hey, Sam! Was soll dieses Notfall treffen?“ Von irgendwo aus der Ecke erklang die Stimme von Luca, Sams besten Freund.
Hinter mir spürte ich wie die Tür sich schloss und nun gelangte kein einziger Lichtstrahl mehr nach unten. Zum Glück hatten wir gelernt uns im Dunkeln nicht nur auf unsere Augen zu verlassen. So versuchten wir uns auf unsern besonders gut ausgeprägten Tastsinn zu vertrauen. Endlich hatte ich Lucas gemeinsam mit Sam gesichtet.
„Warts einfach ab, okay? Wir warten noch auf Saya.“ antwortete Sam ihm.
„Moment, Saya? Ich dachte wir haben auf Yoko gewartet. Du sagtest sie sei wichtig.“ und mit einem flüchtigen Blick auf mich fügte Luca hinzu: „Hey Yoko!“

... lest es euch durch wenn ihr zeit habt Smile

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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Mai 17, 2011 5:44 pm

Ich mag deine Geschichte Very Happy
Die Idee dahinter ist voll cool.
Bin gerade voll hibbelig, weil ich wissen will wie's weiter geht xD
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Mai 17, 2011 6:58 pm

oh, hatte ganz vergessen, hier weiterzulesen^^

Ich mags bisher eigentlich, wobei ich nicht recht checke, was Exopendra ist xD Ist das jetzt dieser Raum oder wie o.O
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Mai 17, 2011 8:42 pm

erst mal danke fürs kommentieren ^^ (freu mich irgendwie jedesmal darüber) was das weiterschreiben betrifft hab ich im moment grad voll die blockade, hoffe auf einen blitzartigen neuen einfall in meinem Gehirn ^^

jedenfalls fällt mir grad auf dass ich das noch gar nich erklärt hab (könnte an einigen stellen noch etwas verwirrend sein, muss noch mal bisschen überarbeiten, weil ich einiges geändert hab) also EXOPENDERA: ist der planet auf dem Chiyoko, Sam & co leben EXOPIA: das ist der name ihrer art
hoffe die namen lassen sich gut lesen, das kann ich nämlich selber nicht so genau sagen ...



... What a Face
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BeitragThema: Kapitel 3   Wie gefrorener Nebel EmptyDo Mai 19, 2011 6:05 pm

„Hey Luca!“ gab ich zurück mit einem unüberhörbaren Unterton auf den er jedoch nicht weiter einging.
Wenn man eine Rangfolge in unserer Gemeinschaft erstellen würde, wären Luca und ich wohl die ewigen Kämpfer um den zweiten Platz hinter Sam. Weder er noch ich konnte das wirklich verkraften, deswegen versuchten wir so wenig miteinander zu reden wie möglich. Solange ich mich erinnern kann war er Sams bester Freund, was bedeutete wir hatten längst gelernt eine gewisse Neutralität aufzubauen. Was mir nicht immer ganz gelang. Am wenigsten wenn es um Saya ging.
Saya war Lucas ältere Schwester und jeder wusste, dass sie heimlich in Sam verliebt war, außer ihm selbst. Schon allein wegen dieser Tatsache würde sie alles tun um ihm zu gefallen. Außerdem schlug sie nie jemandem etwas ab, sie war einfach nicht fähig dazu. Das war auch der Grund warum Luca ständig das Gefühl hatte sie beschützen zu müssen. Gutgläubig war eine totale Untertreibung für ihr Verhalten.
Daher hatte sie auch keinen Platz in unsere Versammlung, obwohl sie eine der ausgeprägtesten Kräfte besaß und ihre Abenteuerlust keine Grenzen kannte.
Warum wollte Sam sie ausgerechnet heute dabei haben wollen, wenn sich nur die wichtigsten Mitglieder trafen? Diese gesamte Aktion war für mich ein Rätsel.
„Luca, wir haben beide schon längst darüber gesprochen. Yoko und Saya sind wichtig wir die Mission. Es gibt gar keine andere Möglichkeit!“ murmelte Sam ihm zu.
Und auch wenn es offensichtlich nicht für meine Ohren bestimmt war, verstand ich jedes Wort. „Sam du hast gar nichts von einer…“ da wurde ich auch schon von meinem Nerv tötendem Gegenüber unterbrochen „Das war nicht abgemacht! Ich dachte das Ganze läge in ferner Zukunft.“ Mein wütender Blick, den ich ihm für die unhöfliche Unterbrechung zuwarf, hätte töten können.
„Ich werde nicht zulassen, dass du meine Schwester damit hinein ziehst.“ Seine eben noch gedämpfte Stimme schallte jetzt schon mächtig von den Wänden wieder. „Reicht es nicht wenn sie sich darum kümmert?“ Dabei zeigte er auf mich und ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit. „Du legst doch sonst immer so großes Vertrauen in sie, reicht das etwa nicht mehr aus?“
„Worüber sprichst du eigentlich? Welche Mission denn? Sam?!“ ich sah ihn hilfebedürftig an.
„Misch dich nicht ein, Chiyoko! Das betrifft dich überhaupt nicht.“, blaffte Luca mich an, bevor Sam auch nur den Mund öffnen konnte. Das reichte mir endgültig.
„Ihr habt gerade über eine Mission gesprochen an der ich teilnehmen soll. Ich glaube das ganze betrifft mich schon! Also sag mir nicht, dass ich mich raushalten soll.“
„Hey, ihr beiden! Es ist genug!“ hielt Sams stimme uns zurück bevor wir noch weiter auf einander losgehen konnten. Denn zweifellos wäre einer von uns bald handgreiflich geworden.
„Saya ist gerade angekommen. Damit sind wir vollständig und können beginnen.“



viel spaß beim lesen (ooooh hab so hunger auf kekse ^^ Keks )


Zuletzt von NijuraElfe am Fr Mai 20, 2011 3:24 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDo Mai 19, 2011 10:47 pm

Zitat :
Warum wollte Sam sie ausgerechnet heute dabei haben, wenn sich nur die wichtigsten Mitglieder?

So, dieser Satz ist unvollständig!
Sonst sehr interessant, auch wenn ich jetzt endlich verstehe, warum die anderen von meinen kleinen Abschnitten, in denen ich reinstelle, genervt sind. Deine sind noch ein ganzes Stück größer und ich platze schon fast vor Ungeduld
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyFr Mai 20, 2011 3:27 pm

Smile ok danke habs verbessert, sowas kommt davon wenn der kopf immer schneller denkt als die hände schreiben können ^^

freut mich wenns dir gefällt ^^ würde noch viel mehr reinstellen wenn ich mehr zeit hätte zum schreiben, hoffe das ändert sich mal in der nächsten zeit
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptySo Mai 29, 2011 8:17 pm

habs endlich geschafft mal wieder weiter zuschreiben ^^


„Saya ist gerade angekommen. Damit sind wir vollständig und können beginnen.“
Man konnte Sams Anspannung praktisch fühlen. Es musste wirklich wichtig sein worum er uns bat.
Wir saßen alle im Kreis zusammen. Rechts neben Sam saß ich und zu seiner Linken Luca in dessen Nähe ich Saya vermutete, die sich mir aus bisher unerklärlichen Gründen noch nicht gezeigt hatte. Als endlich alle zur Ruhe gekommen waren, begann Sam damit uns in die Situation einzuweihen.
„Sehr geehrte Gemeinschaft aus mir geschätzten Mitgliedern … Ach, vergesst den Quatsch! Der Großteil von euch weiß, wie es seit einiger Zeit um uns steht. Und zwar nicht nur unsere Organisation, sondern unser gesamtes Volk ist in Gefahr. Ich hab es satt nur rumzusitzen und diesem ganzen Pack in den Arsch zu kriechen.“ Damit sprach er aus, was ich schon seit langer Zeit dachte. „Wir müssen endlich was dagegen tun. Jetzt ist die Zeit dafür!“ rief er und sah uns alle nacheinander an. Man hätte eine Nadel fallen hören können so still war es.
In seinem Gesicht konnte ich die revolutionäre Stimmung erkennen, die er jahrelang unterdrücken musste, um nicht aufzufallen. Irgendwas musste auf diesem verdammten Planeten passiert sein, dass er all seine Vorsichtigkeit auf einmal aufgab. Diese Frau heute Morgen musste etwas damit zu tun haben. Vielleicht hatte sie ihm gedroht, möglicherweise wusste sie etwas über unsere Treffen. Aber wie hatten sie es herausgefunden? Unsere Verbündeten waren alle hundert prozentig vertrauenswürdig und unserem Treffpunkt konnte sich kein Mensch auf kurze Distanz nähern ohne bleibende Schäden davon zu tragen. Aber vielleicht … Ein Verdacht verstärkte sich in meinem Kopf und wenn ich ihn aussprechen würde, wär ich vermutlich auf der Stelle tot. Deswegen hielt ich mich zurück.
Bisher war noch niemand auf Sams Rede eingegangen, aber anscheinend war das auch nicht seine Absicht. Im Gegenteil genau das schien er zu erwarten.
„Darius, berichte ihnen was du gehört hast.“ Fuhr er fort indem er den grauhaarigen Mann ansprach, der direkt neben mir Platz genommen hatte. Ihm gehörte das Brummen, das ich vorhin wahrgenommen hatte. Er arbeitete nicht für die Menschen, denn er gehörte zur ersten Generation, die unter ihrer Herrschaft existierten. Diese Exopia hatten das Privileg so zu leben wie sie es für richtig hielten, jedoch nur so lange wie sie sich ruhig verhielten und den Menschen Recht gaben. Darius kannte viele Menschen. Er unterhielt sich mit ihnen und suchte nach nützlichen Informationen für uns. Anscheinend hatte er auch diesmal etwas Bedeutendes herausgefunden.
„Jeder von uns weiß, warum die Menschen sich damals ausgerechnet unseren Planeten Exopendera aussuchten, um zu überleben…“
„Darius, bitte verschone uns damit. Sag uns einfach, was sie dir gesagt haben.“ Unterbrach ihn Luca.
„Mein lieber Junge, ich glaube du weißt unsere Geschichte nicht ganz zu schätzen. Du wirst sehen, dass dir eines Tages meine Erzählung nützen wird.“ hielt Darius ihm vor.
Luca wandte sich eingeschnappt von ihm ab, was mir ein Grinsen auf die Lippen zauberte.
„Also, ich denke jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um euch alle noch einmal daran zu erinnern, warum wir uns eigentlich jedes Mal hier versammeln.“ Damit verfiel er in einen ruhigen Erzählton und zum ersten Mal glaubte ich etwas über meine wahre Vergangenheit zu hören.
„Bevor die Menschen hier aufkreuzten war Exopendera ein friedlicher sehr natürlicher Ort. Sicherlich gab es keine Pflanzen wie ihr sie heute kennt, nein, diese kamen erst mit den Menschen. Allerdings brauchten wir sie auch nicht. Exopendera bestand vollständig aus radioaktiven Stoffen und anderen Gasen für die die Menschheit nicht mal einen Namen findet. Viele von ihnen sagen wir konnten jahrelang nur durch Magie und Zauberkräfte überleben. Was sie jedoch nicht wussten war, dass diese Magie Anpassung hieß und diese Zauberkräfte durch Freundschaft untereinander erlangt wurden.“
„Hör auf damit! Auch damals gab es Probleme und Gefahren, die uns bedrohten. Niemandem hilft es wenn du alles beschönigst und daraus ein Märchen für Kleinkinder machst.“ Die Stimme, die Darius stoppte, kam einem Schnurren gleich und gehörte Malamia, ebenfalls eine Dame der ersten Generation.
„Ich muss Malamia recht geben nicht alles war wunderschön. Was daran lag, dass die Exopia ein kriegerisches Volk waren und es tief in ihrem Inneren immer noch sind. Das habe ich natürlich nicht vergessen“ brummte er mit einem missbilligendem Blick auf Malamia. „Viele andere Völker mussten unter uns leiden und dass nur weil wir ihnen überlegen waren.“ Das hörte ich zum ersten Mal, deswegen runzelte ich die Stirn. In allen anderen Erzählungen waren immer nur wir diejenigen die leiden mussten. Warum erfuhr ich das jetzt erst?
„Wir plünderten, wir töteten, wir eroberten für unseren eigenen Vorteil. Den Großteil der Bevölkerung kümmerte das nicht. Warum auch sie alle wussten nicht, was es hieß schmerzen zu haben. Aus diesem Grund, und nur aus diesem, entstand die Legende unserer Tränen.“ Noch ein Geheimnis das heute gelüftet werden würde? Nein, wohl kaum.
„Plötzlich, ohne Vorwarnung, kamen die Menschen. Auf einmal hatte sich das Blatt gewendet, nun waren wir diejenigen, die geplündert, getötet und erobert wurden. Unser Volk hatte keine Chance sich zu wehren, denn wir waren nie auf einen Angriff vorbereitet gewesen. Warum auch? Niemals gab es einen uns überlegenen Gegner. Doch die Menschen stammten nicht von hier. Sie kamen von der Erde, ein anderer Planet in einer ganz anderen Galaxie. In wenigen Jahren hatten sie den gesamten Planeten in ihrer Gewalt. Doch schon bald merkten sie, dass sich etwas veränderte. Am Anfang nahmen sie es nicht gleich wahr und verdrängten jegliche Anzeichen. Trotzdem mussten sie es sich irgendwann eingestehen: Ihr Volk starb aus. Ganz langsam und unerwartet, doch nicht mehr zu leugnen. Sie stellten die besten Wissenschaftler ein, die sie besaßen und schließlich baten sie sogar uns zu Hilfe.“
„Darius jeder von uns weiß, woran sie gestorben sind. Die Radioaktivität machte ihnen zu schaffen, weil sie nicht daran gewöhnt waren. Wir kennen die Geschichte. Du sitzt nicht vor Idioten. Bitte komm einfach zur Sache!“ diesmal wurde sogar Sam ungeduldig.
„Drängle nicht so. Du hast schließlich noch alle Zeit der Welt. Und wenn ich dich vorhin richtig verstanden habe, werden diese Informationen Saya und Chiyoko sehr nützlich sein, wenn sie sich auf ihrer Mission befinden.“ Wandte Darius wiederum ein und ich spürte wie er mich eindringlich ansah, sodass es schon fas unangenehm wurde. Außerdem wusste ich noch immer nichts über diese Mission und das machte mich langsam ziemlich nervös.
„Also wie Sam gerade höflicherweise beisteuerte, fand man bald heraus, dass die Menschheit keine Radioaktivität vertrug, die es auf Exopendera nun mal zu genüge gab. Später erfuhren wir auch, dass ihr Volk gerade aus diesem Grund seinen Planeten verlassen musste. Durch ihre furchtbare Unachtsamkeit ließen sie also einen komplett verseuchten Planeten zurück der für uns vermutlich das Paradies darstellte. Jedoch war er kein Vergleich zum damaligen Exopendera.“ Seufzte er.


ich wünsch euch viel spaß beim lesen wenn ihr zeit habt Very Happy bis dann leute ^^
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMi Jun 01, 2011 10:40 pm

„Wie dem auch sei. Früher oder später hatte jeder Trottel begriffen, dass wir nicht länger unter dem Druck der Menschen standen. Nun war es an uns zurück zu schlagen und Rache zu üben. Nur statt ehrenvoll zu kämpfen und wenn es sein musste ruhmreich zu sterben, zogen sie sich wie Feiglinge zurück und taten so als würden sie uns alles überlassen.“ Darius Stimme war im Redeschwall immer lauter geworden.
„Doch in Wirklichkeit hatten sie schon lange heraus gefunden, dass wir noch viel größere Fähigkeiten hatten. Sie wussten, dass wir den für sie lebenswichtigen Sauerstoff produzierten und sich dadurch die Radioaktivität verringerte. Sie begriffen von Anfang an welche Möglichkeiten ihnen damit zur Verfügung standen und sie waren klug genug sie zu nutzen.“ Eine betrübte Stimmung machte sich im ganzen Raum breit und in meinem Kopf befanden sich lauter verwirrende Gedanken.
„Aber wieso nur hat keiner was dagegen unternommen? Wir waren ihnen zu diesem Zeitpunkt doch überlegen. Was ist schiefgelaufen? Meine Eltern… sie hätten eingreifen müssen.“ murmelte ich vor mich hin. Ich hatte gehofft meine Gedanken würden mehr Sinn ergeben wenn ich sie aussprach, aber das war ein Irrtum. Natürlich hatten alle mitbekommen was ich von mir gegeben hatte. Ich nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Sam den Mund öffnete um etwas zu sagen, doch jemand kam ihm zuvor.
„Deine Eltern können nichts dafür. Niemand hätte etwas unternehmen können. Es war unser Schicksal und daraus mussten wir erst lernen.“ Diese sanften und vollkommen naiven Worte konnten nur von einer stammen. Und tatsächlich konnte ich Saya nun erkennen, mit ihrem wunderschönen runden engelsgleichem Gesicht und den so klaren Saphiraugen fixierte sie mich. Ihre gewellten blonden Haare hingen ihr direkt in die Stirn, wie immer. Das wusste ich auch ohne es direkt zu sehen. Doch obwohl sie es nur gut gemeint hatte, beruhigten mich ihre Worte nicht ein bisschen. Im Gegenteil sie machten mich eigentlich nur noch trauriger und vor allem wütender. Komischerweise auch auf Saya, die nun wirklich nichts dafür konnte.
Schließlich gab mir Darius den Grund dafür. „Meine liebe Saya, deine gutgläubigen Gedanken zeigen mir nur einmal mehr, wie ahnungslos ihr Jungen eigentlich seid. . Natürlich haben alle, auch deine Eltern Chiyoko, versucht ihren Vorteil daraus zu gewinnen. Aber die Menschen waren gerissen und so tappten wir genau in ihre Falle. Bis heute weiß jedoch niemand wie genau sie, dass angestellt haben. Alle, die es hätten wissen können, sind bereits tot. Durch diesen Erfolg ergriffen sie die Chance, um uns Endgültig zu unterdrücken. Die Fehler unserer Vorfahren müssen wir jetzt ausbaden.“
„Aber ich dachte sie wären im Kampf gestorben?“
„Niemand weiß wie sie gestorben sind, Yoko. Es ist möglich, dass sie vorher sehr wohl noch kämpfen mussten“ antworte Sam mir bevor Darius etwas sagen konnte. Dafür kam ein abfälliger laut von ihm.
„Nun ja, worauf ich hinaus wollte. Der einzige Grund warum unser Volk noch existiert, ist dass die Menschen früher nicht ohne uns leben konnten.“
„Früher? Was soll das bedeuten Darius?“ anscheinen hatte Luca jetzt doch zugehört.
„Von einer sehr zuverlässigen Quelle habe ich erfahren, dass sie mittlerweile etwas erfunden haben, dass unsere Fähigkeit ersetzt.“


in word sah das iwie nach mehr aus Wink


Zuletzt von NijuraElfe am So Jun 19, 2011 9:39 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptySa Jun 04, 2011 12:41 pm

Ich finds Interessant. Very Happy Alleine deine Idee dahinter macht das ganze einfach Neu und Lesenswert study. Aber lass die Erklärungen nicht zu lange werden, weil noch eine halbe Seite könnte vllt dann ein wenig Langweilig werden. Weiß ich nicht genau, kommt drauf an was und wie du es schreibst Wink
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyFr Jun 10, 2011 10:22 pm

ja bin zwar noch nich sehr viel weiter aber habs auch schon gemerkt Wink
versuch das ganze so langsam zum ende zu bringen ... such nur noch nach der besten variante ^^
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptySo Jun 19, 2011 9:48 pm

gesamtes kapitel 3 ... (die andern hab ich auch mal versucht zusammen zufassen Smile


°°°3°°°

Es war dunkel, feucht und kalt. Das Innere von Exopendera war nicht gerade gemütlich. Allerdings fühlte sich jeder von uns wohl in der strahlenden Erde. Jedes Mal wenn ich diesen Raum betrat, fühlte ich mich als würde ich gerade nach langem Luftanhalten endlich wieder aufatmen können. Die Radioaktivität gab uns die Energie, die wir benötigten zum Leben. Und wir wandelten sie um in Sauerstoff, der für die Menschen überlebenswichtig war.
Niemand wusste genau wie wir das anstellten, dafür gab es einfach keine wissenschaftliche Erklärung. Viele tippten auf Magie und allerlei Zauber.
„Hey, Sam! Was soll dieses Notfall treffen?“ Von irgendwo aus der Ecke erklang die Stimme von Luca, Sams bestem Freund.
Hinter mir spürte ich wie die Tür sich schloss und nun gelangte kein einziger Lichtstrahl mehr nach unten. Zum Glück hatten wir gelernt uns im Dunkeln nicht nur auf unsere Augen zu verlassen. So versuchten wir auf unsern besonders gut ausgeprägten Tastsinn zu vertrauen. Endlich hatte ich Luca gemeinsam mit Sam gesichtet.
„Warts einfach ab, okay? Wir warten noch auf Saya.“ antwortete Sam ihm.
„Moment, Saya? Ich dachte wir haben auf Yoko gewartet. Du sagtest sie sei wichtig.“ und mit einem flüchtigen Blick auf mich fügte Luca unbeeindruckt hinzu: „Hey Yoko!“
„Hey Luca!“ gab ich zurück mit einem unüberhörbaren Unterton auf den er jedoch nicht weiter einging.
Wenn man eine Rangfolge in unserer Gemeinschaft erstellen würde, wären Luca und ich wohl die ewigen Kämpfer um den zweiten Platz hinter Sam. Weder er noch ich konnte das wirklich verkraften, deswegen versuchten wir so wenig miteinander zu reden wie möglich. Solange ich mich erinnern kann war er Sams bester Freund, was bedeutete wir hatten längst gelernt eine gewisse Neutralität aufzubauen. Was mir nicht immer ganz gelang. Am wenigsten wenn es um Saya ging.
Saya war Lucas ältere Schwester und jeder wusste, dass sie heimlich in Sam verliebt war, außer ihm selbst. Schon allein wegen dieser Tatsache würde sie alles tun um ihm zu gefallen. Außerdem schlug sie nie jemandem etwas ab, sie war einfach nicht fähig dazu. Das war auch der Grund warum Luca ständig das Gefühl hatte sie beschützen zu müssen. Gutgläubig war eine totale Untertreibung für ihr Verhalten.
Daher hatte sie auch keinen Platz in unsere Versammlung, obwohl sie eine der ausgeprägtesten Kräfte besaß und ihre Abenteuerlust keine Grenzen kannte.
Warum wollte Sam sie ausgerechnet heute dabei haben, wenn sich nur die wichtigsten Mitglieder trafen? Diese gesamte Aktion war für mich ein Rätsel.
„Luca, wir haben beide schon längst darüber gesprochen. Yoko und Saya sind wichtig wir die Mission. Es gibt gar keine andere Möglichkeit!“ murmelte Sam ihm zu.
Und auch wenn es offensichtlich nicht für meine Ohren bestimmt war, verstand ich jedes Wort. „Sam du hast gar nichts von einer…“ da wurde ich auch schon von meinem Nerv tötendem Gegenüber unterbrochen „Das war nicht abgemacht! Ich dachte das Ganze läge in ferner Zukunft.“ Mein wütender Blick, den ich ihm für die unhöfliche Unterbrechung zuwarf, hätte töten können.
„Ich werde nicht zulassen, dass du meine Schwester damit hinein ziehst.“ Seine eben noch gedämpfte Stimme schallte jetzt schon mächtig von den Wänden wieder. „Reicht es nicht wenn sie sich darum kümmert?“ Dabei zeigte er auf mich und ein unangenehmes Gefühl machte sich in mir breit. „Du legst doch sonst immer so großes Vertrauen in sie, reicht das etwa nicht mehr aus?“
„Worüber sprichst du eigentlich? Welche Mission denn? Sam?!“ ich sah ihn hilfebedürftig an.
„Misch dich nicht ein, Chiyoko! Das betrifft dich überhaupt nicht.“, blaffte Luca mich an, bevor Sam auch nur den Mund öffnen konnte. Das reichte mir endgültig.
„Ihr habt gerade über eine Mission gesprochen an der ich teilnehmen soll. Ich glaube das ganze betrifft mich schon! Und sag mir nicht, was ich tun soll.“
„Hey, ihr beiden! Es ist genug!“ hielt Sams Stimme uns zurück bevor wir noch weiter auf einander losgehen konnten. Denn zweifellos wäre einer von uns bald handgreiflich geworden.
„Saya ist gerade angekommen. Damit sind wir vollständig und können beginnen.“
Man konnte Sams Anspannung praktisch fühlen. Es musste wirklich wichtig sein worum er uns bat.
Wir saßen alle im Kreis zusammen. Rechts neben Sam saß ich und zu seiner Linken Luca in dessen Nähe ich Saya vermutete, die sich mir aus bisher unerklärlichen Gründen noch nicht gezeigt hatte. Als endlich alle zur Ruhe gekommen waren, begann Sam damit uns in die Situation einzuweihen.
„Sehr geehrte Gemeinschaft aus mir geschätzten Mitgliedern … Ach, vergesst den Quatsch! Der Großteil von euch weiß, wie es seit einiger Zeit um uns steht. Und zwar nicht nur unsere Organisation, sondern unser gesamtes Volk ist in Gefahr. Ich hab es satt nur rumzusitzen und diesem ganzen Pack in den Arsch zu kriechen.“ Damit sprach er aus, was ich schon seit langer Zeit dachte. „Wir müssen endlich was dagegen tun. Jetzt ist die Zeit dafür!“ rief er und sah uns alle nacheinander an. Man hätte eine Nadel fallen hören können so still war es.
In seinem Gesicht konnte ich die revolutionäre Stimmung erkennen, die er jahrelang unterdrücken musste, um nicht aufzufallen. Irgendwas musste auf diesem verdammten Planeten passiert sein, dass er all seine Vorsichtigkeit auf einmal aufgab. Diese Frau heute Morgen musste etwas damit zu tun haben. Vielleicht hatte sie ihm gedroht, möglicherweise wusste sie etwas über unsere Treffen. Aber wie hatten sie es herausgefunden? Unsere Verbündeten waren alle hundert prozentig vertrauenswürdig und unserem Treffpunkt konnte sich kein Mensch auf kurze Distanz nähern ohne bleibende Schäden davon zu tragen. Aber vielleicht … Ein Verdacht verstärkte sich in meinem Kopf und wenn ich ihn aussprechen würde, wär ich vermutlich auf der Stelle tot. Deswegen hielt ich mich zurück.
Bisher war noch niemand auf Sams Rede eingegangen, aber anscheinend war das auch nicht seine Absicht. Im Gegenteil genau das schien er zu erwarten.
„Darius, berichte ihnen was du gehört hast.“ Fuhr er fort indem er den grauhaarigen Mann ansprach, der direkt neben mir Platz genommen hatte. Ihm gehörte das Brummen, das ich vorhin wahrgenommen hatte. Er arbeitete nicht für die Menschen, denn er gehörte zur ersten Generation, die unter ihrer Herrschaft existierten. Diese Exopia hatten das Privileg so zu leben wie sie es für richtig hielten, jedoch nur so lange wie sie sich ruhig verhielten und den Menschen Recht gaben. Darius kannte viele Menschen. Er unterhielt sich mit ihnen und suchte nach nützlichen Informationen für uns. Anscheinend hatte er auch diesmal etwas Bedeutendes herausgefunden.
„Jeder von uns weiß, warum die Menschen sich damals ausgerechnet unseren Planeten Exopendera aussuchten, um zu überleben…“
„Darius, bitte verschone uns damit. Sag uns einfach, was sie dir gesagt haben.“ Unterbrach ihn Luca.
„Mein lieber Junge, ich glaube du weißt unsere Geschichte nicht ganz zu schätzen. Du wirst sehen, dass dir eines Tages meine Erzählung nützen wird.“ hielt Darius ihm vor.
Luca wandte sich eingeschnappt von ihm ab, was mir ein Grinsen auf die Lippen zauberte.
„Also, ich denke jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um euch alle noch einmal daran zu erinnern, warum wir uns eigentlich jedes Mal hier versammeln.“ Damit verfiel er in einen ruhigen Erzählton und zum ersten Mal glaubte ich etwas über meine wahre Vergangenheit zu hören.
„Bevor die Menschen hier aufkreuzten war Exopendera ein friedlicher sehr natürlicher Ort. Sicherlich gab es keine Pflanzen wie ihr sie heute kennt, nein, diese kamen erst mit den Menschen. Allerdings brauchten wir sie auch nicht. Exopendera bestand vollständig aus radioaktiven Stoffen und anderen Gasen für die die Menschheit nicht mal einen Namen findet. Viele von ihnen sagen wir konnten jahrelang nur durch Magie und Zauberkräfte überleben. Was sie jedoch nicht wussten war, dass diese Magie Anpassung hieß und diese Zauberkräfte durch Freundschaft untereinander erlangt wurden.“
„Hör auf damit! Auch damals gab es Probleme und Gefahren, die uns bedrohten. Niemandem hilft es wenn du alles beschönigst und daraus ein Märchen für Kleinkinder machst.“ Die Stimme, die Darius stoppte, kam einem Schnurren gleich und gehörte Malamia, ebenfalls eine Dame der ersten Generation.
„Ich muss Malamia recht geben nicht alles war wunderschön. Was daran lag, dass die Exopia ein kriegerisches Volk waren und es tief in ihrem Inneren immer noch sind. Das habe ich natürlich nicht vergessen“ brummte er mit einem missbilligendem Blick auf Malamia. „Viele andere Völker mussten unter uns leiden und dass nur weil wir ihnen überlegen waren.“ Das hörte ich zum ersten Mal, deswegen runzelte ich die Stirn. In allen anderen Erzählungen waren immer nur wir diejenigen die leiden mussten. Warum erfuhr ich das jetzt erst?
„Wir plünderten, wir töteten, wir eroberten für unseren eigenen Vorteil. Den Großteil der Bevölkerung kümmerte das nicht. Warum auch sie alle wussten nicht, was es hieß schmerzen zu haben. Aus diesem Grund, und nur aus diesem, entstand die Legende unserer Tränen.“ Noch ein Geheimnis das heute gelüftet werden würde? Nein, wohl kaum.
„Plötzlich, ohne Vorwarnung, kamen die Menschen. Auf einmal hatte sich das Blatt gewendet, nun waren wir diejenigen, die geplündert, getötet und erobert wurden. Unser Volk hatte keine Chance sich zu wehren, denn wir waren nie auf einen Angriff vorbereitet gewesen. Warum auch? Niemals gab es einen uns überlegenen Gegner. Doch die Menschen stammten nicht von hier. Sie kamen von der Erde, ein anderer Planet in einer ganz anderen Galaxie. In wenigen Jahren hatten sie den gesamten Planeten in ihrer Gewalt. Doch schon bald merkten sie, dass sich etwas veränderte. Am Anfang nahmen sie es nicht gleich wahr und verdrängten jegliche Anzeichen. Trotzdem mussten sie es sich irgendwann eingestehen: Ihr Volk starb aus. Ganz langsam und unerwartet, doch nicht mehr zu leugnen. Sie stellten die besten Wissenschaftler ein, die sie besaßen und schließlich baten sie sogar uns zu Hilfe.“
„Darius jeder von uns weiß, woran sie gestorben sind. Die Radioaktivität machte ihnen zu schaffen, weil sie nicht daran gewöhnt waren. Wir kennen die Geschichte. Du sitzt nicht vor Idioten. Bitte komm einfach zur Sache!“ diesmal wurde sogar Sam ungeduldig.
„Drängle nicht so. Du hast schließlich noch alle Zeit der Welt, Junge. Und wenn ich dich vorhin richtig verstanden habe, werden diese Informationen Saya und Chiyoko sehr nützlich sein, wenn sie sich auf ihrer Mission befinden.“ Wandte Darius wiederum ein und ich spürte wie er mich eindringlich ansah, sodass es schon fast unangenehm wurde. Außerdem wusste ich noch immer nichts über diese Mission und das machte mich langsam ziemlich nervös.
„Also wie Sam gerade höflicherweise beisteuerte, fand man bald heraus, dass die Menschheit keine Radioaktivität vertrugen, die es auf Exopendera nun mal zu genüge gab. Später erfuhren wir auch, dass ihr Volk gerade aus diesem Grund seinen Planeten verlassen musste. Durch ihre furchtbare Unachtsamkeit ließen sie also einen komplett verseuchten Planeten zurück, der für uns vermutlich das Paradies darstellte. Jedoch war er kein Vergleich zum damaligen Exopendera.“ Seufzte er.
„Wie dem auch sei. Früher oder später hatte jeder Trottel begriffen, dass wir nicht länger unter dem Druck der Menschen standen. Nun war es an uns zurück zu schlagen und Rache zu üben. Nur statt ehrenvoll zu kämpfen und wenn es sein musste ruhmreich zu sterben, zogen sie sich wie Feiglinge zurück und taten so als würden sie uns alles überlassen.“ Darius Stimme war im Redeschwall immer lauter geworden.
„Doch in Wirklichkeit hatten sie schon lange heraus gefunden, dass wir noch viel größere Fähigkeiten hatten. Sie wussten, dass wir den für sie lebenswichtigen Sauerstoff produzierten und sich dadurch die Radioaktivität verringerte. Sie begriffen von Anfang an welche Möglichkeiten ihnen damit zur Verfügung standen und sie waren klug genug sie zu nutzen.“ Eine betrübte Stimmung machte sich im ganzen Raum breit und in meinem Kopf befanden sich lauter verwirrende Gedanken.
„Aber wieso nur hat keiner was dagegen unternommen? Wir waren ihnen zu diesem Zeitpunkt doch überlegen. Was ist schiefgelaufen? Meine Eltern… sie hätten eingreifen müssen.“ murmelte ich vor mich hin. Ich hatte gehofft meine Gedanken würden mehr Sinn ergeben wenn ich sie aussprach, aber das war ein Irrtum. Natürlich hatten alle mitbekommen was ich von mir gegeben hatte. Ich nahm aus den Augenwinkeln wahr, wie Sam den Mund öffnete um etwas zu sagen, doch jemand kam ihm zuvor.
„Deine Eltern können nichts dafür. Niemand hätte etwas unternehmen können. Es war unser Schicksal und daraus mussten wir erst lernen.“ Diese sanften und vollkommen naiven Worte konnten nur von einer stammen. Und tatsächlich konnte ich Saya nun erkennen, mit ihrem wunderschönen runden engelsgleichem Gesicht und den so klaren Saphiraugen fixierte sie mich. Ihre gewellten blonden Haare hingen ihr direkt in die Stirn, wie immer. Das wusste ich auch ohne es direkt zu sehen. Doch obwohl sie es nur gut gemeint hatte, beruhigten mich ihre Worte kein bisschen. Im Gegenteil sie machten mich eigentlich nur noch trauriger und vor allem wütender. Komischerweise auch auf Saya, die nun wirklich nichts dafür konnte.
Schließlich gab mir Darius den Grund dafür. „Meine liebe Saya, deine gutgläubigen Gedanken zeigen mir nur einmal mehr, wie ahnungslos ihr Jungen eigentlich seid. Natürlich haben alle, auch deine Eltern Chiyoko, versucht ihren Vorteil daraus zu gewinnen. Aber die Menschen waren gerissen und so tappten wir genau in ihre Falle. Bis heute weiß jedoch niemand wie genau sie, dass angestellt haben. Alle, die es hätten wissen können, sind bereits tot. Durch diesen Erfolg ergriffen sie die Chance, um uns Endgültig zu unterdrücken. Die Fehler unserer Vorfahren müssen wir jetzt ausbaden.“
„Aber ich dachte sie wären im Kampf gestorben?“
„Niemand weiß wie sie gestorben sind, Yoko. Es ist möglich, dass sie vorher sehr wohl noch kämpfen mussten“ antworte Sam mir bevor Darius etwas sagen konnte. Dafür kam ein abfälliger laut von ihm.
„Nun ja, worauf ich hinaus wollte. Der einzige Grund warum unser Volk noch existiert, ist dass die Menschen früher nicht ohne uns leben konnten.“
„Früher? Was soll das bedeuten Darius?“ anscheinen hatte Luca jetzt doch zugehört.
„Von einer sehr zuverlässigen Quelle habe ich erfahren, dass sie mittlerweile etwas erfunden haben, dass unsere Fähigkeit ersetzt.“


viel spaß beim lesen Very Happy
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NijuraElfe
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyDi Jul 05, 2011 10:09 pm

Alle Augen waren auf Darius gerichtet, er bekam die volle Aufmerksamkeit geschenkt. Das hatte niemand von uns erwartet. Am allerwenigsten ich. Wieder begann ich vor mich hinzumurmeln.
„Das heißt sie brauchen uns nicht mehr. Wir haben keine Aufgaben und das bedeutet keinen Platz mehr in der Gesellschaft. Wenn das stimmt was du sagst Darius, dann haben sie endlich die Gelegenheit gefunden uns abzuschaffen. Und diesmal für immer.“ Mein Entsetzen und meine Angst waren deutlich spürbar, aber auch allen anderen wurde klar in welcher Lage wir uns befanden.
„Deswegen sollten wir uns heute zu so ungewöhnlicher Zeit treffen. Ist das auch der Grund für Sayas Erscheinen?“ fragte Malamia und nahm mir damit die Worte aus dem Mund.
„Unter anderem ja.“ Antwortete Sam und übernahm nun wieder die Führung der Versammlung. „Wie ich schon sagte, ist es jetzt sehr wichtig, dass wir für unser Überleben kämpfen und uns nicht einfach überfallen lassen.“ Plötzlich begann er zu flüstern und wurde schließlich so leise, dass ich mich weiter zu ihm neigen musste, um noch etwas zu verstehen.
„Wir schicken zwei aus unseren Reihen auf eine Mission, von der wir nicht wissen ob sie gefährlich wird, möglicherweise auch lebensbedrohlich. Aber sie ist die einzige Möglichkeit, da wir die Menschen nicht auf dem offensichtlichen Wege bekämpfen können, müssen wir etwas anderes in Betracht ziehen. Deswegen kommen nur unsere besten infrage.“ Er blickte mir direkt in die Augen und ich verstand sofort. Es war die Mission von der Luca gesprochen hatte, die vor der er Saya beschützen wollte.
„Chiyoko und ich sollen gehen, nicht wahr?“ fragte Sayas piepsiges Stimmchen. Sie hatte Angst vor dem was auf sie und auch auf mich zukommen würde. Sams Bemerkung hatte dieses Gefühl sicher nicht besser gemacht.
Ich sah wie Blicke ausgetauscht wurden. Zwischen Sam und Luca, Sam und Darius, Darius und Luca und nochmal eine ganze Weile zwischen Luca und Sam. Bis beide nickten und Luca die Lieder niederschlug, als hätten beide eine geheime Kommunikationsart, die keiner von uns verstand.
Plötzlich schien alles abgemacht zu sein.





... wird gern noch weiterschreiben... aber ich bin soooooo fertig (muss dringend ins Bett... oh man grad mal kurz nach 9 Sleep )


Zuletzt von NijuraElfe am Do Sep 08, 2011 7:23 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Wie gefrorener Nebel   Wie gefrorener Nebel EmptyMo Aug 29, 2011 2:43 pm

Shocked klasse Story! meeeeeeeeeehr! Bitte Very Happy
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