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 Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel

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Faules_Kätzchen
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Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel Empty
BeitragThema: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyDo Jun 02, 2011 1:30 pm

Der große Gewinn
Montag,
den 29. August
2009
Mamma mia, alle sagten immer, ich sei so unordentlich, aber unseren Postboten konnte wohl selbst ich nicht übertreffen! Hatte dieser Freak doch tatsächlich einen Brief an F.K. mehrere Wochen lang bei sich zuhause herumliegen lassen! So ein dusseliger Spacko! Heute kam er dann endlich ganz beschämt und unter lauter Entschuldigungen angekrochen, um ihn F.K. zu überreichen. Und diesem komischen Vogel soll ich laut Hannes Persönlichkeitstest ähnlich sein?! Pah!
Doch als F.K. schließlich den Brief geöffnet hatte, vergaß ich sofort diese Gedanken, denn er rief: „Ach du heiliges Kanonenrohr! Bei meiner Glatze! Mamma mia, da brauch ich erstmal 'ne Zigarette. Ist das ein schlechter Scherz, oder was?“
„Was denn?“, fragten Katy und ich wie aus einem Mund.
„Ob ihr's glaubt oder nicht“ Er zündete sich seine Zigarette an und nahm einen Zug, „ich habe eine Reise gewonnen! Für vier Personen in ein Vier-Sterne-Hotel nach Teneriffa! Hier, lest selbst.“ Er reichte uns den Briefbogen. Katy und ich nahmen ihn zusammen entgegen und Katy las vor:
„Sehr geehrter Herr Koolfree!
Wir freuen uns, ihnen mitteilen zu dürfen, blabla, eine Reise in unser erstklassiges Luxushotel La Perla an der traumhaften Ostküste Teneriffas gewonnen zu haben. Genießen sie blabla mit einer weiteren erwachsenen Person und zwei Kindern unter sechzehn.“
„Mensch, F.K. - heißt das, du willst uns mitnehmen?“, fragte ich.
„Yesse, yesse; si, si; richtig!“
„Mamma mia! Fantastico!“, rief ich erfreut. Nicht nur, dass Urlaub mit Katy immer cool war und F.K. die Sache nur noch cooler machen konnte, hatten wir diesmal auch ein ausgezeichnetes Hotel, und das Beste war: es gab mir noch etwas Zeit, um mir eine Lösung für das unlösbare Katy-oder-Vanessa-Problem zu überlegen.
„Aber F.K.“, wandte Katy jetzt ein, „wer könnte denn außer uns noch mitkommen? Da steht schließlich mit einer weiteren erwachsenen Person. Wer sollte das denn bitte sein? Vielleicht K.K.?“
„Nee, lass stecken. Ich nehme lieber Tony mit.“
„Tony?“, wiederholte ich, „Wer ist das denn?“
„Antonia ist meine Freundin.“, erklärte F.K., „Wir haben uns vor... etwa drei Jahren glaube ich kennen gelernt. Da waren wir also in eurem Alter.“ Ich konnte seine Augen hinter der verspiegelten Sonnenbrille nicht sehen, doch ich war sicher, dass er uns bedeutungsvolle Blicke zuwarf. „Sie möchte aber lieber einfach Tony genannt werden. Nicht vergessen, Manfredo, sonst kann sie manchmal ganz schön wild werden. So wie mich auch jeder nur F.K. ruft.“
„Wie, du heißt gar nicht F.K.?“, rutschte es mir heraus.
F.K. lachte dröhnend. „Nein, Manfredo. Es sind nur meine Initialen. F. und Koolfree.“
Ich überlegte, welchen Checkernamen es gab, der mit F anfing, doch mir wollte keiner einfallen. „Wie heißt du denn mit Vornamen?“
Katy stöhnte auf. „Mensch, F.K. hat doch gerade gesagt, dass er nicht bei seinem richtigen Namen genannt werden will!“
F.K. nickte ihr dankbar zu. „Yesse, yesse; si, si; richtig!“
Ich zuckte mit den Schultern, verschränkte die Arme und schmollte.

Da schon morgen unser Flieger ging – herzlichen Dank an den Postboten für seine Dusseligkeit -, mussten wir heute schnell Alles packen. Mein Koffer war zwar eigentlich schon gepackt, da wir ja gerade erst von Mallorca zurückgekehrt waren und ich in meiner Faulheit das meiste noch nicht wieder ausgeräumt hatte, aber das ganze Zeug war so durcheinander, dass sich der Koffer beim besten Willen nicht schließen ließ, selbst dann, als F.K. seine schwerste Hantel darauflegte.
Also musste ich wohl oder übel den ganzen Krempel erst herausholen und dann ordentlich wieder einpacken, was keine sehr erfreuliche Tätigkeit war. Donutkrümel, Colaflecken, alte Kaugummis und Sand hatten am Boden des Koffers eine stinkende Dreckschicht gebildet, die ich pekiert mit den Fingernägeln entfernte, während ich mir mit einer Hand die Nase zuhielt. Auch einige benutzte Socken und Unterhosen erblickten zum ersten Mal seit Wochen wieder das Tageslicht.
Nach getaner Arbeit gönnte ich mir eine wohlverdiente Mittagspause, indem ich mir beim Nook eine Tüte chinesische Nudelsuppe kaufte und bei F.K. für uns Drei kochte. Danach verdonnerten mich die Beiden dazu, das Geschirr auch noch abzuwaschen, nur weil ich schon mit meinem Koffer fertig war. Pah! Da war ich mal ausnahmsweise der Fleißigste, und das war der Lohn! Doch ein Blick von F.K. über den Rand seiner Sonnenbrille genügte, dass ich zähneknirschend und etwas halbherzig die Schüsseln und das Besteck abschrubbte. So, das musste reichen! Ich war hier schließlich nicht die Haushälterin.
Ich ging nach draußen und spazierte ein wenig am Fluss entlang. Es war kühler als in den letzten Tagen und ich überlegte schon, ob ich meine coole Lederjacke holen sollte, obwohl ich stattdessen lieber nochmal beim Wasserfall geschwommen wäre. Wie Katy mir ja letzte Woche so charmant gezeigt hatte, gab es dort nämlich eine ziemlich große Fläche, wo man nicht stehen, dafür aber umso besser schwimmen konnte.
Gerade überlegte ich mir, dass ein harter Kerl wie ich sich doch wohl nicht von den herbstlichen Temperaturen und etwas Muskelkater (immernoch vom Joggen mit F.K.!) von ein paar Schwimmzügen abhielten ließ, als mir ein nur zu gut bekannter Geruch in die Nase stieg. Schnell wollte ich Reißaus nehmen, doch zu spät: „KIAAAA!“
Ach du dickes Ei! Der hirnlose John kam aus dem Gebüsch gestürmt! Ich wich zur Seite aus, damit er in den Fluss stürzte, doch er war schon stehen geblieben. Heute war er anscheinend nicht in der Stimmung, Leute umzurennen. Gut so, denn er trug seine Pharaomaske nicht und ohne die war für mich jeder Körperkontakt mit ihm noch abstoßender.
„Was willste, Alter?“, fragte ich lauernd.
John glubschte mich an, als würde er mich zum ersten Mal sehen. „Hallo. Ich bin John. Bist du auch ein John?“
Was sollte das denn? Wie viele Johns gab es denn seiner Meinung nach? „Ja, klar, ich heiße auch John. Gibt ja kaum andere Namen.“, sagte ich ironisch. Aber John nahm mich mal wieder wörtlich.
„Echt?! Ooooh! Kommst du dann auch auf meine John-Party?“
Eine Party? Mit dem?!
„Äääh... Wer kommt denn da noch?“
„Na, nur ich, ich kenn keinen anderen John.“
Ich starrte ihn an. Er guckte verschlafen zurück und lächelte dümmlich. „Also was ist? Kommst du jetzt zu meiner Party... oder nicht?“
„Nee, ich glaube, auf eine Zwei-Mann-Feier mit dir kann ich verzichten.“
„Zwei-Mann-Feier?“ Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. „Höö? Versteh ich nich.“
Schnell verzog ich mich und ließ John grübelnd am Fluss stehen. Der war so hirngestört, das war ja schon ansteckend! Nichts wie weg!

Kaum war ich aber außer Reichweite (beziehungsweise Geruchsweite) von John, traf ich jemand anderes, der zwar nicht so gestört, dafür aber immer noch verliebt in mich war – Vanessa.
„Da bist du ja, Schatzi. Ich habe jetzt den ganzen Kredit abbezahlt. Extra für dich, mein Süßer! Wenn du möchtest, kannst du heute schon einziehen.“
„Oh... äh... also, heute wird das wohl nichts mehr. Also, ich find's wirklich toll und so, dass du das für mich gemacht hast, aber ich fliege morgen in den Urlaub.“
„Wie schön! Kann ich mitkommen?“, rief sie begeistert und ihre Augen glitzerten vor Freude wie Wasser in der Sonne. Was sollte ich darauf erwidern? „Na ja... also, ich fände es natürlich richtig cool, wenn du mitkommen würdest, aber... Ich fürchte, so kurzfristig geht das nicht... Außerdem hab ich leider kein Geld mehr, um dir die Reise zu bezahlen... Oder hast du noch ein paar Ersparnisse?“
„Oh. Nein.“ Sie sah plötzlich so traurig aus, dass ich noch etwas Tröstendes hinzufügen musste: „Ich bin ja nicht lange weg, also mach dir keine Gedanken! Und wenn ich wieder da bin, ziehe ich natürlich sofort bei dir ein!“
Hoffnungsvoll blickte sie mit ihren großen Engelsaugen zu mir hoch. „Versprochen?“
„Jaa, klaro.“ Ich kreuzte die Finger in der Hosentasche. „Du, ich muss jetzt aber los... Training mit F.K....“
„Na gut, Süßer. Aber streng dich nicht so sehr an, ja?“
Ach, eigentlich war sie doch noch ganz süß, wie sie sich um mich sorgte... Und ich hatte so ein schlechtes Gewissen, wenn ich sie anschwindelte. Am liebsten hätte ich ihr in diesem Moment die ganze Geschichte mit der Beziehung zu Katy gebeichtet, sie hätte mir verziehen und wir könnten wieder zusammen wohnen wie in alten Zeiten, als wäre nichts passiert. Doch so einfach war es eben nicht. Denn Katy verschwand ja nicht einfach so von heute auf morgen. Und das wollte ich auch gar nicht, denn ich liebte sie doch auch noch, nur eben auf eine andere Art als Vanessa. Am besten wäre es natürlich, ich könnte mit beiden Mädels in den Urlaub fliegen. Aber dass dies unmöglich sein würde, war mir von Anfang an klar. Dabei hatte ich doch in meinem Herzen Platz für zwei Mädchen! Oder vielleicht doch nicht? Und selbst wenn ja, wie lange würde eine solche Doppelbeziehung gut gehen? Ich stieß einen tiefen Seufzer aus. Wieso war das bloß alles so kompliziert?

„Wer war eigentlich dieses blonde Mädel vorhin?“, wollte Katy wissen, als wir zur Feier des letzten Abends vor der Reise in F.K.'s Garten grillten. Ich ließ vor Schreck fast den heißen Schinkengriller fallen, den ich gerade auf meinem Teller platzierte. „Welches blonde Mädchen?“
„Na, diese Tusse mit dem Blumenkleid, die nach dir gefragt hat. Hab ich dir das noch gar nicht erzählt? Sie kam heute an und wollte wissen, wo du steckst. Wusste ich aber in dem Moment nicht. Hat sie dich gefunden?“
„J-ja, hat sie.“
„Und?“
„Was?“
„Wer war das Püppchen?“
„Ach so, ja, ähm, das war...“ Wieso sollte ich nicht ihren richtigen Namen sagen? Immerhin hatte ich Katy ja auf die Nase gebunden, dass sie meine Schwester war. „...Vanessa. Meine Schwester. Ja, sie hat das Erdbeben auch überstanden und nach mir gesucht.“
„Ihr scheint euch ja echt lieb zu haben.“ Katy warf mir einen scharfen Blick zu.
„Wieso meinst du das?“ Ich stopfte mir schnell ein großes Stück Weißbrot in den Mund, um nicht sofort antworten zu müssen. Hoffentlich bemerkte sie nicht die Farbe meiner Ohren!
„Weil sie im Wald rumgetapert ist und immer gerufen hat:“ Katy nahm eine hohe Piepsstimme an: „Manfredo! Süßer! Wo bist du denn, mein Hase? Schatzi, wo steckst du?“
Ich verschluckte mich an meinem Essen. Katy fuhr fort, wieder mit ihrer normalen Stimme: „Naja, dann hat sie mich gesehen und nach dir gefragt. ...Sie ist also deine Schwester?“ Es klang beinah schon skeptisch. Ich hustete noch ein bisschen weiter, um mir Zeit zu verschaffen. Denk nach, Manfredo! Denk nach! Schließlich sagte ich kurz angebunden: „Ja, wir haben eine sehr ausgeprägte Geschwisterliebe. - Kann ich mal den Nudelsalat haben?“
Damit war das Gespräch beendet. Zum Glück, denn ich hatte das Gefühl, mein Gesicht hatte inzwischen die selbe Farbe wie die Tomaten im Salat angenommen. Für einen Moment wünschte ich mir, Katy würde morgen ohne mich in den Flieger steigen, denn ich wusste jetzt schon, dass ich auf der Reise Vanessa vermissen würde.


Zuletzt von Faules_Kätzchen am Mi Jun 15, 2011 10:12 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet (Grund : Tipp von BlackShett)
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyDo Jun 02, 2011 5:07 pm

So,
also, wenn Manfredo mit Katy zusammen kommt, dann ist es klasse
Wenn Manfredo mit Vanessa zusammenkommt(wovon ich irgendwie ausgehe), dann ist es irgendwie jetzt schon ziemlich offensichtlich, und je nachdem ob es absichtlich oder ausversehen war, würde ich das vllt ändern, weil sonst die Handlung so offensichtlich wird.
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyMi Jun 15, 2011 9:58 am

Ich hab nochmal drüber nachdedacht und glaube, du hast recht... Wink
Deshalb hab ich das Kapitel an einer Stelle noch ein bisschen geändert.
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyDo Jun 16, 2011 7:03 pm

So ist schön =))
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyDo Jun 16, 2011 8:40 pm

juchu, es gefällt dir! Very Happy
Das Umschreiben hat sich gelohnt! Und als Dank kommt gleich das nächste Kapitel...
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 30. Kapitel EmptyDo Jun 16, 2011 10:32 pm

oder auch erst morgen... sorry... Wink
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