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 Elfenblut (Noch in Arbeit :) ) :study:

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Kiri-chan
Neuling
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Kiri-chan


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Elfenblut (Noch in Arbeit :) )   :study:  Empty
BeitragThema: Elfenblut (Noch in Arbeit :) ) :study:    Elfenblut (Noch in Arbeit :) )   :study:  EmptyMo Aug 01, 2011 10:01 am

Prolog


Der Nebel wurde von den Blättern der Bäume aufgefangen, die mit ihren Fingern danach zu greifen schienen. Man sah von einer Sekunde auf die andere, dass der Tag nicht mal mehr lange auf sich warten lassen würde. Da, hinterm Horizont begann das Morgenrot die Landschaft zu verwandeln. Ich sah aus dem Fenster. Diese Welt ist so völlig anders als die, die dir vielleicht bekannt ist, obwohl es sich um genau dieselbe handelt. Du bist blind dafür. Du würdest sie nie sehen. Schade, denn sie ist wunderschön. Mein Volk lebt hier, abgeschieden seit Anbeginn der Zeiten. Wir sind Elfen. Lichtgestalten, die von vielen des eurigen Volkes als einfache Fabelwesen abgetan werden. Die wenigen, die an uns glauben, werden als verrückt bezeichnet. Es gibt nur sehr wenige Menschen, die unsere Existenz kennen. Und so sehr ihr auch nach Zeichen für uns sucht, ihr werdet uns nicht finden. Aber natürlich sind wir nicht allein. Die meisten anderen Lebewesen leben eng mit uns zusammen. Mit einem anderen Volk geraten wir jedoch so oft in Krieg, dass man aufgehört hat zu zählen. Die Shinigami. Diese Totengötter wollen schon seid Jahrhunderten unseren Platz einnehmen. Auch wenn wir zuerst da waren. Immer wieder wird durch sie die Erde mit unsrem Blut befleckt. Sie kamen, taten was immer sie wollten und verschwanden dann wieder. Nie haben wir uns gewehrt… Eigentlich ist auf dieser Welt und genug Platz. Aber diese Meinung teilen die Shinigami nicht. Sie wollen die alleinige Herrschaft. Erst wir, dann die Menschen. Wie gern würden wir mehr Widerstand leisten. Aber diese Art zu kämpfen entspricht nicht unseren Regeln. Schwerter richten wir aus Respekt vor der Natur gegen keinen auch noch so Widerspänstiegen Gegner. Lange können wir einen weiteren Krieg allerdings nicht mehr aufhalten. Diese gestalten, die sich selbst erdreisten sich Götter zu nennen fallen in unser Land ein, zerstören und töten. Doch sie verschleißen die Augen. Unser Königshaus behauptet immer noch, es würde bereits verhandelt. Doch die Fassade beginnt zu bröckeln…. Überall im Land verschwinden unsere Späher, ganze Dörfer stehen in Flammen, Blutlachen bedecken die Wege. Ich habe erkannt, was keiner Wahrhaben will: Wir sind im Krieg. Wir müssen um unser Land kämpfen. Wenn sie mir nicht bald zu hören, werden wir versklavt, in der Hand der Shinigami gefangen sein. Es wird zu spät sein. Deswegen ist es an der Zeit etwa zu unternehmen. Mein Volk lebt friedlich zurückgezogen und so blauäugig, dass sie alle Warnungen ignorierten. Aber ich wollte mich nicht einsperren lassen. Ich wandte den blick vom Fenster ab. Noch heute würde ich mein Dorf verlassen. Ich hatte keine Ahnung, wo ich hinmüsste. Ich vertraute darauf, dass mein Freund Xenix und ich uns nicht verlaufen würden…



1. Kapitel: Aufbruch



Es klopfte. Erschrocken ließ ich vom Fenster ab und versteckte mich hinter der Tür, die sofort aufschwang. „Maya?“ Ich atmete erleichtert auf. „Guten Morgen, Xenix.“ Ich lächelte ihm zu. Xenix grinste mir zu. „Na, haben wir immer noch Angst vor jedem Besucher?“ „Das ist nicht lustig“, antwortete ich ungehalten. Er sah mich an und zog eine Augenbraue hoch. Jetzt musste ich auch grinsen. „OK, du hast ja Recht. Es ist lustig.“ „JA! Und dein Geicht hättest du…“ „Xenix, so lustig war es dann auch wieder nicht, “ unterbrach ich ihn. Er schwieg. „Hast du alles vorbereitet?“, fragte ich ihn, um bloß schnell das Thema zu wechseln.Ich zeigte nicht gern, dass ich ein Weichei war. Er nickte. „Alles fertig. Wann willst du aufbrechen?“ Ich dachte kurz nach. „Jetzt.“ Xenix sah mich verdattert an. „Wie jetzt?“ „Jetzt im Sinne von ´sofort´, verstehst du? Umso früher wir wissen was diese Shinigami jetzt wieder planen, desto eher können wir etwas dagegen unternehmen. „Und du glaubst wirklich, dass sie planen uns anzugreifen? Wir kommst du darauf? Ich meine, schon klar, Namaro ist die Hauptstadt, aber…“ Ich langte auf ein kleines Tischen, das direkt hinter ihn stand und griff nach der heutigen Zeitung. „Es stand was in der Zeitung?“, fragte er neugierig. Ich nickte. „Ja, hier. Auf der ersten Seite. Du kannst es dir in Ruhe durchlesen, ich bin noch nicht ganz fertig mit dem packen.“ Ich drückte ihm die Zeitung in die Hand und wuselte davon. Xenix strich die dünnen Seiten gerade und las. „Bei einem Angriff durch noch unbekannt Täter gab es im Dorf Yumeli nach angeben der Behörden mindestens zehn Tote.Die Leichen wurden auf dem Dorfplatz aufgefunden. Ersten Schätzungen zu folge handelt es sich bei den Toten um Einwohner der Städte Yumelia, Sikaró und der Hauptstadt Namaro. Zur Frage wer als Täter in Frage kommt gab die Polizei noch keine Pressemitteilungen frei. Auf Erklärungen hofft man bei der Pressekonferenz am morgigen Abend im Tempelkreis von Yumelia.“ Er ließ die Zeitung sinken. „Wie kommst du schon wieder darauf, dass es die Shinigami waren?“, fragte er. Ich stand gerade vor meiner Tasche und stopfte eine Jacke herein. „Weil…Es…keine…spuren…gab…sie…hinterlassen…nie…Spuren, “ ächzte ich. Mittlerweile hatte ich begonnen auf der Tasche herumzuhüpfen, weil sie nicht mehr zu gehen wollte. Xenix kam ins Schlafzimmer und sah mich belustigt an. „Interessant wie du Taschen packst. Was zum Henker hast du alles eingepackt?“ Ich kam von meiner Tasche herunter. „Fünf Kleider, acht paar Schuhe…“ „Maya, noch einmal von vorne. Wir fahren nicht in den Urlaub und wir wandern auch nicht aus. Du sollst das nötigste einpacken habe ich gesagt.“ „Das habe ich doch.“ Ich legte den Kopf schräg und sah ihn verwirrt an. Er seufzte. „Und ich dachte immer ich wäre schlimm.“ Xenix kam zu mir herüber. „Jetzt hör mir mal zu: Du ziehst jetzt zwei Kleider übereinander an und Eins packst du ein. Zieh deine gemütlichsten Schuhe an. Ein weiteres Paar kannst du einpacken, Nicht mehr!“ Überfordert sah ich ihn an. „Aber…“ „Keine Widerrede. Oder willst du die ganze Zeit deinen Gesamten Kleiderschrank tragen? Ich gehe nach Hause und hohle meine Sachen. In zehn Minuten bin ich wieder, dann bist du fertig.“ Er ging und schloss die Tür. Widerwillig machte ich mich daran meine Tasche wieder auszupacken. Diese Männer verstanden aber auch gar nichts!

Als Xenix wieder da war, stand meine Laune knapp unter dem Nullpunkt. Er hingegen kam fröhlich grinsend auf mich zu. „Na, hast du es geschafft?“ Widerwillig nickte ich. „Gutes Mädchen. Hast du die Karten? Ich will mich nicht verlaufen!“ „Ja.“ Zum Beweis zog ich einen Stapel Blätter aus meiner Tasche. „Sehr gut. Dann können wir ja eigentlich los, oder?“ Mit einem seltsamen Gefühl drehte ich mich noch ein letztes Mal zurück zu meinem Haus. Würde ich es wieder sehen? „Hallo, Erde an Maya?“, riss mich Xenix aus meinen Gedanken. Ich schluckte meine aufsteigenden Tränen herunter und nickte. „Gut. Dann kann es also losgehen?“ „Ja. Lass uns aufbrechen.“ „Welchen Weg nehmen wir, wo fangen wir an?“ „Ich würde sagen, am besten fangen wir in Yumeli an. Wenn wir uns beeilen schaffen wir es bis zur Pressekonferenz dort zu sein. Vielleicht bringt uns das weiter.“ „Bist du sicher?“ Xenix sah mich zweifelnd an. „Laut deiner Karte ist das ganz schön weit.“ „Was hattest du erwartet, einen Spaziergang?“, zog ich ihn grinsend auf. „Nein. Wir schaffen es. Ich habe alles nachgerechnet. Wenn wir bis heute Abend an der Grenze ankommen, schaffen wir den Rest ohne Probleme. Dann können wir uns sogar eine Übernachtung leisten.“ „Du hast es ausgerechnet?“, schoss Xenix zurück. „Dann kommen wir in zehn Jahren nicht an!“ Freundschaftlich stieß ich ihm in die Rippen. „Das war nicht sehr nett!“ „Habe ich behauptete nett zu sein?“, fragte er grinsend und reichte mir die Hand. Ich nahm sie und sah ihn an. „Also dann.“ „Also dann, los geht’s!“, antwortete er.

Eigentlich begann alles sehr viel versprechend. Wir verließen unbemerkt das Dorf und wurden auch hinter den Stadtmauern von niemandem mehr erkannt oder besonders beachtet. Die Wege waren matschig und von Pfützen übersäht, doch das vermieste uns nicht die Laune. Schlechtes Wetter waren wir gewöhnt und es störte uns nicht weiter. Als dann endlich nach einigen verregneten Stunden doch noch die Sonne auf ging wurde es neblig. „Na toll!“ Xenix war ein Waldelf, er hasste Nebel. „Kein Problem“, beruhigte ich ihn. Er hatte schon wieder seinen „Ich werde mich jetzt zickig verhalten“ Gesichtsausdruck aufgesetzt, und das wollte ich vermeiden. Ich hob die Hände und formte einen kleinen Kreis. Eine kleine Lichtkugel bildete sich, erst schwach, dann immer deutlicher. Ich hob die Arme und schleuderte sie von uns weg. Überall in den Bäumen blieben kleine Lichtfetzen hängen und erhellten uns den Weg als wären es hunderte von Glühwürmchen. „Viel besser“, sagte Xenix zufrieden. „Ich hätte zur Lösung des Problems nur Regen im Angebot gehabt.“ „Nein danke, nass werden möchte ich wenn möglich nicht.“ Umso weiter wir von der Stadt weggingen, desto wilder wurde die Landschaft um uns herum. Die Wege waren von Schlaglöchern durchzogen und die Pfützen flossen hier zu kleinen Teichen zusammen. Die Bäume ließen Trostlos die Äste hängen und die Farbe der Blätter war von einem saftigen grün zu einem langweiligen grau gewechselt. Die wiesen waren sumpfig und die Einziegen Geräusche, die die Außenwelt uns hören ließ waren laute schreie von Raben, die uns irgendwo aus den Bäumen beobachteten. Das alles schien mir wesentlich mehr Unbehagen zu machen als Xenix. „Tja, hier regnet es halt zu viel“, stellte er fest und hob eins der traurig herabsegelnden Blätter auf. „Alles halb so wild.“ Er hielt eins der Blätter an sein Ohr. „Ah, verstehe, die Stürme,jaja, sie werden wegen dem Klimawandel der Menschen schlimmer, ich verstehe.“ Ich sah ihn fragend an. „Ach ja, Verzeihung. Also, hier regnet es sehr oft im Moment. Wir sollten ein wenig vorsichtig sein, denn auch starke Gewitter sind nicht ungewöhnlich.“ „Na toll, “ stöhnte ich. Ich liebe Regen, außer ich muss darin endlos weit laufen! „Ja. Nachts soll´s besonders heftig sein. Wir sollte auf jeden Fall nur am Tag laufen.“ „In Ordnung. Weißt du, wie spät wir es haben?“ Xenix sah nach oben,doch die Sonne war hinter dem Nebel verschwunden. Er schüttelte den Kopf. „Schwer zu sagen. Ich schätze irgendwas um zwei Uhr Nachmittags. Bete dass ich richtig liege. Wenn es hier anfängt zu dämmern bleibt uns nicht einmal eine Stunde bis es dunkel ist.“ Das waren keineswegs die guten Nachrichten die ich jetzt gebrauchen konnte. „Keine Angst, etwas Zeit wird uns wohl noch bleiben!“, beruhigte er mich. Oder besser gesagt: Er versuchte es.

Doch Xenix sollte Recht behalten. Wir waren noch eine halbe Ewigkeit gelaufen, bis es begann zu Regnen. Als der Nebel fortgespült war, fiel uns erst auf, wie dunkel es schon war. Mittlerweile war es still geworden und die ersten Sterne glänzten über unseren Köpfen. Mit Kerzen bewaffnet suchten wir einen Ort zum Schlafen. Als wir eine Weile die schlammigen Wege in denen wir mit unseren Schuhen einsanken gefolgt waren, standen wir vor einer kleinen Scheune. Zweifelnd sah ich Xenix an. „Ist das sicher?“ Er zuckte mit den Schultern. „Das werden wir gleich sehen. Komm!“ Er nahm meine Hand und zog mich durch ein Loch in der Holzwand herein. Drinnen roch es nach Heu und der Regen, der auf das Dach prasselte hörte sie an, als ob dort oben tausende kleine Füße hin und her tanzten. „Licht bitte“, sagte Xenix. Ich beschwor eine neue Lichtkugel und wir sahen uns um. „Sieht doch gut aus“, meinte Xenix. Das sah ich zwar ein wenig anders, aber bevor er mich noch draußen schlafen ließ hielt ich den Mund. Er hatte es sich längst irgendwo im Stroh gemütlich gemacht und sah mich auffordernd an. „Na los. Du solltest auch versuchen zu schlafen. Wir haben morgen noch eine ganz schöne Strecke vor uns.“ Widerwillig ließ ich mich neben ihn ins Stroh fallen. Erst jetzt bemerkte ich, wie müde ich war. „Gute Nacht“, sagte ich gähnend. Er nickte mir nur zu. Ich rief mein Licht zurück und die Scheune um uns versank in der Dunkelheit.


Weiter gehts Smile


2. Kapitel

„Xenix?“ Ich versuchte sein Gesicht in der Dunkelheit auszumachen, doch ich sah nicht die kleinste Kontur von ihm. „Xenix,“ wiederholte ich ein klein wenig lauter um sicherzugehen das er mich hörte. „Ja?“, hörte ich ein Flüstern neben mir. Kannst du auch nicht schlafen?“ Er seuftzte. „Das käme darauf an, ob du mich in Ruhe lässt?“ „Tschuldige.“ Neben mir raschelte Stroh, dann wurde es leise. Ich ließ mich in die Stille sinken. Durch eine Kaputte Stelle im Dach beobachtete ich die Wolken, die wie Schatten hin und her trieben und sich vor den Vollmond schoben. „Maya?“, kam ein Wispern aus der Richtung in der Xenix lag. „Ja?“ „Ich kann doch nicht schlafen, wenn ich ehrlich bin.“ Ich grinste. „Habe ich mir gedacht. Ich auch nicht.“ „Weißt du“, begann er schüchtern. „Wir müssen diesen Kampf gewinnen, aber wir dürfen niemanden töten.“ Ich richtete mich auf. „Unsere Gebote sind mir auch bekannt. Aber wenn es sich nicht vermeiden lässt…“ „Es muss sich vermeiden lassen. Ansonsten kann ich nicht an deiner Seite zusehen, wie die Shinigami durch unser Schwert sterben.“ Was redete er da nur? Die Shinigami waren der Feind, das musste ihm doch klar sein. „Verrätst du mir auch warum?“, fragte ich. „Ich weiss nicht…“Ich spürte, dass er abwog, ob es Sinn machen würde mir seine Beweggründe zu nennen. „Also gut, “ antwortete er ein wenig zögerlich. „Ich bin ja ein wenig älter als du…“ „Ich weiss“, bestätigte ich. „Im letzten Krieg war ich gerade sechzehn Jahre alt…du warst zwölf, oder?“ „Ja“, antwortete ich ohne Umschweife. Meine Erinnerungen an diese Zeit waren so deutlich, als hätte sie jemand mitgefilmt. Xenix holte Luft. „So weit so gut. Ich hatte also auch mit den Shinigami zu tun. Eine ganze Weile waren sie ja in der Stadt postiert:“ „Stimmt. Meine Mutter hat mich nach Einbruch der Dämmerung nicht mehr allein aus dem Haus gelassen,“ erinnerte ich mich weiter. „Schon möglich. Viele Elfen haben nicht gesehen, dass manche von ihnen mit friedlichen Absichten bei uns waren. Viele wollten oder konnten es einfach nicht sehen…“ Seine Stimme zerbrach wie ein Eiskristall im freien Fall. Als er sie wieder hatte sprach er noch leiser weiter. „Ich habe nur diese Shinigami kennen gelernt. Sie waren freundlich, haben mit mir gesprochen…ich weiss noch wie oft ich mich mit ihnen traf…aber dann kam es zum Eklat. Eine von ihnen plante offenbar Anschläge auf die Kaiserliche Familie. Ihr Name war Silva. Silva Crossline. Doch ein anderer wollte ihr nicht folgen. Er hat sich gegen sie gewendet. Er wollte nicht mitkommen als sie die Hauptstadt verließ. Er wollte bleiben.“ Das war ein Punkt den ich nicht verstand. „Warum wollte er hier bleiben? Wer war er?“ „Sein Name war Selia. Wie er mit vollem Namen hieß weiss ich nicht. Wir…wir haben uns sehr gemocht.“ „Du warst mit einem SHINIGAMI befreundet?“, fragte ich ungläubig. Mein Begleiter lachte verschmitzt. „Befreundet? Nein. Wir waren nicht befreundet. Was er empfunden hat weiss ich nicht. Aber ich habe ihn geliebt.“

Auch wenn ich wusste das er mich nicht sehen konnte fiel mir die Kinnlade herunter. „Du warst mit einem Shinigami zusammen, noch dazu mit einem männlichen?“ „Ja. Es war alles nicht geplant. Ich wollte das nicht. Es ist einfach so passiert.“ Auf sein Geständnis folgte betretende verlegen Stille. „Maya?“, fragte Xenix. Auch wenn mir klar war, das mein nicken hier nicht viel bringen würde, schien er es wahr zu nehmen. „Maya, halte mich bitte nicht für verrückt. Du hast uns doch sogar einmal zusammen erwischt.“ Die beide erwischt? Ich strengte mein Gehirn an, kam aber nicht darauf was er meinte. „Damals, draußen in den Felder, als du zu mir kamst, um mir zu erzählen, dass sie eine Terrorverdächtige festgenommen hatten.“ Der Denkanstoß saß. „Natürlich! Das war doch an diesem erstaunlich warmen Herbstmorgen, nicht? Natürlich! Ich sah nur diese schwarzen Haarsträhnen in deinem Haus verschwinden. Auf die Frage wer das war hattest du gesagt, dass du Besuch hättest und hast es auch dabei belassen.“ Er bejahte. „Ich wollte dir nichts sagen. Du warst immerhin erst zwölf. Aber er stand hinter der Tür und hat unsere Unterhaltung mitgehört. Als er so erfahren hat, dass seine Begleiterin sich so daneben benommen hat, hat er mir noch am selben Abend gesagt, dass er verschwinden müsste.“ Mitfühlend stellte ich mir Xenix vor, der sich von Selia verabschieden musste. Tränen stiegen mir in die Augen. Ich fühlte mich schuldig. „Es war die Hölle,“ sagte Xenix mechanisch und leise. „Er wäre bei mir geblieben…wir hätten hier glücklich werden können…“ Seine Stimme erstickte erneut. Ich streckte den Arm aus und tastete nach seiner Schulter. Als ich sie fand rutschte ich näher zu ihm und nahm in vorsichtig in den Arm. Seine kleinen Hände tasteten nach meinen und er hielt sie fest. „Mach dir keine Sorgen“, flüsterte ich. „Wir finden ihn. Wir werden ihn finden.“ Er schüttelte den Kopf. „Das wäre nicht gut. Wenn man nachweisen würde, dass wir zusammen waren, dann wäre das sein Tot. Ich will nur wissen ob er lebt. Alles andere ist mir egal. Ich will nicht, dass er wegen mir so ein hohes Risiko eingeht. Ich will wissen ob er lebt. Mehr nicht.Versehst du?“ „Ja,“ antwortete ich. „Ja, ich verstehe dich.“


Sooo ein kapitel noch, jetzt bin ich erstmal im Urlaub Smile



3. Kapitel


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die Sonne noch nicht aufgegangen. „Xenix?“, fragte ich verschlafen, doch er antwortete nicht. Ich setzte mich auf und sah mich um, doch mein Freund war nicht zu sehen. „Xenix?“, schrie ich panisch. „Hey, keine Panik. Ich bin hier!“, ertönte eine Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und sah Xenix mit triefenden Haaren in der Tür stehen. „Was ist denn mit dir passiert? Oh nein.“ Ich stöhnte auf. „Regnet es etwa?“ Er schüttelte die Haare wie ein begossener Pudel. „Nein. Das nennt man waschen, Maya. Das solltest du auch mal probieren.“ „Blödmann“, murmelte ich. Er zuckte mit den Schultern. „Wie du meinst. Du hast aber auch ganz schön lange geschlafen!“ „Wieso? Du etwa nicht?“ Ich stand auf und lief ein wenig durch die Halle, um richtig wach zu werden. „Nein. Und weißt du auch warum?“ „Nein? Warum denn?“ „Weil du schnarchst, Maya. Also wir hätte ja eigentlich durch den Wald gemusst heute, aber den hast du abgeholzt!“, zog er mich auf. „Du bist gemein!“, beschwerte ich mich. Ich stürzte mich auf ihn. Er verlor das Gleichgewicht und landete im Stroh. Das Geräusch von reißendem Stoff erfüllte die Luft. „Verdammt!“ Xenix rappelte sich auf und sah an sich herunter. Ein breiter Riss zog sich über sein Oberteil. „Och ne…“, jammerte er. „Tut mir leid.“ „Was mache ich denn jetzt? Hast du Nadel und Faden dabei?“ „Xenix, du weist genau, dass ich nicht nähen kann! Ich habe nie Nadel und Faden dabei.“ „Na toll!“ Er sah an sich herunter und hielt die eingerissene Stoffbahn hoch. „Zieh dich doch um“, schlug ich vor. „Ich habe nichts anderes mitgenommen!“ Ich grinste. „Ich schon!“ Entgeistert sah er mich an. „Auf keinen Fall!“

Nach schier endlosen Diskussionen hatte ich Xenix endlich dazu bewegt etwas von mir anzuziehen. Die Sache hatte nur einen Haken – Ich hatte nur eng geschnittene Kleider bei mir! „Du siehst so süß aus!“, sagte ich schadenfroh, als er in einem grünen, nicht ganz knielangen Exemplar vor mir stand. Seine Laune war inzwischen so schlecht, dass ich mich fragte, ob er mich bei einer weiteren Bemerkung erwürgen würde. „Ach halt die Klappe!“ Er zupfte an dem leichten Stoff herum, der um ihn herum wehte. „Komm schon, hör auf zu jammern. So schlimm ist es doch gar nicht!“ „Nicht so schlimm? Maya, ich trage ein Kleid!“ Auch das Argument, dass die Farbe des Kleides gut zu seinen Augen passte, machte ihn nicht wirklich glücklicher. Also wechselte ich einfach das Thema. „Wann müssen wir aufbrechen?“ „Das kommt drauf an, wann wir in Yumelia sein müssen.“ Fragend sah er mich an, doch ich hatte keine Ahnung. „Ich weiss es nicht. In der Zeitung stand nur etwas von Abend. “ „Nun, ich denke wenn wir und ein bisschen beeilen schaffen wir es bevor die Sonne untergeht. Dann müssten wir aber auch losgehen. Bist du soweit oder brauchst du noch Zeit?“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich bin fertig.“ „Gut. Aber mir wäre es lieber, wenn wir erst im Dunkeln ankämen. Dann würde mich auch niemand in diesem Aufzug sehen.“ Genervt stellte ich mich vor ihn und stemmte die Hände ein die Hüfte. „Wenn du es nicht tragen willst, dann geh halt nackt. Ich will nichts mehr hören.“ Er schluckte seine Wut herunter und folgte mir aus der Scheune.

Ich blinzelte. Die Sonne schien mittlerweile und der Nebel war ebenfalls verschwunden. Herrlich, viel besser als das Regenwetter von gestern Nacht! Ich streckte mich und wartete auf Xenix. Seine Lebensgeister schien die Sonne ebenfalls zu wecken. „Also dann. Wir müssen hier entlang, “ sagte er. „Da? Du musst dich irren! Dahinten beginnen die Berge. Das ist Nichtmahl ein Tagesmarsch.“ Die Berge erstreckten sich vor mir und schienen auch kein Ende zu nehmen. In der ferne sah ich die schneebedeckten Gipfel, unter ihnen blau schimmernde Gletscher. „Doch. Yumelia liegt unten am Fuß der Berge. Da müssen wir auch noch durch. Auf der anderen Seite haben die Shinigami vermutlich ihre Lager aufgeschlagen. Sie wissen, dass die Elfen die Kälte um die Gletscher nicht vertragen.“ „Na toll.“ Xenix lächelte. „Finde ich auch.“ „Das meinst du nicht ernst!“ „Doch.“ Ich war mir zwar die ganze Zeit schon sicher, dass mein Begleiter einen totalen Schaden hatte, aber jetzt hielt ich ihn bestenfalls noch für Todessehnsüchtig. „Wie sollen wir das denn machen? Wir sind für so einen Weg doch gar nicht ausgerüstet!“ Xenix blieb stehen. „Benutz doch deinen Kopf, Maya! Wir müssen nicht in die Berge. Die Shinigami rücken immer näher an unser Land heran. Wir müssen nur warten! In Yumelia kommen sie als erstes an!“ Seine Worte hatten auf mich allerdings leider keine beruhigende Wirkung. Ganz im Gegenteil! „Xenix?“, fragte ich. „Ja?“ „Wann sind sie in Yumelia?“ „Heute Abend, spätestens!“

„Bist du wahnsinnig?“, schrie ich mit bebender Stimme. „Das kannst du doch wohl nicht ernst meinen! Sie werden uns umbringen!“ „Nicht wenn wir uns unauffällig verhalten. Das umfasst allerdings auch, dass du endlich aufhörst zu schreien!“ Seine Gelassenheit überraschte mich. „Wie kannst du so entspannt sein?“, flüsterte ich. Er kam zu mir herüber und nahm meine Hand. „Soll ich ganz ehrlich sein? Ich habe keine Ahnung!“

Wir waren noch nicht sehr lange unterwegs, als es schon wieder zu regnen begann. „Nein, nicht schon wieder!“, jammerte ich und blieb stehen. Xenix griff nach meinem Arm und zog mich weiter. „Es bringt nichts stehen zu bleiben! Wir müssen sehen, dass wir nach Yumelia kommen! Da können wir uns dann ausruhen und in Ruhe trocknen!“ „Vorausgesetzt wir werden nicht von Shinigami angegriffen und sterben auf dem Weg!“, antwortete ich miesepetrig. „Das wäre in der Tat ungünstig.“ Ich blieb stehen. Es war an der Zeit zu hinterfragen, was ihn so optimistisch machte. Ich holte gerade Luft, als Xenix anfing zu laufen. „Xenix! Was ist denn los?“ Er zerrte mich hinter sich her hinter einen Baum. „Xenix, was zum…“ Er hielt mir den Mund zu. Sofort verstummte ich. Als er seine Hand endlich zurückzog spähte ich vorsichtig hinter dem Baum her. Zwei Gestalten kamen auf uns zu. Durch den Regenschleier war nicht viel zu erkennen. Ich kniff die Augen zusammen und erkannte, dass zwei Gestalten über den schlammigen Weg auf uns zukamen. „Shinigami.“ Flüsterte Xenix nah an meinem Ohr. Ich nickte. Die eine Gestalt hatte langes, silbern fließendes Haar, war groß gewachsen und trug eine Art Rüstung. Die andere war ein wenig kleiner, hatte schulterlange schwarze Haare und hüpfte eher als zu laufen. Ich spürte, wie Xenix´ Hand sich in meinen Oberarm bohrte. „Autsch, was zum…?“ „Nichts. Wir müssen hier weg!“ Ich nickte. „Wohin?“, hauchte ich. „Hinter uns in den Wald. Da können sie uns nicht finden.“ Ich nickte, ging an ihm vorbei und steuerte, die beiden Fremden immer im Augenwinkel auf den nächsten Baum zu. So arbeitete ich mich ein wenig voran. Dann blieb ich stehen und drehte mich nach Xenix um. Zu meiner Überraschung war er nicht zu sehen.

„Xenix?“, flüsterte ich, doch es kam keine Antwort. Hatten sie ihn etwa erwischt? Doch was sollte ich machen? Zurückschleichen? Aber dann würden sie mich wahrscheinlich auch noch erwischen. Doch mir blieb nichts anderes übrig. Ich kämpfte mich möglichst leise zurück durch das Dickicht, bis dahin, wo ich ihn vermutlich verloren hatte, doch auch hier war keine Spur von ihm zu finden. Ich sah den Weg herunter. Nichts. Ich ließ mich an einem Baum herunter sinken und blieb sitzen. „Was mache ich nur? Wenn sie ihn gefunden haben, ist es vermutlich schon zu spät!“, dachte ich. Ich ließ meinen Blick weiter den Weg entlang wandern, in der Hoffnung, dass ich ihn irgendwo sehen könnte. Nach Stunden, so schien es mir, sah ich eine Bewegung am Wegesrand. „Xenix!“ Ich rappelte mich auf und rannte auf die Gestalt zu, die am Boden lag. „Xen…!“ Die Worte, die ich schon ausgewählt hatte um ihm deutlich zu machen, wie wenig unterhaltsam ich es fand, dass er einfach verschwunden war blieben mir im Hals stecken. Derjenige, der auf dem Boden lag, war nicht Xenix. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück, als ich sah, wer da vor mir lag. Auf der schlammigen Erde lag der schwarzhaarige, kleine Shinigami, der eben vorbeigekommen war an einen Baum gelehnt und versuchte verzweifelt zu atmen. In seiner Schulter steckte ein Pfeil.

Ich wich einen weiteren Schritt zurück. „Nein…bitte…“, flüsterte die Gestalt auf dem Boden. „Was haben sie mit Xenix gemacht?“, fragte ich mit zitternder Stimme. „Silva…Xenix …“ „Silva? Wollen sie etwa…Oh Gott!“ Erst jetzt realisierte ich, dass dort ein Verletzter vor mir auf dem Boden lag. „Entschuldigen sie, das war unpassend. Warten sie, ich helfe ihnen!“ Ich kniete mich neben ihn und begutachtete den Pfeil. „Hm…der steckt aber mal ganz schön tief drin… . Aber so viel ist sicher der muss raus.“ Verzweifelt sah der Shinigami mich an. „Keine Angst, halb so wild. Verraten sie mir, wie sie heißen?“ er bewegte die Lippen, doch ich verstand ihn nicht. „Wie bitte?“ „Selia“, flüsterte er und wurde ohnmächtig.

Selia. Der Wald um mich herum begann sich zu drehen. War der wirklich der, von dem Xenix erzählt hatte? War er ihm eben etwa nachgelaufen, weil er ihn erkannt hatte und deshalb nicht zurückgekommen? Nein, das konnte nicht sein. Warum sollte seine Begleiterin ihn dann einfach liegen lassen? Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Ich musste mich erst einmal hinsetzten, um meine Gedanken zu sortieren. „Gut, Ruhe bewahren. Es ist vollkommen egal, wer er ist, aber er braucht erstmal Hilfe! Und um ihn hier weg zu bewegen muss ich ihn aufwecken, “ dachte ich. „Hey, Selia. Wachen sie auf, “ flüsterte ich und nahm seine Hand. Sie zuckte ein wenig hin und her, aber das war auch alles. „Selia! Wachen sie auf!“, sagte ich ein wenig lauter. Vorsichtig öffnete er ein Auge. „Ah, sie sind bei Bewusstsein, sehr schön. Können sie aufstehen? Warten sie, ich helfe ihnen…“ Ich setzte ihn auf und lehnte ihn an einen Baum, damit er nicht wieder umfiel. „Gut. Wie geht es ihnen?“ Selia schüttelte entkräftet den Kopf. Als ich die Blutlache sah, die er hinterlassen hatte wunderte es mich nicht mehr im Geringsten. Sie vermischte sich mit dem Regen und bildete rote Pfützen im Schlamm. „In Ordnung. Hören sie, hier können wir nicht bleiben. Es wird noch stärker anfangen zu regnen. Wir müssen sie ins Trockene schaffen.“ Sein Blick glitt wieder irgendwo ins nichts, doch ich sprach ihn weiter an, damit er wach blieb. „In Ordnung. Ich helfe ihnen jetzt schön langsam beim aufstehen und dann kommen sie bitte mit mir.“ „Xenix…?“, flüsterte er. Seinen Augen schwammen in Tränen. „Ja, ist schon gut. Xenix ist stark, wir werden ihn finden. Aber wir müssen uns erstmal um sie kümmern. Kommen sie…“ Ich hievte ihn auf die Beine und versuchte ein paar Schritte mit ihm zu gehen. Bis auf das kräftige schwanken, mit dem wir uns fortbewegten kamen wir gut voran. Am Horizont erkannte ich die groben Umrisse der Scheune.




4. Kapitel


Wir quetschten uns nebeneinander durch die Tür und Selia sackte direkt im Stroh zusammen. „Herrje, also sie müssen schon bei Bewusstsein bleiben, sonst weiss ich gar nicht, ob sie noch leben, in Ordnung?“ Er nickte. „Gut. Zunächst einmal muss der Pfeil da raus, möglicherweise ist er vergiftet. Ich schlagen vor, dass sie einfach liegen bleiben.“ Selia schloss die Augen. Mit zitternden Fingern griff ich nach dem Pfeil und zog ein wenig, doch er rührte sich keinen Millimeter. Selia´s Atem ging schneller und schneller. „Beruhigen sie sich, ich bin vorsichtiger bei, nächsten Mal, versprochen.“ Er griff nach meiner Hand und klammerte sich fest. Doch auch diesmal war ich nicht erfolgreicher. Selia verlor erneut das Bewusstsein. „So wird das nichts“, schoss es mir durch den Kopf. „Ich brauche Hilfe!“ Ich wollte gerade aufstehen, als die Tür hinter mir knarrend aufging. Ein Schatten fiel in den Türrahmen.

„Xenix!“, schrie ich. Xenix schleppte sich herein und wollte sich setzten. Sein, besser gesagt mein Kleid hing durchnässt und zerknittert an ihm herunter. Doch als er Selia auf dem staubigen Boden liegen sah, wich er zurück. „Selia“, flüsterte er. Er ließ sich auf den Boden sinken. „Ist er…? Ich schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe ihn rechtzeitig gefunden. Wo warst du?“ „Lange Geschichte. Silva hat mich erwischt. Sie muss mich wieder erkannt haben und wollte mich mitnehmen. Als er mich nicht gefangen nehmen wollte, ist sie durchgedreht. Alles weiterte erzähle ich dir später. Ach du liebe Güte!“ Nun hatte er den Pfeil ebenfalls gesehen, der sich noch immer in Selias´ Arm bohrte. Er wich entsetzt zurück. „Wie ist das passiert?“, fragte er mit bebender, wütender Stimme. “Ich weiss es nicht. Das könnte Silva gewesen sein. Ich habe ihn so gefunden. Auf dem Weg. Am Waldrand. Ich hielt es für besser, ihn da weg zu holen, bei dem Regen.“ Xenix nickte. „Gut gemacht. Wir müssen diesen Pfeil da raus bekommen. Hast dus schon versucht?“ „Ja, natürlich. Aber der steckt ganz schön weit drin. Ich wollte ihm nicht wehtun.“ Xenix wischte sich kurz über die Stirn. „Ich auch nicht Das wird schwierig… Aber dann müssen wir uns beeilen, solange er noch ohnmächtig ist. Halt seinen Arm doch bitte mal kurz fest.“ Xenix kniete sich neben Selia und legte seinen Kopf auf seinen Schoß. „Bist du soweit?“ Ich hielt Selia´s Arm fest umklammert und stimmte zu. „Gut. Ich hole das Ding jetzt raus.“ Er griff nach dem hölzernen Gegenstand, drehte ihn leicht hin und her und zog dann daran. Mit geschlossenen Augen hörte ich, wie er etwas neben sich ins Stroh schmiss. „So weit so gut“, flüsterte er erleichtert. „Maya? Kannst du feststellen, ob er vergiftete war? Du kennst dich da besser aus als ich.“ Vorsichtig öffnete ich ein Auge, doch Selia lag immer noch mit geschlossenen Augen vor mir. „Ja.“ „Gut.“ Xenix drückte mir den hölzernen, blutverschmierten Gegenstand in die Hand. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah ihn mir genau an. „Sieht nicht so aus“, sagte ich und kämpfte mit der Übelkeit. Erleichterung breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Gut. Aber warum ist der dann so blass?“ „Er hat ziemlich viel Blut verloren. Wir müssen ihn schnellstens aufwecken. Hast du eine Idee wie?“ Xenix sah den zerbrechlich wirkenden, blassen Selia an. „Wasser. Wir brauchen Wasser. Darauf reagieren Shinigami meistens. Ich gehe zum Teich welches hohlen.“ Er wollte aufstehen, doch ich hielt ihn zurück. „Bleib du hier falls er aufwacht. Mich kennst er schließlich nicht.“ Dankbar nickte Xenix mir zu. „Gut, aber beeil dich Maya.“ Ich ging zur Tür. Im Türrahmen sah ich mich noch einmal nach den beiden um. So ein süßes Bild, so kannte man Xenix gar nicht… „Schnell Maya!“, rief Xenix. Das passte schon besser zu ihm.

Draußen war es schon wieder kälter geworden. Reif bedeckte das Gras und es wurde neblig. Ich tastete mich vor bis zum Teich, nahm ein Blatt und fing möglichst viel Wasser ein. Fröstelnd machte ich mich auf den Weg zurück zur Scheune. Drinnen war es mittlerweile ein wenig dunkel geworden. „Xenix?“, flüsterte ich. „Ich bin hier hinten!“, sagte eine dumpfe Stimme irgendwo in der Dunkelheit. Ich ging ihr so gut es ging nach. Ich tastete mich vor, bis ich gegen etwas Weiches auf dem Boden stieß. Selia. „Schon gut, ich habe euch gefunden“, flüsterte ich. Mit langsam aufkeimender Müdigkeit reichte ich ihm das Wasser. „Danke.“ Vorsichtig goss Xenix es ihm übers Gesicht. „Verdammt, es funktioniert nicht“, jammerte Xenix. „Halt, warte“, flüsterte ich. Ich sah ein grünliches glänzen zwischen uns, das immer heller wurde. Ein leuchten, das von Selia ausging. Er hatte die Augen geöffnet. „Xenix…“, flüsterte er.

Xenix schloss kurz die Augen. „Wie geht’s dir, Selia?“, fragte er vorsichtig. Selia nickte. Er hob den Arm und strick über Xenix Wange. Wieder schloss Xenix die Augen, doch dann fing er sich doch noch. „Hey, bleib liegen. Wir wissen noch nicht was dir fehlt.“ Selia nickte und ließ sich zurück auf Xenix´ Oberschenkel sinken. Dieser legte seinen Arm unter Selia´s Kopf und legte sich neben ihn. Dann sah er mich auffordernd an. „Alles klar“, dachte ich. „Besser du lässt die beiden einen Moment alleine.“ Ich räusperte mich. „Ich gehe dann mal schlafen.“ Xenix nickte während Selia sich an ihn kuschelte. Besser ich ging schlafen….


Hallo ihr lieben ^^ melde mich zurück aus dem Urlaub Smile

5. Kapitel

Die Nacht verlief relativ ruhig und ohne große Zwischenfälle. Auch wenn Selia noch am Tag zu vor fast gestorben wäre, war er es, der mich am nächsten morgen weckte. Als ein Strohhalm mich an der Nasenspitze kitzelte schreckte ich panisch hoch und das erste was ich sah war ein paar leuchtend grüner Augen, die mich anstrahlten. „Morgen!“ „Morgen“, nuschelte ich. Ich brauchte einen Moment um zu schalten, bis ich erkannte wer da vor mir stand und mich angrinste. Schlagartig war ich hellwach. „Selia! Wie geht es dir?“ „Danke, “ sagte er fröhlich und half mir beim aufstehen. „Bestens. Du hast mich grade noch rechtzeitig gefunden. Auch wenn ich als Shinigami ziemlich zäh bin, das wäre fast ins Auge gegangen.“ Ich nickte. „Wo ist Xenix?“ Selia deutete auf die Tür. „Draußen. Zum waschen. Ist er immer noch so ein Sauberkeitsvernatiker?“ „Auf jeden Fall,“ bestätigte ich zwinkernd. Ungläubig schüttelte Selia den Kopf. „Unglaublich. Aber dadurch haben wir uns sogar kennen gelernt. Er war mal in Yumelia stationiert und hat mich auf der Straße angesprochen. Er wollte tatsächlich wissen ob es ein öffentliches Bad gäbe. Seine Unterkunft hatte keins. Und weil er doch ziemlich gut aussah…“ Verlegen spielte er an einer Haarsträhne herum. „Habe ich ihn hingebracht.“ „Also war er schon immer so?“ „Wie bin ich denn?“, fragte Xenix, der mit nassen Haaren im Türrahmen lehnte.

Wir sahen uns an und mussten lachen. Xenix löste sich aus dem Türrahmen und ging zu Selia. „Das ist gemein! Hört auf zu lästern ihr zwei!“, beschwerte er sich. Er war fast einen Kopf kleiner als Selia. Doch das hielt ihn nicht ab. Er stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn auf die Wange. „Morgen!“ Selia lief bis zum Haaransatz feuerrot an. Da er immer noch keine Anstalten machte auch mir einen guten Morgen zu wünschen beschloss ich, dass ich ihn freundlich darauf hinweisen würde. „Guten Morgen, Xenix. Ja, ich habe gut geschlafen, vielen Dank das du fragst!“, rief ich gespielt motiviert und erfreut. Doch mein Begleiter starrte mich immer noch schweigend und überaus schlecht gelaunt an. Auch Selia spürte die schlechte Stimmung und klatschte in die Hände. „Also eine Frage habe ich da allerdings noch.“ Xenix nickte ihm zu. „Was…was macht ihr hier?“ „Oh, wie charmant“, sagte ich sarkastisch. „Nicht das ich mich nicht freuen würde dich kennen zu lernen und Xeni wieder zu sehen“, schob er schnell nach, als er sah das Xenix` Mundwinkel begannen zu zucken. „Aber das ist im Moment mit Sicherheit nicht der Ort, an dem sich Elfen aufhalten sollten. Es ist nicht ganz ungefährlich.“ „Tja“, flüsterte Xenix betont verführerisch. „Wenn man dich Schlingelaber auch immer suchen muss.“ „OK, das reicht,“ mischte ich mich ein. „Dreht euren Porno ein ander mal zu Ende. Wir haben ein ernstes Problem, Selia. Dein Volk versucht nämlich meins auszulöschen. Damit bin ich ganz und gar nicht einverstanden.“ Selias Lächeln fror ein und er sah Schuldbewusst auf seine Schuhe. Xenix schlang vorsichtig die Arme um ihn. „Hey, so hat sie das nicht gemeint.“ Selia befreite sich aus seinen Armen und drehte uns den Rücken zu. „Es…tut mir Leid“, flüsterte er. Xenix warf mir einen vernichtenden Blick zu. „Selia, so habe ich das nicht gemeint,“ sagte ich und legte eine Hand auf seine Schulter. „Doch. Und du hast Recht. Mein Volk ist…eine Katastrophe. Ich wünschte ich wäre nicht das…was ich bin.“ „Das reicht,“ zischte Xenix mir zu, dann mir wesentlich weicherer Stimme zu Selia: „Rede keinen Unsinn, Selia.“ Er trat einen Schritt vor und griff nach seiner Hand. „Du bist so genau richtig. Sie wollte…was anderes ausdrücken. Nämlich das du vielleicht versuchen kannst uns zu helfen hier lebend wieder raus zu kommen. Alles klar?“ Ich sah Selia nicken. „Selia, es tut mir Leid, “ wiederholte ich. Er nickte erneut. „Ich…finde doch auch nicht in Ordnung was da im Moment zwischen unseren Völkern abläuft. Ich sehe nicht den geringsten Sinn darin…euch zu bekämpfen. Erst recht nicht seit ich Xenix kenne…“ Jetzt lief auch Xenix rot an und räusperte sich, um endlich das Thema zu wechseln. „Wie auch immer. Selia, wir brauchen deine Hilfe. Dringend.“ „Ja? Was kann ich für euch tun?“ Ich sog Luft durch die Zähne ein. „Was haben die Shinigami vor?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich bin nur Botschafter. An solche Informationen komme ich nicht. Ich kann euch nur zeigen, wo sie sind.“ „Das wissen wir. In den Bergen.“ Selia lachte hohl auf. „Ja, aber das Gebirge ist riesig. Ihr würdet euch hoffnungslos verlaufen.“ „Selia, das ist nett, aber es geht auf gar keinen Fall. Stell dir malvor es kommt irgendwie raus, dass du uns geholfen hast! Du kommst in Teufels´Küche!“ Selia schauderte. „Eher in die unseres Königs. Sagen wir es so: Der Teufel wäre freundlicher zu mir, ganz sicher. Ich weiss das es gefährlich ist, aber das Risiko gehe ich ein.“ Xenix schüttelte den Kopf. „Das geht nicht, Selia.“ Allmählich verlor Selia die Geduld. „Sag mal verstehst du es wirklich nicht? Ich stehe schon auf der Abschussliste weil ich dir gestern Zeit verschafft habe! Was meinst du wohl warum meine reizende Begleiterin einen Bogen auf mich gerichtete hat?“ Xenix schwieg. „Das hätte ich ihr nicht zugetraut. Versteht ihr denn nicht? Wenn ich jetzt zurückgehe ist das mein Todesurteil, Folter inklusive. Ich verzichte. Lasst euch helfen.“ Xenix schien zu überlegen. Dann nickte er. „Gut. Aber ich will nicht, dass du uns bis zum Ende begleitest. Uns sobald sie uns entdecken verschwindest du. Ist das klar?“ „Ich lasse euch nicht allein, vergesst es.“ Xenix nickte ergeben. „Also gut. Aber wir müssen sehen das wir aufbrechen, das ist noch mindestens ein Tagesmarsch bis zu den Bergen.“ „Ja. Und genau deswegen werden wir erst heute Abend loslaufen.“ „Wieso?“, fragte ich verwirrt. Selia trat vor die Hütte und sah mit starrem Blick die Konturen der Berge an. „Ganz einfach. Shinigami sind im Dunkeln besser sichtbar, selbst sind sie nachts aber so gut wie blind. So weit ich weiss kommt ihm mit wenig Licht gut aus?“ Xenix bejahte. „Ja, schon. Aber was machen wir wenn sie uns erwischen?“ „Deswegen machen wir uns heute Abend auf den Weg,“ erklärte er. „Eine Pause macht es wahrscheinlicher erwischt zu werden. Deshalb brechen wir so auf, dass wir nicht übernachten müssen.“ Xenix und ich rissen die Augen auf. „Du…Du willst zwei Tagesmärsche am Stück schaffen?“ „Wenn du mich schon so fragst, ja! Also, legt euch wider schlafen. Das wird eine lange Nacht!“











Zuletzt von Kiri-chan am Di Aug 30, 2011 12:00 pm bearbeitet; insgesamt 3-mal bearbeitet
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Niea
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BeitragThema: Re: Elfenblut (Noch in Arbeit :) ) :study:    Elfenblut (Noch in Arbeit :) )   :study:  EmptyMo Aug 01, 2011 8:50 pm

*hui*
Also am Anfang ist es ein bisschen schwer für mich gewesen mir die Welt vorzustellen, (immer wieder in Klischees verlaufen xD) in der sich alles abspielt, aber nach und nach hat sich ein Bild geformt. Weiß nicht, ob das so gewollt von dir war. Smile Falls nicht würde ich vorschlagen vllt im Prolog eine Beschreibung deiner Vorstellungen von dem Dorf einbinden. ^-^
Ansonst fänd ich ein paar mehr Zeilenübrüche bisschen lesefreundlicher ;D

Die Geschichte klingt aber sehr interessant und erfrischend. Ich bleib aufjedenfall dran Wink
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BeitragThema: Re: Elfenblut (Noch in Arbeit :) ) :study:    Elfenblut (Noch in Arbeit :) )   :study:  EmptySa Aug 06, 2011 7:27 pm

uih ^^ schön ... irgendwie find ich deine Hauptfiguren voll süß und zwar im total positiven sinne Very Happy
schreib weiter ich liebe Elfen ^^
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