Hier gehts auch schon weiter nmit dem Anfang der nächsten Geschichte. Die 15-jährige Miyuki lebt in einer kleinstadt in japan. Ihr persönlicher Alptraum beginnt am 11. Maärz 2011 mit einem tsunami und einem Erdbeben....
Prolog
„Miyuki, du musst aufstehen!“, vernahm ich die Stimme meiner Mutter aus dem unteren Stockwerk. Ich versteckte mich unter meinem Kissen, doch es half nichts. Jetzt meldete sich auch noch mein Wecker! Ich tastete danach und schmiss ihn an die Wand. Als er trotzdem nicht ausging, kroch ich aus meinem Bett, suchte ihn und fand ihn schließlich neben meinem Kleiderschrank. Mit spitzen Fingern, als wäre er ein widerliches Insekt hielt ich ihn von mir weg und stallte ihn aus. Dann ließ ich ihn mit einem leisen poltern fallen. Ich warf einen Blick auf den Kalender über meinem Bett. Es war der 11. März. Seufzend sah ich aus dem Fenster und stellte Fest, dass es immer noch sehr kalt sein musste. Aus den wenigen Schornsteinen um unser Haus stieg Rauch auf und vermischte sich mit dem Morgennebel. Im kleinen Hafen meiner Heimatstadt Mito kamen die ersten Fischerbote an und wurden von den Händlern in empfang genommen. Der Fisch wurde meistens zu den großen Fabriken in Choshi und Onahama verarbeitet, aber auch die Restaurants aus unserer Stadt kauften hier ein. Rechts neben dem Hafen wurde die Aussicht von einer der Maschinenbaufirmen ein wenig ruiniert. Meine Eltern arbeiten dort. Meine Mutter als Bürokraft, mein Vater als Produktionsassistent. Ich beobachtete das Treiben draußen noch einen Moment, dann fiel mir wieder ein, dass ich bald zur Schule müsste. Unmotiviert zog ich meine Schuluniform, die aus einem dunkelblauen, knielangen Rock, einer weißen Bluse, einer passenden Krawatte und einem Blazer aus dem Kleiderschrank. Als ich gerade überlegte, ob ich eine Strumpfhose brauchen würde oder ob Kniestrümpfe wohl reichen würden, flog die Tür auf und ein kleines, hellwaches Mädchen stürmte auf mich zu. „Spiel mit mir!“, brüllte meine kleine Schwester Hikaru und sprang mir in die Arme. Ich taumelte zurück und landete auf dem Fußboden. „Hikaru!“, schrie ich. „Runter von mir, sofort! Ich muss zur Schule!“ Sie kletterte von mir herunter und lief erschrocken aus dem Zimmer. Ich sah ihr nach uns schüttelte den Kopf. Typisch kleine Kinder!
Als ich endlich angezogen am Frühstückstisch ankam, schob meine Mutter mir nur noch eine Tasse Tee zu. „Hier. Da du wieder getrödelt hast, bleibt für mehr keine Zeit. Dein Bento steht in der Küche.“ Sie küsste mich auf die Stirn und hinterließ einen Roten Lippenstiftfleck. Ich nickte und ließ mich auf die Tatami Matten sinken. „Gut, dann sehen wir uns nachher. Papa ist schon gefahren, in der Firma gab es Probleme mit einer Maschine. Bis heute Abend!“ Sie winkte mir zu und schnappte sich eilig ihre Jacke. Dann wuselte sie aus dem Haus. Offensichtlich hatte mein Vater Hikaru schon mitgenommen. Ich leerte meinen Tee in einem Zug und ging in die Küche. Wie versprochen stand meine Benot-Box auf der Küchenzeile. Ich öffnete es kurz. Der Geruch von Reis und eingelegtem Gemüse stieg mir in die Nase. Ich schloss die Box und packte sie in meine Schultasche. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich noch eine viertel Stunde Zeit hatte, um mich zur Schule zu bewegen. Gut, dass ich es nicht weit hatte! Ich trat vor die Haustür und zog fröstelnd die Haustür hinter mir zu. Mich erwartete die gewöhnte japanische März-Kälte. Und dann auch noch Unterricht bis um14:30 Uhr. Der Tag fing ja schon gut an!