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 Alea

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BlackWhite
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BeitragThema: Alea   Alea EmptyDo Mai 24, 2012 6:37 pm

So, mal wieder was von mir (=
Das Besondere: Dieses Mal weiß ich, in welche Richtung es sich bewegen soll und so! *total erstaunt* Vielleicht komm ich also mal ein wenig weiter...wir werden sehen
Tut mir leid, dass der Anfang so....uninteressant ist ._. Ich glaube, ich werde den später nochmal neu schreiben oder einen Monolog an den Anfang setzen oder die Nacht davor nochmal anschneiden oder sowas =D I-welche Ideen?


Chapter I


"Alea!" Ich begann zu zittern, als ich die Stimme des Adelphius' hörte wie sie polternd nach mir rief. Mein Gesicht zur Wand gewandt biss ich mir auf die Lippe. Ein weiterer Tag würde beginnen, ein Tag wie jeder andere und doch wurde mein Leben von Tag zu Tag unerträglicher. Ob sich das widersprach? Ich war mir nicht sicher und im Grunde war es mir auch egal. Wichtig war es nur, mich nun zu erheben, bereit zu sein für einen weiteren Tag. Was sollte es mir bringen, Trübsal zu blasen - mal ganz davon abgesehen, dass niemand hier mich Trübsal blasen lassen würde. Niemals.
"Alea!? Wo bleibst du?", rief nun Victor, die Wut in seiner Stimme wusste ich richtig einzuschätzen. Ich wandte mein Gesicht von der Wand ab und erhob mich langsam, schon fast mechanisch.

Ich verließ den kleinen Wagen, in dem ich die Nacht mit Ulysses verbracht hatte. Ulysses, Schlagzeuger der Musikgruppe, die schon seit ich denken konnte zu uns gehörte, schlief noch tief und fest.
Nun, da ich mit meinen nackten Füßen auf der Wiese stand, stellte ich beinahe schon überrascht fest, dass außer Ulysses jeder aus unserer recht kleinen Gruppe schon aufgewacht war. Manche waren zwar noch müde - man konnte es ihnen ansehen - und doch waren sie draußen und hatten ihr Bett bereits verlassen.
Ich grüßte nicht. Ich sprach generell im Grunde nur, wenn ich gefragt wurde. Wie die meisten Mädchen in Tristitia war ich dazu erzogen worden und wagte auch keinen Widerspruch. Stattdessen lächelte ich nur stumm und betrat einen weiteren Wagen, in dem wir das Essen aufbewahrten und zubereiteten. Ich hatte nicht vor, wirklich etwas zuzubereiten. Es war schließlich noch Morgen, man brauchte nicht allzu viel essen.

Keine zehn Minuten dauerte es bis ich alles Notwendige nach draußen auf Tische gebracht hatte, die gestern von den Männern aufgebaut worden waren. Ich erinnerte mich noch gut an den Abend. Alle waren erschöpft gewesen, waren wir schließlich schon eine ganze Weile gereist und die meisten von ihnen hatten ein wenig zu viel getrunken. Ich mochte es nicht, wenn sie tranken. Sie wurden dann so komisch, so direkt. Sie sahen mich dann so komisch an. Manchmal, wenn ich nicht damit rechnete, fassten sie mich auch an, doch dann ging ich meist schnell weg. Ich mochte nicht von ihnen berührt werden. Mir war es vor gar nicht langer Zeit erst aufgefallen, doch ich war das einzige Mädchen in unserer Gruppe und ich war dabei zur Frau zu werden. Für Viele war das wohl ein Grund zur Freude, doch mir machte es Angst. Ich hatte niemanden, der mir das Frau-Sein erklären würde und die, die mir früher wie Eltern und Geschwister vorgekommen waren, betrachteten mich langsam mit anderen Augen. Ich hatte ihnen zu gehorchen. Ich würde mich nicht wehren können, wenn sie wirklich etwas mit mir tun wollten. Ich hoffte, sie würden in Zukunft weniger trinken. Ich würde es nicht wagen, sie darum zu bitten. Aber ich würde hoffen, ja, die Hoffnung starb bekanntlich schließlich zuletzt.

Ich wollte mich gerade setzen, um ebenfalls etwas zu essen, als ich beinahe bestürzt feststellte, dass für mich kein Platz mehr frei zu sein schien. Verdutzt musterte ich die einzelnen Männer, die seelenruhig da saßen und aßen. Calor, ein Mann, der das Feuer kontrollieren konnte, hatte sein langes, dunkles Haar wie meist für die Nacht zurückgebunden, was ihn allerdings selbstverständlich nicht davon abhielt, es mit einem piratenartigen Kopftuch zu bedecken. Nach Adelphius, dem Fakir, dessen vierzigster Geburtstag inzwischen eine Weile her war, war Calor der Älteste unserer Gruppe. Dabei war er allerdings ein wenig zurückhaltender als der Ältere, wobei ich schon des Öfteren unter seinen Wutanfällen hatte leiden müssen. Ich lächelte ihn an, doch sein Blick war nicht einmal auf mich gerichtet, sondern nur auf sein Brot, das er großzügig mit Wurst belegt hatte. Calor war nie ein besonders geselliger Mensch gewesen.

Neben ihm saß Stephanus, dessen blonde Locken wie immer perfekt aussahen. Er war in ein Buch versunken und schaute mich demnach auch nicht an. Ich wusste nicht, worüber er dort las, doch vermutete ich, dass er etwas auf Lateinisch las. Ich beneidete den jungen Mann um seine Bildung, die man einem Mädchen wie ich es war niemals gewährt hätte.

Vorsichtig näherte ich mich Ludo, dessen schwarzes, glattes Haar zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden war. Er war vielleicht nicht der Freundlichste hier, aber mit Sicherheit der Vernünftigste und ich glaubte, er respektierte mich am meisten. Aber das konnte auch nur bloße Einbildung sein. Außerdem schien er heute der Einzige zu sein, der nicht mit irgendetwas Anderem beschäftigt war. „Guten Morgen“, grüßte ich schüchtern und ließ mich auf der Bank neben ihm nieder, was mir einen verärgerten Blick seitens Victor einbrachte, der aber ansonsten keine Reaktion zeigte. Ich wollte erleichtert seufzen, aber ich wagte es nicht. Auch wenn Victor mit seinem roten Haar und den Sommersprossen mehr wie eine Frohnatur aussah, war er Menschen gegenüber eher grob. Seine einzigen wirklichen Freunde waren die Tiere. Deswegen war er wohl auch der Dompteur.

Ludo sah mich an. Kein Lächeln auf seinen Lippen, aber er sah auch nicht wütend aus. ‚Gut‘, fand ich. Es hätte schlimmer sein können. „Guten Tag“, sagte er kühl, nicht ohne einen Hauch von Überraschung in seiner Stimme. Ich wurde nervös. Hatte ich ihn verärgert? Ich überlegte, ob ich nicht besser direkt wieder gehen sollte, aber ich entschied mich dagegen. Auch ich musste etwas essen, wenn ich auch nicht so hart arbeitete wie der Rest. Ich fand nicht die passenden Worte, um mein Anliegen zu beschreiben, weshalb ich einfach schwieg. Einige Sekunden vergingen, ehe Ludo sich dazu herabließ, mich zu fragen, ob ich irgendein Problem hätte. Warum ich gekommen wäre, wollte er wissen. Ich lächelte verlegen. „Es ist kein Platz mehr für mich. Ich hatte aber für genügend gedeckt“, begann ich und wurde rot. Was bildete ich mir ein, Ludo damit zu belästigen? Konnte ich mich nicht einmal selbst um meine Angelegenheiten kümmern. Der Jongleur schmunzelte. „Unseren Tänzern“ Er sprach das Wort mit Verachtung aus. Er schätzte den Tanz nicht. „War es zu eng. Sie haben zwei Teller weggestellt. Ich weiß nicht, wohin. Vielleicht haben sie sie zerbrochen“ Ich biss mir kurz auf die Lippe, ehe ich mich bei Ludo für die Information bedankte und mich auf die Suche nach den Tellern machte.





PS: Sind die Absätze zu klein?


Zuletzt von BlackWhite am Di Mai 29, 2012 6:52 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyDo Mai 24, 2012 7:39 pm

ist jetzt schon mehr als bei den meisten anderen Geschichten, die ich bisher so geschrieben hab xD Ist i-wer stolz? (=

Still Chapter I


Es dauerte nicht lange, bis ich gefunden hatte, wonach ich gesucht hatte. Auf dem Boden, zerbrochen, in einzelne weiße Scherben zerteilt, lagen die zwei Teller, die ich vermisst hatte, direkt hinter der Bank der drei Brüder, die unsere Tanzgruppe waren. Rufus, Flavus und Caerulus. Drei Brüder, die sich so ähnlich sahen, dass man sie für Drillinge halten könnte. Tatsächlich aber war Caerulus mit seinen 22 Jahren der Jüngste, worauf Flavus mit 23 folgte. Mit 25 war Rufus der Älteste der drei. Ihr Haar war schwarz wie die Nacht und der Pony war bei jedem mit einer anderen Farbe versehen. Rufus hatte sein Haar rot, Flavus seines gelb und Caerulus seines blau gefärbt. Obwenn die drei Brüder sich noch in anderen Dingen unterschieden, stellten die meisten doch anhand ihrer Haarfarbe fest, wen sie gerade vor sich hatten.

Mein Blick hatte sich noch immer nicht von den Scherben abgewandt. Auch wenn ich sonst noch so geduldig war, ich wollte nicht die Schuld für dieses Vergehen auf mich nehmen. .“Ihr habt die Teller zerbrochen“, sagte ich laut und deutlich, sodass mich plötzlich alle anstarrten. Meine geballte Faust hielt ich hinter dem Oberschenkel versteckt. Ich sah noch immer auf die Scherben. Ich hörte Ludo stöhnen. Er hatte wohl gehofft, dass ich mir einfach einen neuen Teller holen würde. Ludo war kein großer Freund von Streit.
Iulius, nach mir der jüngste in der Gruppe und Gitarrist der Musikgruppe, sprang auf und hockte sich vor mich, sodass ich leicht auf ihn herabsehen konnte. Er war um einiges größer als ich, doch nun wollte er ganz offensichtlich mit mir auf einer Augenhöhe sein, um mir Verstand einzuflößen. Denn das war es, was er tun würde. Er würde mir sagen, ich verhielt mich albern. Er würde sagen, ich solle mir einfach einen neuen Teller holen anstatt so einen Aufstand zu machen oder würde mir sagen, dass ich zur Strafe für diese Störung kein Frühstück bekommen würde.
„Es war nicht meine Schuld“, flüsterte ich leise und schnell, immer noch auf die Scherben starrend. Ich wagte es nicht, dem blonden Jungen in die Augen zu sehen. Nicht in die großen, blauen Augen, schöner als die schönste See. Nicht in diese Augen, die blauer als der Himmel waren und denen ich alles geglaubt hätte. „Du hättest die Teller nicht so eng stellen sollen“, verbesserte Iulius mich und sah die Anderen entschuldigend an. „Ich übernehme“, sagte er laut und grummelnd wandten sich die meisten wieder ihrem Essen zu. „Sei nicht zu gut zu ihr, Iulius. Sie wird frecher in letzter Zeit“, ermahnte in Adelphius, ehe auch er seine Aufmerksamkeit wieder den Speisen widmete. Es war so unfair. So furchtbar ungerecht. Ich verstand nicht, was ich falsch gemacht haben sollte. „Es liegt daran, dass ich ein Mädchen bin, oder?“, fragte ich Iulius leise. Er war die Person, der ich hier am meisten vertraute. Er war nett zu mir, aber er hörte auch immer auf die Älteren. Er hatte Angst, sie könnten herausfinden, wie nett er zu mir war. Ich konnte es verstehen. Der Gitarrist nahm meine zitternde Faust und umschloss sie mit seinen wärmenden Händen. „Ich werde dich später nach etwas zu essen fragen, wenn wir auf der Bühne proben. Dann kannst du etwas essen, in Ordnung“, flüsterte er mir zu, so leise, dass selbst ich ihn kaum hören konnte und dabei war mein Ohr nur Zentimeter von seinem Mund entfernt. Ich nickte. „Und jetzt gehst du wieder rein! Wir werden dich rufen, wenn es Zeit wird, abzuräumen“, forderte mich der junge Mann, dessen Stimme inzwischen um ein vielfaches lauter geworden war, und zeigte auf den Wagen, in dem ich und Ulysses geschlafen hatten. Noch immer sah Adelphius den Musiker unzufrieden an, die Anderen schenkten dem kleinen Spektakel kaum Aufmerksamkeit. „Tut mir leid, aber widersprich mir bitte“, flüsterte Iulius. „Aber…“, antwortete ich verwirrt und bemerkte erst danach, dass ich damit genau seinem Wunsch Folge geleistet hatte.
Nur Sekundenbruchteile später spürte ich einen Schmerz an meiner Wange. Iulius hatte mich geschlagen. „Geh schon! Geh!“, forderte er mich mit einer genervten Stimme auf, die mir Tränen in die Augen steigen ließ. Der Schmerz störte mich kaum, ich war an viel schlimmere Bestrafungen gewöhnt. Nein, den eigentlichen Schmerz spürte ich in meinem Herzen. Ich verstand es nicht. Ich konnte nicht nachvollziehen, wie Iulius die Anerkennung dieses einen Mannes wichtiger sein konnte als mein Wohlbefinden. Sicher, er wollte es wieder gut machen, aber merkte er nicht, wie er bei jeder solchen Aktion ein kleines Stück in mir zerstörte? Ich fühlte mich wie ein Schlachtfeld.


Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass Ulysses noch immer schlief. Ich war fast schon ein bisschen besorgt wegen ihm. Normalerweise war er zwar nicht unbedingt ein Frühaufsteher, aber spätestens wenn der Rest auf den Beinen war wachte auch er auf. Ich setzte mich auf den Rand seines Bettes. „Ulysses“, flüsterte ich und legte besorgt meine Hand auf seine Stirn, aus der ich erst das braune, leicht verfilzte Haar streichen musste. Es fühlte sich nicht heiß an. Ich vermutete, dass er wohl einfach ein bisschen zu viel getrunken hatte.
Plötzlich öffneten sich die Augen des Schlagzeugers ein wenig und er lächelte ein wenig, bevor er mich mit einer ruckartigen Bewegung neben sich ins Bett zog. Panik. Absolute Panik. Was hatte er vor? Was wollte er jetzt tun? Er hatte doch nicht etwa vor.. aber daran konnte er doch noch nicht einmal denken. Er war älter als ich, viel älter. Zehn Jahre, vielleicht mehr. Aber er legte nur den Arm um mich und schlief dann wieder ein. Ich atmete tief durch. Seine Hand befand sich in gefährlicher Nähe meiner Brüste, doch ich wagte es nicht, mich zu rühren oder gar seine Hand dort wegzunehmen. Ich war gefangen in dieser Situation durch die warme Hand eines Schlafenden, die sich immer mehr meinem Dekolleté näherte, scheinbar unwillkürlich. Ich schloss die Augen. Ich wollte das nicht. Ich wollte das alles einfach nicht. Wieso achtete nie jemand darauf, was ich wollte? Als sich Ulysseus’ Hand eine Weile nicht mehr bewegt hatte, beruhigte ich mich langsam. Ich wurde ruhig genug, um mich nicht mehr darauf konzentrieren zu müssen, ruhig zu bleiben. Ich schlief ein.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyDo Mai 24, 2012 8:45 pm

Oh Gott, die Arme!
Das muss dort als einziges Mädchen ziemlich schwer sein.
Packend geschrieben.

PS:Ich finde die Absätze gut eingeteilt. Smile
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyDo Mai 24, 2012 10:24 pm

Dankeschön (= Ich wollt mich einfach nochmal an was richtiges setzen (=
Ich hoffe, ich kriege es auch weiter so hin, dass Alea richtig rüberkommt (=
Sag deiner Schwester, die soll gefälligst mal lesen kommen xD
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyDo Mai 24, 2012 10:41 pm

Die ist schon im Bett ;D
Aber ich werd`s ihr morgen sagen.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 12:14 pm

Bin schon da! Very Happy (hab gerade ne Freistunde ^_^)
Gefällt mir sehr gut, man merkt irgendwie sofort, dass daraus diesmal was Größeres wird! Wink Allein die Vielzahl an unterschiedlichen Personen macht das schon deutlich.
Besonders die Brüder mit den bunten Haaren gefallen mir, das ist echt ne witzige Idee! ;D Aber so wie es aussieht, scheinen sie ja Alea leider genauso wenig ernst zu nehmen wie die anderen. Sad
Armes Ding! Man kann ihr echt nicht vorwerfen, dass sie sich nicht wehren würde, aber sie hat ja gar keine Chance als einziges Mädchen! Na ja aber mit Iulius hast du ihr wenigstens so eine Art Beschützer an die Seite gestellt. Wobei ich hoffe, dass der schnell aufhören wird, vor den anderen Männern so ein falsches Spiel zu treiben. Wahrscheinlich denkt er, dass es für alle Beteiligten das Beste ist, wenn niemand merkt, dass er Alea versucht zu helfen. Aber er muss doch merken, dass es sie verletzt! Wehe, er entschuldigt sich später nicht bei ihr!
Andererseits sollte Alea aber auch Verständnis dafür haben, wie er sich verhält. Wenn die anderen Männer sehen würden, dass sich Iulius für Alea einsetzt, würden sie ihn bestimmt nicht mehr ernst nehmen. Schließlich ist Alea "nur" ein Mädchen. Womöglich würden sie ihn dann davon abhalten, ihr zu helfen, oder den beiden auf jeden Fall das Leben noch schwerer machen.
Schwierige Situation! Hoffentlich können sich Alea und Iulius irgendwann von dieser Truppe befreien. Man sieht ja schon, dass sie sich eigentlich mögen, sie können es nur nicht ausleben.
Auf jeden Fall hast du schon ein paar schön dreidimensionale Charaktere erschaffen! Und wehe, du brichst die Geschichte wieder ab, dann werd ich böse! >Very Happy Aber du sagst ja, du hast noch ein paar Ideen, wie es weitergehen soll, also hoffe ich mal, du wirst sie auch weiter- bzw. zu Ende schreiben. ^_^
Ich freu mich jedenfalls schon, mal eine längere Geschichte von dir zu verfolgen Very Happy Denn dein Schreibstil liest sich echt schön und ich fand es immer so schade, nur so kleine Geschichtenanfänge zu lesen Sad
Ok das war jetzt ein langer Kommi! xD Ich muss jetzt sowieso wieder los, zurück in die Schule *bäh* und wenn ich um drei Uhr wiederkomme, will ich weiterlesen! ;D (oh, aber setz dich jetzt nicht unter Druck deswegen Surprised)
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 7:45 pm

Man freut sich so über 'nen langen Kommentar und dann rätselst du doch nur über die Gefühle meiner Charas rum und gibst ihnen Beziehungstipps :/ XD
Dankeschöön (= Wenn es dir bisher gefällt, muss ich ja was richtig gemacht haben (= Ich hab mir vorgenommen, jeden Tag 1000 Wörter zu schreiben. Ob ich es einhalten werde ...eher nicht. Aber ich habs mir vorgenommen xD
Ich setz mich gleich auch wieder dran^^ (nur erst die RPGs abarbeiten)
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 9:44 pm

jeden Tag 1000 Wörter? o.O Wow bin gespannt wie lange du das durchhältst! xD
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 10:49 pm

hier kommen jedenfalls erstmal die nächsten 1000 =P

Still still Chapter I


Ich wusste nicht, wie spät es war, als ich wieder aufwachte. Ulysseus lag nicht mehr neben mir. Stattdessen war Iulius‘ Gesicht über meines gebeugt, seine Lippen erschreckend nah an meinen. Reflexartig wollte ich zurückweichen, aber wohin? Ich wollte zur Seite rollen, aber ich wollte Iulius auch keinen Schrecken einjagen. „Iulius?“, flüsterte ich leise, um ihn merken zu lassen, dass ich aufgewacht war. Ich fragte mich, ob er schon länger hier war. Machten Jungs solche Sachen? Sich über einen beugen, während man schläft? Ich hatte von so etwas noch nie gehört, aber um ehrlich zu sein verstand ich noch nie wirklich viel von solchen Sachen. Oder von Sachen im Allgemeinen.
Der junge Gitarrist stand vor mir, waren seine Wangen leicht errötet? Ich musste mich daran hindern zu schmunzeln. „Ich wollte dich nur wecken“, sagte der Junge kühl. „Remus und Ulysseus haben abgedeckt. Du solltest ihnen noch danken. Wir fangen gleich mit der Probe an“ Ich blickte ihn irritiert an, dann lächelte ich. „Das war sehr nett von ihnen“, gab ich zu und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich bereite euch gleich etwas zu, keine Sorge. Oder gibt es noch irgendetwas anderes vorzubereiten?“ Es tat gut einmal mit jemandem zu reden, als ob man mit ihm auf gleicher Höhe wäre. Als wäre er mir kein wenig überlegen. Es machte mich fast schon stolz, dass ich nicht stotterte, nicht errötete. Nein, gerade hatte ich mich selbst unter vollkommener Kontrolle. Selbstverständlich hatte ich noch nicht vergessen, wie Iulius sich eben verhalten hatte, aber ich wollte ihn nicht darauf ansprechen. Es war ihm mit Sicherheit nicht unangenehm, aber es bestand schließlich noch die Chance, dass er es ein klein bisschen bereute und falls dieser Fall eingetreten war, wollte ich ihm dieses Gefühl der Reue nicht wieder nehmen.

„Weiß nicht...“, murmelte der Musiker. Er sah mich nicht an. „Ich geh dann mal…Probe und so“
Er verließ den Wagen. Ich hätte am liebsten vor Freude Luftsprünge gemacht. Ich hatte Iulius ganz offensichtlich dazu gebracht, sich schlecht zu fühlen. Sich schuldig zu fühlen. Hieß das nicht automatisch auch, dass er sich in nächster Zeit freundlicher verhalten würde? Ich beschloss, dieses Mal einfach das Beste anzunehmen und nicht weiter darüber nachzudenken. Stattdessen verließ ich mit einem ehrlichen Lächeln den Wagen und hatte plötzlich ein Schlachtfeld vor mir.

Es sah ganz so aus, als hätten die drei Tänzer noch weitere Teller zerbrochen. Jedenfalls waren sie die Einzigen, denen ich eine solche Tat zutrauen würde, die uns im Grunde nur schadete. Einige Stühle waren umgekippt und erst jetzt fiel mir auf, dass es in der Nacht zuvor geregnet haben musste. Der Rasen schien mir komplett zerstört. Hätte ich die Position dazu hätte ich jetzt wohl alle möglichen Leute angeschrien. Aber ich war schließlich nur Alea und musste mit dem lebe, was mir geboten wurde. Und das waren in diesem Fall ein kaputter Rasen, ein herumtollender Hund – gehörte der seit neuestem zu uns oder war es ein Streuner? – und ein paar verstreute Künstler und Artisten, die sich von mir und meinen kleinen Problemen wohl kaum belästigen lassen würden. Meine gute Laune war wie weggeflogen und ich fuhr mir entnervt durchs Haar. Ich konnte nicht nachvollziehen, was man sich dabei dachte, so ein Chaos zu veranstalten. Aber der Hintergedanke war im Moment wohl mein geringstes Problem. Ich war schließlich diejenige, die dieses Desaster irgendwie wieder loswerden musste, wenn ich nicht wollte, dass wir von sämtlichen Festivals in Tristitia ausgeschlossen werden würden, was für diese Gruppe wohl einer kompletten Arbeitsunfähigkeit entsprach.

Nachdem ich das größte Chaos beseitigt hatte, wobei ich einige eher unfreundliche Kommentare von Rufus, Flavus und Caerulus – den drei Tänzern – über mich ergehen lassen musste, betrat ich den Küchenwagen, wo ich wie versprochen ein paar Kleinigkeiten für unsere Musiker zubereitete. Nichts Besonderes, eben nur ein wenig etwas zu essen. Daraufhin ging ich heraus und machte mich auf die Suche nach der Bühne, auf der die vier Männer jetzt probten. Auf dem Weg beobachtete ich, dass schon viele dabei waren, ihre Stände aufzustellen. Viele boten Handarbeiten an. Seifen, Kleidung, Schmuck – allen möglichen Kram. Manch andere boten einfach nur etwas zu essen und zu trinken an und wieder andere waren eben nur zur Unterhaltung der Gäste hier, so wie wir es auch waren.

Ich lächelte schüchtern die Menschen um mich herum an. Viele von ihnen schienen recht glücklich zu sein und auch recht wohlhabend – zumindest hatten sie genug Geld, um davon leben zu können. Sie wirkten so unbeschwert. Zwischen all diesen Menschen fiel mir die alte Frau mit dem gebückten Gang noch mehr auf. Sie hatte keinen Stand. Viel mehr vermutete ich, dass sie normalerweise ein Geschäft in dieser Gegend unterhielt. Ihr Gesichtsausdruck war ernst, fast besorgt. ‚Ihr nehmt mir all meine Kunden weg‘, schien er zu sagen. Es tat mir leid. Mir war durchaus bewusst gewesen, dass manche Geschäfte während großer Festivals wie dem heutigen nicht so große Einnahmen machten wie sonst, aber erst als ich diese Frau erblickte wurde mir klar, dass dies fehlende Geld eventuell wirklich gebraucht wurde. Plötzlich fühlte ich mich schuldig. Ich hatte das Bedürfnis, zu der Frau zu gehen und mich zu entschuldigen. Es tat mir wirklich leid. Aber noch während ich dies dachte wurde mir klar, dass eine einfache Entschuldigung da auch nicht mehr helfen würde. Was sollte das auch bringen? Nein, da würde ich mir wohl etwas Besseres einfallen lassen müssen. Nur was genau das sein würde, das wusste ich noch nicht so genau. Aber das Festival würde über drei Tage gehen, ich hatte also noch ein klein wenig Zeit.

Nach einer Weile fand ich schließlich zur Bühne, wo Romulus anscheinend mehr damit beschäftigt war, seinen blutroten Pony nicht mit seinem sonst kurzen, schwarzen Haar durcheinanderzubringen als mit seinem Gesang. Ulysseus und Iulius unterhielten sich. Worum es genau ging, konnte ich nicht verstehen, aber anscheinend sprach Iulius irgendein Wort nicht ganz richtig aus, das er im Hintergrundgesang mitsingen musste. Genervt und ungeduldig wartete Remus darauf, dass es endlich weitergehen würde. Er schien beinahe erleichtert zu sein, mich zu sehen und nahm mir das Tablett aus der Hand. Somit hatte ich meine Chance etwas zu essen wohl verpasst. Ich ärgerte mich über mich selbst, dass ich nicht schon im Wagen gegessen hatte.
Ulysseus und Iulius hatten sich inzwischen auch dem Tablett genähert. Wenn es ums Essen ging hörte hier der Spaß auf. Niemand könnte dem Anderen es, auch nur ein kleines Bisschen mehr zu haben als man selbst. Ich selbst konnte über dieses Verhalten nur den Kopf schütteln, aber was hatte meine Meinung schon für eine Bedeutung? Keine. Selbst Romulus widmete sich jetzt nichtmehr seinem Haar, sondern lieber dem Essen. Ich wartete darauf, dass das Tablett geleert wurde und sah mich um.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 11:09 pm

Soso sie sieht sich um Very Happy Würde mich mal interessieren, was genau sie sieht. So ein richtiges Bild konnte ich mir bis jetzt nämlich noch nicht wirklich von der Welt machen, wo die Geschichte spielt Wink Fantasywelten können ja auch so unterschiedlich sein! ^^
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass die alte Oma später nochmal ne größere Rolle spielen wird... aber vllt interpretier ich da schon wieder zu viel hinein Very Happy
Mensch du bist ja wirklich fleißig! Das sind echt 1000 Worte? o.O ganz schön viel! Aber wenn du das wirklich langfristig durchhältst, wär das echt cool ^_^
Oh und ich würde auch ganz gerne mal was über die Vergangenheit der ganzen Personen erfahren, natürlich besonders über Alea. Um halt zu sehen, warum sie so geworden sind, wie sie sind und warum und wie sie sich überhaupt dieser Artistentruppe angeschlossen haben. Wink
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 11:14 pm

Was sie sieht kommt noch ;D Hab halt da aufgehört, weil ich meine Wörter voll hatte und in dem Moment eh 'nen Absatz angefangen hätte xD

Vergangenheit kommt noch ein bisschen, wobei ich mir da wohl noch 'ne Menge ausdenken werden muss o_o I-wie hab ich das gefühl, da kommt noch 'ne Menge auf mich zu xD WENN ich denn durchhalte^^
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 11:21 pm

Dann wird die Story halt ein bisschen groß und komplex - umso besser! Razz
Du MUSST! Very Happy Ich war so happy, mal wieder was von dir zu lesen, und dass es was Großes wird, freut mich umso mehr! ^_^
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptyFr Mai 25, 2012 11:51 pm

Ich finde du machst das echt gut, dich in Alea hineinzuversetzen.
An einigen stellen dachte ich schon: Denk doch nicht so! Du bist viel mehr wert, als du denkst! Wehre dich! Mach den Typen doch klar, dass du du mehr verdient hast!
Aber das ist natürlich mit unserem Lebensstandard betrachtet. Sie kann sich nicht so einfach wehren. Trotzdem macht es mich traurig, das mit anzusehen. Sad

Man merkt, wie niederträchtig Frauen behandelt werden, in gewisser anderer Weise aber auch bewundert und geliebt. Eine verwirrende Zeit, auch für die Männer. Wink

Mach weiter so, ich glaub an dich, dass du das mit den täglichen 1000 Wörtern durchhältst. Smile
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 1:36 am

Dankeschön für das Feedback (=

Ich denk mal, das mit dem Hineinversetzen hab ich durchs RPG gelernt =D Freut mich, dass mir das anscheinend gelingt (=

nochmal @Kätzchen:
Das ist im Grunde kaum eine Fantasywelt. Im Prinzip ist es mittelalterlich mit ein paar wenigen modernen Elementen (*hust* schlagzeug* hust*) und ein klein wenig Zauberei (Calor ist zB kein gewöhnlicher Feuerspucker =P), aber der Fantasy-Anteil an der Geschichte ist eher verschwindend gering. Wollte im Grunde nur 'ne Ausrede haben, weil ich in Geschichte nicht unbedingt ein Ass bin xD
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 1:47 am

ah das kenn ich Very Happy wenn man kein Bock auf ewig lange historische Recherche hat, macht man einfach Fantasy draus xD Aber ist ja voll okay, spricht schließlich nichts dagegen Razz
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:15 am

Sind jetzt keine 1000 Wörter, aber ich hab schonmal fast 600 vom Samstag abgearbeitet (werd morgen nicht allzu viel Zeit haben Very Happy) LG Bläcks

Direkt gegenüber von der Bühne gab es Getränke. Wasser und Saft war das einzig alkoholfreie, was ich auf der Karte finden konnte, wobei die Wasservorräte im Moment natürlich auch sehr knapp waren. Ich bezweifelte, dass auch nur einer der Männer heute nüchtern zu Bett gehen würde. Dieser Gedanke ließ mich innerlich aufstöhnen. Wenn es etwas gab, das schlimmer war als Männer, dann waren es betrunkene Männer.
Um den recht kleinen Stand, der eher improvisiert aussah und aus verschiedensten Holzbrettern bestand, waren Stehtische aufgestellt. Das erinnerte mich an die Geschichte, die mir Calor erzählt hatte und die davon handelte, wie ich zu dieser Gruppe gestoßen war.

Es war kurz vor einem Festival gewesen, als mich Adelphius in einem Korb gefunden hatte. Ich war damals keine drei Jahre alt gewesen, konnte kaum ein Wort sprechen und lag in nicht mehr als eine Decke gehüllt auf einer hölzernen Brücke. Adelphius hatte mich zum Festival gebracht und auf einen solchen Tisch gelegt, wo ich von allen Seiten begutachtet worden war. „Wollen wir sie behalten?“, hatte jemand gefragt, als wäre ich eine Katze oder ein Hund, irgendein zugelaufenes Tier, aber kein Mensch. Dem Vorschlag wurde zugestimmt.
Als ich später gefragt wurde, wie ich dahin gekommen war und wer meine Eltern seien, habe ich keine Antwort geben können. Ich konnte mich an nichts mehr erinnern.
Die ersten drei Jahre, so erzählte Calor es immer, waren die reinste Hölle für die Männer gewesen. Ich war kein ruhiges Kind gewesen. Ich hatte Zuneigung gebraucht und Pflege und Liebe. Ich hatte sie gewiss nicht in ausreichendem Maße erfahren.
Als ich dann etwa sechs Jahre alt gewesen war hatte sich alles gebessert. Ich konnte langsam bei leichten Arbeiten mithelfen und Stephanus lehrte mir ein wenig das Rechnen und erklärte mir die Pflanzen. Welche giftig waren und welche ich essen konnte, welche besonders gut schmeckten und welche eher bitter. Im Nachhinein hielt ich meine Kindheit für den Umständen entsprechend ziemlich glücklich.


Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich ließ meinen Blick noch über weitere Stände schweifen. Die meisten waren aus Holz gemacht und sahen irgendwie niedlich aus. Viele waren eher offene Zelte als wirkliche Stände. Falls es regnen würde, würden so Kunde und Ware geschützt werden.
Eine Idee, deren Konzept mir ziemlich gut gefiel. Man tat alles, um es dem Kunden so bequem wie möglich zu machen – oder wenigstens alles, um den Kunden zu einem langen Aufenthalt in der Nähe der zum Großteil sehr teuren Waren zu bringen. Es schien mir recht intelligent zu sein und ich begann mich zu fragen, warum nicht alle Stände diese Idee umgesetzt hatten. Vielleicht fehlte manchen auch einfach das Geld dazu.
Ich wurde von plötzlich ansetzender, sehr lauter Musik aus meinen Gedanken gerissen. Damit hatte ich ganz und gar nicht gerechnet. Fast schon ein wenig gereizt drehte ich mich um. Von dem Lächeln, das eben noch meine Lippen geziert hatte, war nun keine Spur mehr zu sehen. Am liebsten hätte ich die vier Männer laut angeschrien, aber dass das unmöglich war musste man mir nicht noch sagen. Für so eine Laune eine Strafe zu riskieren wäre mehr als nur dumm von mir gewesen. Stattdessen kletterte ich die Bühne hinauf und hielt für den Bruchteil einer Sekunde Ausschau nach dem Tablett, dass ich dann aber doch vor der Bühne wiederfand. Irgendjemand musste es dort hingeworfen haben – wann auch immer das geschehen sein mochte. Ich verließ die Bühne schnellstmöglich und krallte mir dann das Tablett, um damit zu unserem Lager zurückzukehren.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 11:55 am

Alea scheint ja öfters mal das Bedürfnis zu haben, jemanden anzuschreien. Wink
Die Story gefällt mir immernoch gut.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 12:27 pm

BlackWhite schrieb:
Wenn es etwas gab, das schlimmer war als Männer, dann waren es betrunkene Männer.

True story, haha! xD
Und wie ich sehe, bist du gleich meinem Wunsch nachgekommen und hast uns was über Alea's Vergangenheit erzählt Wink Wobei ich mich jetzt natürlich frage, warum ihre Eltern sie da ausgesetzt haben. Mal sehen, ob das noch aufgeklärt wird oder für immer ein Geheimnis bleibt Smile
Du scheinst ja echt ehrgeizig zu sein, es diesmal durchzuhalten, was? Very Happy
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 12:45 pm

danke (=

@Kolibrii
Ja, wenn man das nie ausleben kann, bleibt das Bedürfnis halt da und verstärkt sich immer mehr ^^

@Kätzii
Joa, ich dachte, irgendwie wurde das notwendig
Ob das noch aufgeklärt wird...werden wir ja sehen =P

Ich arbeite auch schon am nächsten Teil ^^ (=
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:00 pm

Und damit hab ich meine 1000 Wörter heute auch schon mehr als voll^^ Irgendwie ist immernoch nicht wirklich etwas passiert xD

Still Chapter I XD

Obwohl ich keinen einzigen Taler bei mir hatte, überlegte ich immer noch fieberhaft, was ich für die ältere Frau tun könnte, was ich ihr geben könnte. Etwas Teures konnte ich ihr nicht geben, genauso wenig Geld. Viel Zeit würde ich auch nicht mit ihr verbringen können - ich hatte also im Grunde gar keine Möglichkeit. Außer einer Entschuldigung würde ich ihr nichts geben können. Irgendwie machte mich dieser Gedanke traurig. Ich überlegte, ob ich vielleicht Iulius danach fragen sollte. Vielleicht hatte er ja irgendeinen Vorschlag parat.

Zurück am Lager bemerkte ich, dass die meisten Männer sich inzwischen auf dem Markt verteilt hatten, sich unter die Menge gemischt hatten. So war es jedes Mal. Lediglich Stephanus saß noch in unserem Lager und studierte eines seiner unzähligen Bücher. Er blickte kurz auf, als er mich bemerkte und schien mich zu beobachten. Ich hatte das Gefühl, er könnte in meinen Kopf hineingucken. „Schau weg“, flehte ich ihn in Gedanken an, doch selbstverständlich sprach ich es nicht aus. Stattdessen ging ich in den Küchenwagen, wo ich das Tablett abstellte. Ich hatte gerade nicht wirklich Lust darauf, irgendetwas abzuspülen. Sicher, es war riskant, das erst morgen zu tun, aber mein Kopf schwirrte gerade so vor Gedanken und außerdem wollte ich versuchen, mich einmal mit Stephanus zu unterhalten – wenigstens ein bisschen. Ich wollte ihn bitten, mir lesen beizubringen und vielleicht auch schreiben. Ich wusste, dass er das konnte, weil er dauernd las und ich wusste auch, dass er ein guter Lehrer war. Also warum nicht einen Versuch riskieren? Andererseits wollte ich nicht, dass er Adelphius davon erzählte. Oder Remus, Ulysseus oder Romulus. Auch die Tänzer sollten besser nichts davon wissen. Ich atmete tief durch, bevor ich den Wagen wieder verließ und mich hinter Stephanus hockte, der es sich auf einer Liege bequem gemacht hatte. Seine Augen ruhten noch immer auf mir, wobei er, seit ich hinter ihm stand, wenigstens so tat, als würde er mich ignorieren.

„Steph“ „Stephanus“, verbesserte mich Stephanus. Ich biss mir auf die Lippe. Die anderen Männer nannten den Blonden immer Steph, das hatte ich mitbekommen. Wieso durfte ich ihn nicht so nennen? War ich es nicht wert? Es verunsicherte mich irgendwie, aber ich versuchte mich nicht beirren zu lassen. „Wo hast du das Lesen gelernt?“, fragte ich und versuchte somit, meine Bitte ein klein wenig einzuleiten, um nicht allzu direkt nachfragen zu müssen. Stephanus runzelte die Stirn und fuhr sich mit einer Hand durch seine blonde Lockenpracht. „In der Schule natürlich. Warum fragst du?“, gab er mir zur Antwort und klappte sein Buch zu. „Ich möchte es auch lernen“, erklärte ich, nicht ohne eine Spur von Furcht in meiner Stimme. Ich wusste nicht, wie seine Antwort lauten würde. „Du bist ein Mädchen, Alea“, seufzte Stephanus genervt und schlug sein Buch wieder auf. Meine Finger krallten sich in seine Liege. Das war alles so ungerecht. So furchtbar ungerecht. Es konnte doch nicht sein, dass ich dermaßen benachteiligt war, nur weil ich kein Mann war. „Du könntest es mir beibringen“, sagte ich so leise, dass ich es selbst kaum hörte. Erneut schloss der Mann sein Buch und richtete sich auf, drehte sich zu mir um. „Ich muss dir gar nicht erst sagen, dass deine Bitte absolut lächerlich ist, oder?“, fragte er gereizt und sah mir in die Augen. Ich begann unwillkürlich zu zittern, aber ich wollte das nun einmal wirklich lernen. Ich würde jetzt nicht aufgeben, egal welche Konsequenzen das mit sich ziehen würde.

„Es ist nicht so lächerlich“, meinte ich und erwiderte seinen Blick. Stephanus begann zu lachen und erhob sich von der Liege. „Wir gehen einkaufen, Alea“, erklärte er mir und wechselte damit das Thema. Dennoch machte ich große Augen. Es kam nicht häufig vor, dass ich etwas bekommen sollte. Stephanus nahm meine Hand und führte mich auf den Markt. Seine Finger waren kühl, sein Griff war fest. Dieses Verhalten verwirrte mich. Wollte Stephanus vielleicht einfach nicht, dass ich weiter über dieses Thema redete? Aber dann hätte er mich doch auch einfach in meinen Wagen zurückschicken können, oder? „Warum?“, fragte ich also einfach und sah vorsichtig zu Stephanus hoch. Ich fühlte mich so furchtbar klein. „Frag nicht“, gab er mir nur zur Antwort und wir schlenderten zwischen den Ständen entlang.
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:10 pm

Was hat Steph denn jetzt vor?
Vielleicht will er Alea ja etwas Gutes tun, oder auch ganz im Gegeteil.
Ich glaube irgendwie eher, dass er sie mag und eventuell kauft er ihr ja eine schöne Kleinigkeit auf dem Markt?
Gott, du kannst doch nicht an solchen Stellen aufhören, ich bin jetzt voll neugierig! Shocked
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:14 pm

Hihi (=
vllt macht er das ja...vllt auch nicht =P mal schauen, 'ne =P
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:18 pm

Wäääääh, sag es mir! Das ist unfair... xDD
Ich hasse es auf die Folter gespannt zu werden, da kann ich echt nervtötend werden!(davon kann dir meine Schwester ein Lied singen. Twisted Evil )
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:20 pm

Ja, ich sag dir das jetzt auch bestimmt weil das auch voll sinnvoll wäre und so =D
Apropos deine Schwester..wo steckt die eig schon wieder?
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BeitragThema: Re: Alea   Alea EmptySa Mai 26, 2012 2:30 pm

hm komisch, eig. hab ich gerade eben nen Kommi geschrieben, aber der wurde i-wie nicht gepostet o.O
Also ich vermute ja dass er ihr ein Lese-Lernbuch schenkt xD
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