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 KEN - Aus dem Alltag eines Taugenichts / Eine Folterkomödie

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Toni M Nutter
Neuling
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Anzahl der Beiträge : 7
Anmeldedatum : 24.08.11

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BeitragThema: KEN - Aus dem Alltag eines Taugenichts / Eine Folterkomödie   KEN - Aus dem Alltag eines Taugenichts /  Eine Folterkomödie EmptyDo Jun 20, 2013 2:33 pm

Leseprobe:
 
Toni M. Nutter´s
– KEN –
Aus dem Alltag
eines Taugenichts.
Eine Folterkomödie.
Engelsdorfer Verlag
Leipzig
                                                                                                                                                                                2013
 

 
Leseprobe:
 
INNEN - KÖLNER CAFÉ - TAG
 
T.M.NUTTER und ROBERT sitzen in einem Café und unterhalten sich.
 
ROBERT
Wie verkauft sich dein Buch?
 
T.M.NUTTER
(nimmt einen kräftigen Schluck schwarzen Kaffee)
Eher schlecht als recht.
 
ROBERT
Das wird schon. Es braucht halt seine Zeit, bis der große Durch­bruch kommt. Du musst nur etwas Geduld haben. In naher Zukunft wirst du sicher eine Menge Kohle machen.
 
T.M.NUTTER
(mit fest entschlossener Stimme)
Ich scheiß´ auf das Geld. Was ich begehre,- ist Ruhm und Ehre. Ich möchte zu einer Legende werden. Man soll sich auch in hundert Jahren an mich erinnern.
 
 
ROBERT
(lacht)
Hm. Meinst du nicht, dass du etwas zu viel verlangst? Mit dem Schrei­ben viel Geld zu machen ist viel einfacher, als zu einer Legende zu werden. Nur ganz wenige haben das besondere Glück in die Geschichte einzugehen. Es liegt nicht an dir, ob du vergessen wirst oder nicht.
 
T.M.NUTTER
Da liegst du falsch! Es liegt an jedem selbst sein eigenes Schicksal zu entwerfen. Ich werde meine Zukunft so gestal­ten, dass mehrere Generationen nach mir sich noch an meinen Namen erinnern werden.
 
ROBERT
(sarkastisch)
Wie willst du das anstellen? Möchtest du den ersten schwarzen Präsidenten der USA erschießen? Ich muss zugeben, dass würde dich in die Geschichtsbücher katapultieren.
 
T.M.NUTTER
(lächelt herablassend)
Nein. Es ist viel einfacher.
 
ROBERT
(seine Neugierde ist geweckt)
Dann kläre mich bitte auf.
 
TONI.M.NUTTER
Ich werde Amoklaufen und dabei viele, sehr viele Menschen töten.
 
ROBERT
(schaut überrascht)
Amoklaufen? Wie? Wieso?
Und außerdem: Gibt es denn nicht schon genug Amokläufer?
 
T.M.NUTTER
Ich werde nicht nur einen medienreifen Amoklauf inszenieren, sondern ich werde diese Tat Monate zuvor, nein, sogar Jahre vorher ankündigen. Und dann werde ich es durchziehen, genauso wie ich es vorhergesagt habe.
 
ROBERT
Ein Amoklauf endet meistens mit dem Selbstmord. Ist der Tod am Ende die ganze Sache wert?
 

KEN - Aus dem Alltag eines Taugenichts /  Eine Folterkomödie C:\Users\tontur\AppData\Local\Temp\msohtmlclip1\01\clip_image001
TONI.M.NUTTER
Was ist schon das ´alltägliche´ Leben wert? Wenn du Pech hast, dann erkrankst du an Krebs oder an einer anderen Scheißkrankheit und musst wie ein Hund unter Schmerzen krepieren. Oder du schaffst es mit viel Glück ins Greisenalter und musst miterleben, wie du von der nicht vorhandenen Güte anderer abhängig wirst. Ist es unter diesen Umständen nicht besser seinen eigenen Todeszeitpunkt selbst festzulegen? Ist nicht ein kurzes, aber erfülltes Leben vorzuziehen, als das monotone Dahinvegetieren, das die meisten Menschen als Leben definieren? Ich möchte nicht einfach so sterben und in Vergessenheit geraten. Ich bin kein unbedeutendes Atom im großen Universum. Ich möchte ein Zeichen setzen.
 
ROBERT
Vielleicht hast du recht.
 
TONI.M.NUTTER
(lächelt kalt)
Du weißt, dass ich recht habe.
 
ROBERT
Aber dein Plan, einen Amoklauf anzukündigen und durchzuführen, kann doch nie und nimmer aufgehen.In dem Moment, wo du mit deiner Tatabsicht an die Öffentlichkeit gehst, werden die Bullen dich festnehmen.
 
T.M.NUTTER
Glaubst du etwa, dass ich mir darüber keine Gedanken gemacht habe? Mein Freund du unterschätzt mich. Ich bin kein Idiot.
 
ROBERT
Dann erkläre mir das WIE?
 
TONI.M.NUTTER
Ich werde ein Buch schreiben, in dem ich meine Tat ankündige.
 
ROBERT
Ein Buch?
 
T.M.NUTTER
Ein ganz besonderes Buch. Es wird den Titel KEN tragen. Mithilfe dieses Buches werde ich meine Tat vorankündigen.
 
Robert
Und weiter?
T.M.NUTTER
Ich werde eine Romanfigur Amoklaufen lassen. Es wird eine Art semi-biografische Erzählung, die zukünftige Ereignisse vorwegnimmt und mit älteren Ereignissen ver­bindet. Am Ende der Geschichte werde ich das genaue Datum und die Uhrzeit angeben, an dem ich aus meiner fiktiven Geschichte eine reale Tat folgen lasse.
 
ROBERT
Das könnte funktionieren. Die Leser werden denken, dass du nur ein Buch geschrieben hast und werden es nicht ernst nehmen. Aber nach der Tat wird sich das Buch millionenfach verkaufen und du wirst mit dieser genialen Idee Geschichte neu schreiben. Die Menschen auf der ganzen Welt werden über dich und dein Buch sprechen.
 
T.M.NUTTER
Nicht nur meine treuen Fans werden ihr blaues Wunder erleben, sondern alle, die mich kennen.
(Er schaut verträumt in die Ferne.)
Ich kann mir schon das Gesicht meiner Leser und Leserinnen bildlich vorstellen, die jetzt in diesem Moment mein Buch vor sich liegen haben und über diese Zeilen ihren Blick schweifen lassen. Sie fragen sich, ob ich das wirklich so meine oder nicht. Sie werden entweder mit einem Lächeln weiterlesen und das ganze als gute Erzählung auffassen oder sie werden jetzt doch kurz innehalten und auf das komische Gefühl in ihrer Magengegend horchen.


Wie entscheiden Sie sich?


Wie entscheidest DU dich?


Weiterlesen oder nicht?
 
ROBERT
Und was denkst du? Werden sie weiterlesen?
 
TONI.M.NUTTER
Ich schätze die voyeuristische Natur des Menschen wird dafür sorge tragen, dass sie Zeile für Zeile weiterlesen werden. Wie viele von uns können dem inneren Drang widerstehen, wenn man an einem Unfallort vorbeifährt, dabei leicht auf die Bremse zu treten, um zu sehen, was da passiert ist.Die fremden Gedanken, die Schicksalsschläge anderer wecken unsere Neugierde. Die kranken Gedanken, die psychopathischen Handlungen umso mehr. Diese voyeuristische Veranlagung liegt tief verankert in unserem Sein.
 
ROBERT
Und das Verlagshaus?
 
TONI.M.NUTTER
Die Verlagshausmitarbeiter werden sich zuerst versammeln und sich überlegen, ob sie dieses Buch überhaupt veröffentlichen sollen oder lieber nicht. Unser Gespräch wird sie alle verunsichern.
 
ROBERT
Was? Du möchtest dieses Gespräch voranstellen?
 
T.M.NUTTER
(eine eiserne Entschlossenheit blitzt in seinen Augen auf)
Natürlich. Ich werde unser Gespräch wortwörtlich ins Buch aufnehmen. Nie hat es so etwas zuvor gegeben. Nach meinem Amoklauf werden sich die ganzen Mitwissenden richtig schlecht fühlen, da sie nun realisieren, dass auch etwas Blut an ihren Händen klebt. Alle, die diese Zeilen lesen, könnten rein theoretisch ein zukünftiges Blutbad verhindern, jedoch traut sich keiner, gegen mich vorzugehen.
 
ROBERT
Die Leser könnten zur Polizei gehen.
 
TONI.M.NUTTER
Diese Bastarde bei der Polizei sind zu dumm, um gegen mich anzu­gehen.
 
ROBERT
Sie könnten deine Pläne durch-kreuzen.
 
TONI.M.NUTTER
Was kann die Polizei gegen mich schon unternehmen? Ich würde einfach alles abschreiten und behaupten, dass sogar diese Aufzeichnung unserer Unterhaltung rein fiktiver Natur sei. Ich kann es als künstlerische Inspiration hinstellen und aussagen ich hätte es geschrieben, um meine Leser und Leserinnen zu verunsichern und somit die Verkaufszahlen für mein Buch anzukurbeln.
 
ROBERT
Was wirst du machen, wenn das Verlagshaus da nicht mitmacht?
 
T.M.NUTTER
Falls sich das Verlagshaus quer stellt, dann veröffentliche ich diese Erzählung halt im Internet. Aber glaub´ mir, das Verlagshaus wird mitspielen. Es geht um viel Geld. Nach meinem Amoklauf kann das Verlagshaus sich dank der Verkaufszahlen zur Ruhe setzen.
 
ROBERT
Aber das Buch könnte indiziert werden, noch bevor es die Leser erreicht.


T.M.NUTTER
Auch darüber habe ich mir meine Gedanken gemacht. Ich werde keine offensichtliche Anleitung zum Amoklauf schreiben, sondern ich schreibe einen Roman, in der ich die narrative Erzählstruktur etwas künstlerisch modifiziere, um so meine wahre Absicht zu kaschieren.Der ganze Aufbau des Buches wird unkonventionell konzi­piert sein, sodass man es nicht auf Anhieb verbieten kann, sondern zuerst klären muss, ob es nun einen künstlerischen Wert besitzt oder nicht. Diese Untersuchung kann sich in die Länge ziehen und durch diese zusätzliche Werbung kann ich viel, viel mehr Aufmerksamkeit auf mich und mein Buch lenken. Du siehst also, dass sogar ein präventives Vorgehen der Staatsgewalt - gegen mein Buch oder gegen meine Person - mich nur vorwärtskatapultiert.
 
ROBERT
Du bist ein Genie. Ein verdammt krankes Genie.
 
T.M.NUTTER
(lächelt selbstzufrieden)
Dankeschön.
 
ROBERT
Wo wirst Du Amoklaufen? Und wann soll die ganze Sache stattfinden?
 
T.M.NUTTER
(lächelt)
Lies mein Buch ...
 
 
 
 
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