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 Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel

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Faules_Kätzchen
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Faules_Kätzchen


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Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel Empty
BeitragThema: Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel   Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel EmptyMi Jan 05, 2011 8:03 pm

Jaa... Hier also das 4. Kapitel... Smile

Endlich frei!
Freitag,
den 24. April
2009
Puh, war das ein Tag! Ich weiß nicht, wie lange ich das durchhalte. Also, das frühe Aufstehen geht ja noch, aber jeden Tag nur Äpfel, Äpfel und nochmals Äpfel, das macht einem auf die Dauer ganz schön zu schaffen.
Nun, wenigstens dieses Martyrium hat ab heute ein Ende...
Aber ich fange besser von vorne an.

Ich also um halb fünf morgens aus dem Bett und gleich rein in die Sportschuhe. Draußen war es stockfinster - weshalb ich mir eine Taschenlampe mitnahm - , und ziemlich kühl, aber beim Laufen wurde mir schnell warm.
In ruhigem Tempo joggte ich am Strand entlang und danach einmal um das ganze Dorf. Ich hatte jedoch schon nach 10 Minuten solche Seitenstiche, dass ich eine Pause machen musste. Ich hatte mich mit der Laufdauer wohl etwas überschätzt.
Mit regelmäßigen Pausen bekam ich die zwei Stunden dann aber doch irgendwie herum und wurde von einem absolut geilen Sonnenaufgang für die Mühe entschädigt.
Wieder zu Hause angekommen, ging alles ganz strikt nach Plan: essen, Training, dann zum Laden.
„Hallo Manfredo, du Schlafmütze!“, rief der Nook,“auch endlich ausgeschlafen? Es gibt viel zu tun!“ Also echt! Das war nun der Dank dafür, dass ich mich so diszipliniert an meinen Mords-Sportplan hielt! Ich hatte im Gegensatz zum Nook wenigstens schon einen Dauerlauf hinter mir, ha!
„So, hier, bring Zita diese bestellte Hannah-Montana-Uhr! Kein Grund zum Trödeln wie gestern, also hopp-hopp! Ich warte hier auf dich.“

Zita war nicht bei ihr zu Hause. Stattdessen fand ich sie nach einigem Suchen mit Frank und Ronaldo im Café des Museums. Ich räusperte mich laut. Im ersten Moment dachte ich schon, die drei würden mich einfach ignorieren, und nach den Gesichtern von Frank und Ronaldo zu schließen, hätten sie dies auch am Liebsten getan. Doch Zita, die Frank am Ärmel zupfte und tuschelnd in meine Richtung zeigte, zwang sie dann doch, mir ihre düsteren Mienen zuzuwenden.
„Was willst du denn hier, Manfredo?! Zisch ab! Kleine Kinder unter eins-fünfzig müssen leider draußen bleiben.“, grölte Ronaldo.
„Ach, lass ihn doch, Ronny!“ Zita legte ihm beschwichtigend eine von Armreifen klimpernde Hand auf die Schulter. Lächelnd und mit ihrem schwarz-weiß gefärbtem Haar spielend wandte sie sich mir zu. „Was gibt’s denn, Kleiner? Möchtest du auch in den Zita-Fanclub eintreten? Oder nur ein Autogramm?“ Sie betrachtete plötzlich interessiert den rosa Nagellack auf ihren langen Krallen. „Ich könnte dir auch...“
„Eigentlich soll ich dir nur so 'ne bestellte Uhr vom Nook bringen, wenn das noch erlaubt ist!“, fiel ich ihr ins Wort. Ihre dick geschminkten Augen weiteten sich vor Freude. „Oooh, meine Hannah-Montana-Uhr! Das ist ja suuupi! Hier, dafür darfst du mal meine Haare berühren, Kleiner!“
Wie eine aufdringliche Katze streckte sie mir ihren Kopf entgegen. Befremdet nahm ich Abstand. „Danke, darauf kann ich gut verzichten!“
„Ehrlich?!“ Sie schien tatsächlich überrascht, fing sich aber schnell wieder und klimperte mit den Wimpern. „Naja, komm halt wieder, wenn du es dir anders überlegt hast!“
„Und jetzt mach dich vom Acker, ey!“, grunzte Frank, der bisher nur geschwiegen und wie Ronaldo missbilligend das Gespräch zwischen Zita und mir verfolgt hatte.
Das waren so miese Obermacker! Aber denen würde ich es schon noch zeigen, die würden sich wundern!
In meinem Trainingsplan war dafür jedoch heute keine Zeit vorgesehen, weshalb ich schnell wieder zum Laden sprintete.

Kaum kam ich keuchend und mit hochroter Birne in den Laden gesprintet, schaute der Nook, der faul auf einem zum Verkauf stehenden Sofa lümmelte, auf seine Armband-uhr: „Mmmh, ja, ich hätte dich zwar etwas zügiger eingeschätzt, aber macht nichts. Man muss ja nicht gleich perfekt sein, nicht war?! Ich glaube, so langsam merkst du, wo der Hase hier lang läuft. Also gut, kommen wir zu deiner nächsten Aufgabe. Ich möchte gerne, dass du zum Rathaus gehst und dort am schwarzen Brett ein bisschen Werbung für meinen Laden machst, okay?! Schreib etwas, das ihr Kids von heute cool oder geil nennen würdet. Übrigens habe ich heute mit Günther gesprochen und er hat mir deinen Werbebrief gezeigt. Also, da hätte ich schon etwas mehr von dir erwartet! Enttäusch mich diesmal nicht, Manfredo!“
„Äh, eine Frage“, begann ich, musste aber erstmal Atem schöpfen.
„Ich höre?!“, sagte der Nook, ohne mich anzusehen und spielte an einem Faden, der sich vom Sofabezug löste.
Ich lehnte mich an den Türrahmen und schnaufte noch einmal durch. „Woher soll ich eigentlich wissen, was es hier alles gibt, wenn ich selber gar nichts kaufen darf?!“
Schweigen. Der Nook ließ den Faden in Ruhe und ich konnte förmlich zusehen, wie es in seinem kleinen Kopf arbeitete, während er langsam den Mund öffnete. „Oh, ööhm... daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber... du könntest doch zum Beispiel Reklame für die neue Waschmaschine in meinem Sortiment machen, hmm?!“ Er war schon wieder ganz der Alte, grinste mich dämlich an und führte das abwesende Zupfen am Sofa weiter. „Schreib doch ein kleines Gedicht, oder wie nennt man das heute: Rap?! Hahahahahahaaa! Hoho, hihihi! Oh, zu köstlich, hihihihihi! - Verzeih mir, Manfredo, die heutige Sprache ist aber auch manchmal einfach zu drollig! Hehehehehoho!“
Ich ließ den Nook mit seinem Lachflash allein. Einen Rap über 'ne Waschmaschine, auf die Idee kam auch nur er! Also schön, dachte ich mir, den Vorschlag würde er noch bereuen! Ich hatte schon eine Idee, wie ich seinen Laden volle Kanne lächerlich machen konnte...

Hey Leute!
Seid ihr Kids von heute?
Dann tut jetzt in großer Meute
schnell zu Tom Nook´s Laden laufen,
ein paar Waschmaschinen kaufen!
Nennt sie cool!
Nennt sie geil!
Nennt sie Waschmaschinen!


Was für ein gelungener Text! Da musste ich mich mal selbst loben.
Nachdem ich ihn beendet hatte und mich auf den Rückweg machte, begegnete mir Zenobi.
„Manfredo! Manfredo!“, rief sie und rannte ganz aufgekratzt auf mich zu. „Hast du schon gehört, dass es übermorgen ein Insektikus-Turnier gibt? Ich will dieses Jahr unbedingt gewinnen, jawohl!“
Ich runzelte die Stirn „Insektikus-Turnier?! Was ist das denn?“
„Weißt du das denn gar nicht? Beim Insektikus-Turnier geht es darum, wer mit seinem Kescher das größte Insekt fängt. Und der Gewinner bekommt einen goldenen Pokal, jawohl! Alle, die ich kenne, fangen schon Tage vorher mit der Jagd auf die kleinen Biester an... schließlich will jeder gewinnen!“
Ich grübelte. Gewinnen wollte das natürlich auch und gegen einen goldenen Pokal hatte ich wirklich nichts einzuwenden, aber ohne Kescher ging das wohl schlecht. Erneut wurde ich wütend darüber, dass mir der Nook einfach nichts verkaufte.
Andererseits, dachte ich mir, war ein Pokal im Insektenfangen einem angehenden Sportler wie mir sowieso nicht würdig.

Als ich später wieder beim Nook aufkreuzte, gab es jedoch für mich eine große Überraschung: Tom offenbarte mir, dass ich die ganze aufgestaute Arbeit abgearbeitet hätte, 240 Sternis von meinem Kredit abgezogen wurden und ich von nun an bei ihm einkaufen konnte!
Diese Möglichkeit nutzte ich natürlich sofort. Ich hatte von zu Hause genug Geld mitgebracht, um mir einen Kescher und eine große Tiefkühlpizza leisten zu können.
Fantastico! Endlich was zu Futtern und die Chance, Sieger beim Turnier zu werden! Überglücklich spazierte ich nach Hause, wo ich das leckere Ding sofort in den Backofen warf (also die Pizza, nicht den Kescher!) und in freudiger Erwartung den Tisch deckte. Ich konnte es gar nicht abwarten, etwas Anderes als Äpfel essen zu können. Schon bald zog der unwiderstehliche Duft aufgebackener Vier-Jahreszeiten-Pizza durch das Haus.
Endlich war sie fertig. Ich holte das duftende runde Teil heraus, setzte mich an den Tisch - und begann zu essen. Was für ein Festmahl! Was für ein Aroma! Entzückt schloss ich die Augen und fühlte mich schon wieder wie zu Hause; außer dass der Teig hier fluffig und nicht knusprig dünn wie bei Mama war, schmeckte es nach Heimat und Italien.
Wie immer aß ich zuerst den Teil, der für den Frühling stand, der mit Oliven und Artischocken. Danach das Sommer-Viertel, meinen Lieblingsteil, mit Salami und Paprika belegt. Gerade, als ich mich daran machte, den Mozzarella-Tomaten-Herbst zu vernichten, schob sich Vanessa durch die Haustür. „Mmmh, das riecht aber gut! Manfredo, hast du etwa Pizza gebacken? Ich dachte bisher, du würdest dich nur von Äpfeln und so 'nem Schlankmacher-Zeug ernähren.“
Mir blieb vor Schreck beinahe die Pizza im Hals stecken. Verdammter Bullshit! Ich wollte doch abnehmen!
„Du hast recht. Ich sollte wirklich kein Fast Food essen.“ Schweren Herzens schob ich die Pizzahälfte so weit von mir, wie es auf dem kleinen Tisch möglich war. „Möchtest du den Rest?“
Vanessa schaute mich überrascht an. „Gerne, aber es ist doch dein Essen. Ich will dir nichts wegfuttern.“
„Aber nein, das tust du nicht! Ich... weißt du, ich wollte sowieso gerade ein bisschen abnehmen. Eine halbe Pizza reicht da schon völlig!“ Ich brachte es kaum über's Herz, so etwas zu behaupten.
„Na, wie du meinst. Also schön“ Vanessa kicherte vergnügt, holte sich Besteck und setzte sich an den Tisch. Dann verschwand meine wundervolle Pizza Häppchen für Häppchen zwischen ihren rosa geschminkten, glänzenden Lipgloss-Lippen.

Ich dagegen führte meinen Trainingsplan nun besonders streng weiter.
Da ich nicht mehr in Nooks Laden arbeitete, konnte ich umso länger trainieren, was mir nur recht war. Schließlich wollte ich nicht mein Mittagessen in umgewandelter Form an mir schwabbeln sehen. Bääh!
Statt zu arbeiten, dachte ich mir also eine neue Form des Trainings aus: Tanzen!
Jaja, du hast richtig gehört. Aber natürlich nicht Ballett oder Walzer oder so was Lahmes in der Art, das war etwas für Langweiler. Nein, ich wollte cool tanzen: Hiphop, Jumpstyle, Breakdance - so etwas in der Richtung. Das einzige Problem war, dass ich nicht tanzen konnte! Nun, dafür fand ich zum Glück eine Lösung...
Im Handumdrehen hatte ich alle Leute ausfindig gemacht, die mir sympathisch waren und tanzen konnten; es waren Conny, Emma und Gustav. Conny konnte sehr gut Hiphop, Emma wollte mir Tango beibringen (das wird heiß!) und Gustav war ein Jumpstyle-King. Für Breakdance käme nur Ronaldo in Frage, und warum das unter meiner Würde war, müsste klar sein.
Meine Glücksfee (die ich in Gedanken als Vanessa sah), schien es gut mit mir zu meinen, denn alle drei hatten heute nachmittag für mich Zeit. Nach stundenlangem, aber spaßigem und abwechslungsreichem Zur-Musik-Zappeln wurde es jedoch schon wieder Zeit für mein Abendessen.
Ich aß einen Müsliriegel. Und keinen Krümel mehr.

Bei meinem abendlichen Joggen danach begegnete mir - oh Graus! - Frank. Auch er war zum Joggen unterwegs, wobei ich sagen musste, dass ich dabei viel besser aussah. Okay, ich hatte mich noch nie selbst laufen gesehen, aber es war doch irgendwie klar, dass ich viel mehr draufhatte als dieses streitwütige Nashorn. Außerdem würde wohl jeder beim Joggen besser aussehen als er, wie er da ungelenk durchs Gelände trampelte.
„Na, kleiner Italiener? Willst du deinen Bauchspeck wegbekommen, ey?“, rief er mir hämisch zu. Ich zeigte ihm zur Antwort den Stinkefinger.
„Ach, Manfredo...“ Er schaute mich mitleidig an. „Wenn das alles ist, was du an Schlagfertigkeit hast... Übrigens, ich würde dir davon abraten, bei dem Insektikus-Turnier teilzunehmen ey. Du würdest ja doch nur verlieren, so untalentiert, wie du bist! Aber mach dir nichts draus, ey, bei den letzten drei Turnieren konnte eh keiner gegen mich gewinnen...“
Da riss mir der Geduldsfaden. „Ey Frank, du Assi! Willste dich mit mir anlegen? Komm her! Nochmal besiegst du mich nicht!“ Zornig blieb ich stehen und ging in Kampfposition. Ich war bereit, ich hätte meine Würde verteidigt und Frank besiegt! Und selbst wenn nicht, wäre es den Spaß doch wert gewesen, ihm einmal so richtig was in die Fresse zu geben!
Doch Frank, dieser Feigling, lachte nur gehässig und machte keine Anstalten, ebenfalls stehen zu bleiben und das Duell mit mir aufzunehmen. „Wir sehen uns auf dem Turnier, Manfredo!“, rief er mir nur stattdessen über die Schulter zu. Dann ließ er mich wie einen Trottel in der Landschaft stehen und verschwand hinter einer Baumgruppe.
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https://www.youtube.com/user/Ananasbrause
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Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel Empty
BeitragThema: Re: Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel   Manfredos Tagebuch: 4. Kapitel EmptySa Jan 08, 2011 11:12 pm

Hey Leute!
Seid ihr Kids von heute?
Dann tut jetzt in großer Meute
schnell zu Tom Nook´s Laden laufen,
ein paar Waschmaschinen kaufen!
Nennt sie cool!
Nennt sie geil!
Nennt sie Waschmaschinen!

Ich liebe, liebe, lieeeeeeeeeeeeeebe es! So ein gelungener, drolliger "Rap" xD
Schreib weiter, bitteeeee
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