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 Manfredos Tagebuch: 1. Kapitel

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Faules_Kätzchen
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BeitragThema: Manfredos Tagebuch: 1. Kapitel   Manfredos Tagebuch: 1. Kapitel EmptyDi Dez 21, 2010 8:09 pm

Ein paar Worte vorweg:
Manfredos Tagebuch ist keine sehr ernst gemeinte Geschichte, um es mal so auszudrücken. Ich habe sie einfach aus Spaß geschrieben, man könnte sie vielleicht als Fanfiction beschreiben, da sie an das Nintendo-Ds-Spiel "Animal Crossing - Wild World" angelehnt ist. Falls ihr das nicht kennt, macht nichts, ihr werdet trotzdem alles verstehen und gut mitkommen. Wink
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr zumindest das erste Kapitel mal lesen und kommentieren könntet (Verbesserungsvorschläge etc.). Wenn die Story nicht so euren Geschmack trifft, schreibt das bitte auch kurz dazu, nur damit ich bescheid weiß.

Hier also das erste Kapitel. viel Spaß! Very Happy


Manfredo zieht aus

Dienstag,
den 21. April
2009
Wie soll man sich bitteschön Zahlen merken?
Ich meine, bis hundert zählen oder so kann ich ja auch, aber als ich gestern Abend noch so lange wach lag und mich im Bett herumwälzte, weil ich nicht einschlafen konnte, schlug meine Mama vor, dass ich Schäfchen zählen sollte. Naja, und so bei 280 wusste ich irgendwann nicht mehr weiter.
Da hab ich wieder von vorne angefangen. Als ich dann aber irgendwann wieder durcheinanderkam und immer noch nicht schlafen konnte, gab ich es auf.
Wozu brauchte man auch dreistellige Zahlen? Ich jedenfalls in Zukunft gar nicht mehr. Zum einen, weil ich so viel Taschengeld nie bekommen werde, und zum anderen, weil ich ab heute niemals mehr zur Schule gehen würde.
Hey, das ist kein Witz! Ich hatte die Schule abgebrochen - allein das Grundschulwissen reichte meiner Meinung nach zum Leben - und damit sich meine Eltern das mit der Zustimmung nicht noch anders überlegten, zog ich einfach aus.
Tja, ich war ein ganz schöner Gangster, was?!
Jedenfalls wollte ich weit weg ziehen; natürlich nicht zu weit, ich wollte nicht in einer Stadt landen, wo es weder Pizza noch Nudeln noch Biscotti zu kaufen gab. Aber gleich auf der anderen Straßenseite zu wohnen, brachte ja auch nichts. Schließlich wollte ich nicht dauernd meine Alten im Nacken haben, die meinten, sich um mich kümmern zu müssen.
Dies war auch der Grund, weshalb ich meiner Familie nicht meine neue Adresse gegeben habe, sondern nur die Telefonnummer. Das musste reichen.

Und heute war dann der große Tag: Manfredo Zimmermann zog aus!
Das gab natürlich ein großes Hallo unter unseren Nachbarn. Sie schauten neugierig über ihre Gartenzäune oder hielten in ihren Ferraris und Mercedes mit laufendem Motor vor unserem Haus und gaben dumme Sprüche zum Besten.
Mein Vater hasste sowas. Er war zur Hälfte Spanier und sehr temperamentvoll. Deshalb rannte er heute morgen mit hochrotem Kopf von einem Schaulustigen zum anderen und fuhr sie an, was es denn hier zu gaffen gäbe und dass sie nicht immer ihren Senf dazu geben müssten und überhaupt.
Und als sich unsere neugierige Nachbarin erdreistete, zu fragen, ob „der Junge“ nicht dazu noch viel zu klein wäre (sie konnte sich meinen Namen noch nie merken), packte er den Wasserschlauch und spritzte ihr damit den hässlichen violetten Federhut vom Kopf.
In solchen Momenten liebte ich meinen Vater. Wenn er uns nicht gerade schlug, war er mein großes Vorbild, und das kam zum Glück nicht so oft vor, weil Mama dann immer weinen musste. Und das hasste Papa fast noch mehr als aufdringliche Nachbarn; er nahm sie dann in den Arm und tröstete sie, als hätte er nicht einem von uns Kindern, sondern ihr eine geknallt.
Seit Papa mir jedoch vor ein paar Jahren ein ganzes Sammelsurium an verschiedenen Hanteln geschenkt und angeordnet hatte, regelmäßig zu trainieren, um ein starker Kerl zu werden, wurde ich tatsächlich immer kräftiger. Als Papa mir dann einmal eine Ohrfeige verpasste, weil ich seinen Ledergürtel verloren hatte, boxte ich ihm in den Bauch. Ich glaubte zwar nicht, dass ihm das wirklich weh tat, aber er schaute doch ziemlich überrascht drein.
Seitdem vergnügten wir uns des Öfteren mit Box- und Ringkämpfen, und ich konnte machen, was ich wollte, sie endeten immer damit, dass Papa mich lässig auf seine Schulter schwang, in aller Seelenruhe zum Gartenteich spazierte und mich im hohen Bogen hineinwarf.
Wenn meine Mutter dann sah, wie ich klitschnass herausgeklettert kam, brauchte sie erst einmal eine Zigarette (boah, diese Dinger stanken meilenweit gegen den Wind!) und meine große Schwester Maria verdrehte fassungslos die Augen.
Ich glaubte, Maria sah in mir immernoch ein kleines albernes Kind; dabei war ich doch nun schon zwölf, also nur drei Jahre jünger als sie und somit schon so gut wie ein Teenager! Es wurde Zeit, Mama und ihr dies endgültig zu beweisen.
Als ich dann endlich im Taxi saß, das mich zum Flughafen bringen sollte, schaute ich noch einmal zurück: Mama, Papa, Maria und ein paar Nachbarn standen aufgereiht am Bürgersteig und winkten, Mama hatte Tränen in den Augen. „Du packst das schon, Sportsfreund!“, rief mein Vater mir hinterher, während sie begann, in ihrer Handtasche zu kramen.
Was sie darin suchte, wusste ich nicht, aber ich tippte auf ein Taschentuch - oder eine Zigarette. Beides brauchte sie immer gleichermaßen, wenn ihr die Tränen kamen. Und schon verschwand das Taxi um eine Straßenecke.
Was danach geschah, ist schnell erzählt: beim Flughafen angekommen gab ich mein Gepäck ab, stieg in den Flieger und ließ Bella Italia hinter mir.
Schon nach einem kurzen Flug landeten wir (wie gesagt, ich wollte nicht zu weit weg...), ich holte mein Gepäck ab und bestellte mir noch ein Taxi. Es hatte inzwischen zu regnen begonnen, und selbst ich als waschechter harter Kerl war doch froh, als ich ins warme, trockene Auto steigen konnte.
„Bei Neptuns Barte, du bist ja nass wie ein über Bord gegangener Seemann!“, begrüßte mich der Taxifahrer, dessen Gesicht faltig war wie das einer Schildkröte. Der einzige Unterschied bestand darin, dass er einen langen weißen Bart trug.
„Na, dann will ich mal deinen Seesack unter Deck bringen.“ Ächzend hiefte er sich aus dem Wagen, verstaute meinen Koffer und setzte sich wieder neben mich. „Wo soll´s denn hingehen, Leichtmatrose?“
„Island“, antwortete ich kurz angebunden. Ich hatte kein Bock darauf, mit einem verrückten alten Seebären mehr zu quatschen, als nötig war.
„Ah, Island!“ Er ließ den Motor an und fuhr los. „Da war ich ja schon lange nicht mehr. Ist schon witzig, was - ein Dorf, das den gleichen Namen hat wie eine Insel...“
„Mmmh...“, brummte ich und hoffte nur, dass dieser alte Seesack noch einigermaßen gut fahren konnte. Er hatte sich wohl erhofft, mehr von mir zu hören, und nachdem eine Zeit lang nur das Prasseln des Regens zu hören war, plapperte er schließlich weiter.
„Schade, dass du dich auf den langen Weg nach Island machst... Ist weit vom Schuss und es regnet in Strömen...“
„Passt schon.“, murmelte ich.
„Na, manchen Leuten kann man's auch nie recht machen. Sag mal, du kleine Landschildkröte, wie heißt du überhaupt?“
„Manfredo.“
„Soso, Manfredo. Ist'n ordentlicher Name für 'nen kräftigen Burschen!“
„Jo, echt hart.“
„Also Manfredo... ich will dir ja nicht zu nahe treten oder so, aber... du siehst aus, als wenn man dir Geldprobleme bisher immer abgenommen hätte. Meinst du, dass du genug Geld für den Anfang hast?“
„Na klar.“
„JARRHARRHARRHARRHARRHARRHARRHARRHARRHARRHARR! Was ihr Bengels immer so im Kopf habt... Oh, was sieht mein entzündetes Holzauge?! Land in Sicht, Island, ho! Wir können andocken! Und sieh mal, sogar der verfluchte Regen hört langsam auf.“
Endlich geschafft! Nie, nie wieder wollte ich Landschildkröte oder Bengel genannt werden, schon gar nicht von jemandem, der selbst so eine faltige Fresse hatte!
Der Taxifahrer hielt vor dem Rathaus von Island und nachdem ich bezahlt hatte, konnte ich nach draußen stolpern. Puh, meine Beine waren eingeschlafen! Ich nahm meinen Koffer und ging ins Rathaus. Hier war es gemütlicher, als ich es von Rathäusern kannte, und eine leicht dickliche, weißblonde Rathausangestellte watschelte geschäftig hin und her. Zögernd kam ich näher, doch bevor ich auch nur den Mund aufmachen konnte, hatte sie mich schon entdeckt. Erstaunlich flink für ihre Masse wuselte sie hinter das Pult und fragte mit einer erstaunlich ehrlichen Herzlichkeit: „Hier ist das Bürgerbüro von Island. Wie kann ich helfen?“
„Kam mit dem Taxi...“
„Ach, dann musst du also Manfredo sein.“, stellte sie sofort fest und lächelte warmherzig angesichts meiner Überraschung. „Du musst wissen, bei so einem kleinen Dorf spricht es sich schnell herum, wenn jemand hinzuzieht. Ich bin Pelly, die Rathausangestellte. Tom Nook hat mir schon von dir erzählt und von den besonderen Umständen...“
Sie kramte in einer Schublade am Fuß des Pults, doch ich runzelte etwas verwirrt die Stirn. „Welche besonderen Umstände? Und wer ist Tom Nook?“
„Nun, du bist schließlich noch nicht volljährig, daher ist so ein eigenständiger Umzug etwas außergewöhnlihch; aber wie du ja sicher weißt, ist auch Island eine außergewöhnliche Stadt. Was Tom Nook betrifft – den wirst du noch früh genug kennenlernen.“ Sie lächelte mir wieder zu, als sie sich aufrichtete und einen Stadtplan auf der Tischfläche ausbreitete. Er sah ganz anders aus als die üblichen Stadtkarten, die man sonst so kannte: Statt grau und orange dominierten hier die Farben Grün und Blau, denn Island lag an mehreren Flüssen und direkt am Meer. „Mmmh... aha, du teilst dir also dein Haus mit Nici und Vanessa. Ich zeige dir mal hier auf der Karte, wo das Haus ist. Es liegt genau... hier!“ Sie deutete auf einen kleinen roten Punkt inmitten einer großen grünen Fläche, der mit den Namen Nici, Vanessa und Manfredo beschriftet war.
„Danke, Pelly. Ich geh dann mal...“
„Ja, richte es dir schon mal gemütlich ein. Und komm gerne wieder, wenn du Hilfe brauchst.“
Ich und Hilfe brauchen? Pah! Was dachte die von mir?! Nun gut, vielleicht brauchten andere Leute Hilfe, wenn sie neu hergezogen waren... Und bei Pellys netter Art und Weise konnte ich es auch kaum jemandem verdenken, diese Hilfe anzunehmen. Aber ich war nicht „Jemand“, ich war Manfredo Zimmermann, und ich kam schon gut allein zurecht!
Ich nahm meinen Koffer und schleppte das tonnenschwere Ding bis zum Haus. Es waren zwar auch Rollen unten am Koffer, doch ich war schließlich ein starker Kerl und außerdem war der Boden ganz matschig vom Regen. Himmel, gab es denn hier keine normalen Straßen? Oder wenigstens vernünftige Häuser?! Ich fürchtete, ich war in einem verschlafenen Dörfchen gelandet... aber was soll's. Vielleicht ist ja mein Haus ganz okay, dachte ich mir.
Damit hatte ich allerdings zu viel erwartet. Mein neues Zuhause erwies sich als winzige Holzhütte, bei deren Anblick ich vor Schreck fast meinen Koffer fallen ließ. Was hatte ich mir da nur wieder eingebrockt?
Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass es auch in dem „Haus“, wenn man es so nennen wollte, alles Andere als cool aussah, ging ich enttäuscht hoch ins Schlafzimmer. Mamma mia! Da lagen ja schon die zwei Mädchen in ihren Betten! Und ich sollte mir also mit ihnen ein Schlafzimmer teilen, also mich auch im selben Zimmer umziehen?! Also irgendwo hatte die Würde eines Mannes nun auch Grenzen! Ich knarzte also wieder die morsche Treppe nach unten, zog mich dort um und konnte endlich schlafen gehen.
Das war jetzt mein neues Leben... Okay, ich sollte nicht zu vorschnell urteilen. Vielleicht wurde es ja hier doch ganz nett, ich musste immerhin nicht für den Rest meines Lebens in Island bleiben, sondern konnte zur Not auch sofort wieder umziehen.
Falls in anderen Städten Zwölfjährige ganz allein wohnen durften.
Ich drehte mich auf die andere Seite und versuchte, nicht länger darüber nachzudenken. Erstmal hatte ich es bis hierher geschafft, das war es doch, was im Moment zählte! Der Rest würde sich schon ergeben. Zumindest wohnte ich nicht ganz allein, sondern mit zwei Mädels zusammen, das konnte doch ganz lustig werden. Ich linste in Richtung der zwei Betten, um abzuchecken, ob die zwei auch hübsch waren, doch dafür war es inzwischen zu dunkel. Naja, morgen war auch noch ein Tag. Da würde ich die zwei Ladies schon mit meinem Charme aufmischen...
Zufrieden vor mich hin lächelnd schlief ich ein.

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BeitragThema: Re: Manfredos Tagebuch: 1. Kapitel   Manfredos Tagebuch: 1. Kapitel EmptySa Jan 08, 2011 10:58 pm

sehr schön geschrieben, wobei mir der 2. Teil besser gefällt
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