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 Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel

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Faules_Kätzchen
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Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel Empty
BeitragThema: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptyMi Nov 30, 2011 8:51 pm

Eine unglaubliche Erkenntnis
Samstag,
den 11. September
2009
Heute fuhren wir auf den Wunsch einer einzelnen Dame in die bereits erwähnte Perlenfabrik, wo F.K., Katy und ich uns zu Tode langweilten. Zumindest F.K. versuchte zwar anfangs, einen interessierten Eindruck zu machen, doch nach etwa einer Stunde Herumgelatsche kam uns der Anblick der Perlenketten zu den Ohren raus und auch er ließ nun langsam seinen Unmut laut werden. Tony konnte allerdings immernoch nicht genug bekommen von dem Omaschmuck, sodass Katy und ich uns schließlich verzogen, während der arme F.K. von einer Vitrine zur nächsten gezerrt wurde. Katy beschloss, in einem benachbarten Olivenholz-Laden nach Souvenirs zu stöbern - „Nicht, dass ich welche kaufen möchte, aber sonst wird uns hier stinklangweilig!“ - doch ich hatte auch dazu keine Lust und ging allein zum Parkplatz zurück.
Der Bus, mit dem wir gekommen waren, stand dort immer noch in der flimmernden Hitze und wartete auf uns und die anderen Touris, da dies eine Rundfahrt zur Perlenfabrik und zur Drachenhöhle war. Ich holte meinen Rucksack aus dem Brutkasten namens Bus und gesellte mich mit einer großen Flasche Spezi zum Busfahrer, der rauchend im Schatten einer Palme herumlungerte und mich griesgrämig beäugte, als ich mich ebenfalls auf der Bordsteinkante niederließ.
„Ey, wann geht denn die Fahrt weiter?“, fragte ich. Der Typ reagierte nicht. Wahrscheinlich war er entweder schwerhörig, verstand kein Deutsch oder fühlte sich mit „Ey“ nicht angesprochen.
„In einer halben Stunde.“, antwortete stattdessen eine Stimme direkt hinter mir, woraufhin der Busfahrer und ich gleichzeitig zusammenzuckten. „Hat er doch vorhin gesagt! Oder hast du etwa nicht zugehört, Manfredo?!“
Während der Busfahrer grummelnd davonstapfte und die Zigarette verscharrte, drehte ich mich um – und wäre fast in Ohnmacht gefallen, als ich die feixenden Gesichter von Antje und Birte über mir schweben sah.
„Tja, mit uns hättest du wohl nicht gerechnet, was?“ Birte setzte sich rechts neben mich, Antje ließ sich auf der linken Seite nieder, und beide stützten zu meinem größten Unbehagen einen Arm auf meine Schultern. Jetzt gab es erstmal kein Entkommen mehr. Aber schön, wie sie wollten – ich hatte schließlich auch einige Fragen an die beiden! Doch bevor ich auch nur eine davon stellen konnte, kam mir Birte zuvor: „Und, Manfredo, hattet ihr ein schönes Treffen mit den Baumgeistern?“
Die beiden grinsten. Ich nahm eine aufrechtere Haltung an. „Glaubt mal nicht, dass ich das ausgerechnet euch erzähle! Außerdem, woher wollt ihr wissen, dass ich die Viecher überhaupt getroffen habe? Seid ihr allwissend, oder was?“
„Könnte man so sagen.“ Antje zwinkerte ihrer Schwester zu. „Wollen wir's ihm mal sagen?“
„Was meinst du?“, fragte Birte, doch da fiel es ihr schon selbst ein: „Ach so! Naja... meinst du nicht, wir sollten den kleinen Manfredo noch ein bisschen auf die Folter spannen?“
„Ach, wir haben uns doch bisher schon ganz gut amüsiert. Und morgen reist er ja schon wieder ab.“
Die beiden sprachen über mich, als wäre ich überhaupt nicht dabei! Und woher wussten sie jetzt schon wieder, dass ich morgen abreiste? Jetzt war ich aber langsam mit meiner Geduld am Ende, ich wollte endlich das Rätsel gelöst haben! „Spuckt es schon aus!“, drängte ich die Mädchen. Doch meine Ungeduld führte natürlich mal wieder dazu, dass sie sich extra viel Zeit ließen und erstmal noch ein paar unergründliche Blicke austauschten.
„Also gut, kleiner Manfredo...“, begann Birte endlich, „Wenn du es wirklich wissen willst, dann bitte. Aber ich warne dich schon mal vor, die Wahrheit wird dir nicht gefallen.“
Ich war so kribbelig, am liebsten hätte ich sie gepackt und die Worte aus ihr herausgeschüttelt. Ich war jetzt ganz nah dran an der Lösung, das spürte ich genau. Also hielt ich den Mund, um das Ganze nicht noch mehr zu verlangsamen.
„Du bist ein fiktiver Charakter.“, sagte Birte schlicht. Ich blinzelte verwirrt. Was... ?
„Und zwar ein ziemlich gestörter, dusseliger und tollpatschiger!“, fügte Antje hinzu. „Ach, sei doch nicht so gemein! Das ist doch nicht Manfredos Schuld!“, erwiderte Birte ironisch. „Auch wenn du es noch nicht weißt, Manfredo: Deinen niedrigen IQ hast du meiner Schwester zu verdanken. Und auch alle deine anderen Schwächen, die ich jetzt nicht alle aufzählen kann, weil wir dann morgen noch hier sitzen würden.“
„Oh, das heißt aber nicht, dass du mich jetzt für meinen Einfallsreichtum zusammenschlagen musst!“, sagte Antje schnell zu mir und machte ein übertrieben verängstigtes Gesicht.
„Als wenn der kleine Hosenmatz dir etwas antun könnte!“, lachte Birte.
Allmächlich begannen die Worte, zu mir durchzusickern, doch das machte die Sache nur noch verworrener. Mir ging im Moment alles viel zu schnell. „Stop! Uno momento!“, rief ich, „Wartet mal 'nen Moment!“ Zu meiner Verwunderung verstummten die beiden tatsächlich. „Was... also wie... was hat... also... Was ist jetzt eigentlich los?“, brachte ich endlich hervor.
Die Schwestern verkniffen sich das Lachen. „Wie gesagt, besonders schnell ist er nicht...“, murmelte Antje. Ich musste mich sehr zusammenreißen, damit mir keine unvorsichtige Bemerkung herausrutschte.
„Also nochmal zum mitschreiben.“, begann Birte betont langsam. „Wir: schlau. Du: dumm. Verstanden? Gut.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, leierte sie im selben Tempo weiter: „Weißt du, was ein Nintendo ist?“
„Ja!“, rief ich ungeduldig. Ich saß wieder auf heißen Kohlen.
„Was zappelst du denn so herum?“, wollte Antje wissen, „Ich dachte, wir sind dir zu schnell!“
„Wir haben uns vor kurzem ein Nintendospiel gekauft.“, fuhr Birte fort. Ich fragte mich langsam echt, worauf sie hinauswollte. Zwar hatte ich eine leise Ahnung, die in meinem Kopf herumspukte, doch sie war so unwirklich wie ein halb vergessener Traum.
„Und dieses Spiel heißt Animal Crossing – Wild World. Da kann man eine Stadt gründen.“
„Oh, wow! Damit hätte ich nicht gerechnet!“, gackerte Antje. Irgendwie ging mir diese Lacherei langsam auf den Sack.
„Ich habe meine Stadt Island genannt. Naa, merkst du was, Mmaannffrreeddoo?!“
Ich bemerkte nicht mal, dass sie plötzlich einen Peterchen-Akzent auf meinem Namen hatte, als ich mit einem Mal alles verstand. Etwas war in meinem Kopf eingerastet, all die losen Enden hatten sich zu einem ganzen verknüpft. Es war, als hätte mir die ganze Zeit nur ein Puzzlestein im Bild gefehlt, der nun mit einem Mal alles zusammenbrachte. Die Erkenntnis traf mich so schlagartig, dass ich eigentlich auf der Stelle hätte ohnmächtig werden müssen; doch im Gegensatz zu der Verwirrung, die all die unbeantworteten Fragen gestiftet hatten, sah ich nun plötzlich unglaublich scharf und meine Gedanken waren so klar wie schon sein Wochen nicht mehr. „Ihr habt Island gegründet!“, sagte ich. „Ihr habt uns alle gegründet! Das hier ist alles nur ein Nintendospiel!“ Ich konnte selbst nicht glauben, was ich da erzählte, die Worte kamen einfach heraus. Doch so komisch es klang, wusste ich doch sofort, dass dies die einzig logische Antwort war.
Die zwei nickten zufrieden. „Du hast es erfasst. Hat auch lange genug gedauert.“, meinte Birte.
Ich spann den Gedanken noch ein wenig weiter. „Heißt das dann etwa auch, dass ihr wirklich alles wisst? Dass ihr alles bestimmt?“
„Na klar. Wir können uns doch nicht darauf verlassen, dass du kleiner Wicht das alles allein regelst!“
Mamma mia! Das war wirklich mal ein starkes Stück! Was für eine Geschichte!

Während der Busfahrt zur Drachenhöhle war ich so in Gedanken versunken, dass ich fast den Ausstieg verpasste. Ich musste erst einmal die Erkenntnis begreifen, die ich gerade gewonnen hatte. Hatte ich die beiden wirklich richtig verstanden? Diese zwei unscheinbaren Mädchen hatten ganz Island erschaffen und sich sogar uns ausgedacht? Wir waren nichts weiter als fiktive Figuren in einem Nintendospiel? Aber das konnte doch gar nicht sein! Ich war doch echt! Echter als ich konnte man doch gar nicht sein! Außerdem, wie sollten die beiden in das Spiel hineingekommen? Oder waren wir herausgekommen? Ohne etwas gemerkt zu haben? Nein, das konnte doch gar nicht sein!
Doch als ich mich zu Antje und Birte umdrehte und wieder ihr allwissendes Lächeln sah, sagte mir mein Gefühl, dass ich alles richtig verstanden hatte, auch, wenn mein Verstand sich noch ein wenig dagegen sträubte. Etwas unsicher lächelte ich zurück. Ich wusste noch nicht, was ich von all dem halten sollte. Auf jeden Fall standen die beiden seit der Enthüllung ihres Geheimnisses für mich in einem ganz anderen Licht. Sie waren nun nicht mehr einfach die zwei unheimlichen Verrückten für mich und ich hielt es für keine gute Idee, mich mit meinen Erschafferinnen anzulegen Also lieber nett und freundlich sein. Ich hatte ja keine Angst vor ihnen, aber irgendwie...
„Manfredo!“
Ich schrak hoch. „Was?“
Katy zog an meinem Arm. „Komm endlich, wir sind die letzten! Alle anderen sind schon in der Höhle!“
„Oh... Sorry...“ Schnell rappelte ich mich auf und wir eilten im Laufschritt zum Höhleneingang.


Wie wir schnell feststellten, gab es in der sogenannten Drachenhöhle leider keinen echten Drachen, sodass es eine etwas lasche Entschädigung für die Perlenfabrik darstellte. „Aber ich meine, hast du wirklich einen Drachen erwartet?“, meinte F.K., womit er natürlich recht hatte, auch, wenn er selbst etwas enttäuscht klang. Außerdem war diese Welt doch eh schon so verrückt, da hätte mich ein solches Echsenvieh auch nicht mehr groß gewundert. Im Großen und Ganzen war die Höhle aber schon ganz nett – auf jeden Fall besser als die Glasbläserei, die Tony gern noch besichtigt hätte – und auch die Mädels fanden ihren Gefallen daran. Tony gefielen vor allem die beleuchteten Boote auf dem Höhlensee am Ende der Führung. Es sah wirklich cool aus, aber die Hintergrundmusik dazu, irgend so ein klassischer Kram, fanden wir alle zu altmodisch.

„Was ist heute eigentlich mit dir los?“, fragte Katy mich wie aus heiterem Himmel auf der Rückfahrt. Betont unschuldig hob ich fragend die Augenbrauen. „Was soll mit mir los sein?“ Unter Katys stechendem Blick wurden meine Ohren leicht warm.
„Du bist so still heute. Schon seit wir von der Perlenfabrik kamen. Natürlich kann es mal ganz erholsam sein, wenn du nicht in einer Tour plapperst, aber das kenn ich gar nicht von dir.“
Ich zwang mich, ihr weiterhin in die Augen zu sehen. „Ich hab nur darüber nachgedacht, dass heute schon der letzte Urlaubstag ist. Wir könnten doch zum Beispiel noch eine kleine Abschlussparty machen heute Abend, hab ich überlegt.“
„Oh, aber deine zwei neuen Freundinnen willst du dazu wohl auch einladen?“
Jetzt war ich tatsächlich verwirrt. „Wen?“
„Na, die zwei da hinten im Bus.“ Sie deutete mit dem Daumen über die Sitzlehne in Richtung Birte und Antje. „Oder warum guckst du dich sonst dauernd nach ihnen um?“
Jetzt wich ich doch unwillkürlich ihrem Blick aus. „Die beiden sind nicht meine Freundinnen. Du weißt doch schon, was ich von denen denke.“
„Scheint sich ja geändert zu haben.“
Ich seufzte tief. „Mamma mia, Katy, nun nimm doch nicht alles so genau! Bist du etwa eifersüchtig auf die beiden Tussen, oder was?“ Kaum ausgesprochen, bereute ich es schon, die Schwestern „Tussen“ genannt zu haben. Verstohlen schielte ich an Katy vorbei in ihre Richtung, doch sie schienen es nicht gehört zu haben. Als ich mich wieder Katy zuwandte, hatte sie die Arme verschränkt und die Augen leicht zusammengekniffen. „Stell dir vor, ich glaub dir kein einziges Wort.“
Fast hätte ich ihr eine gereizte Erwiderung entgegengeschleudert, biss mir aber gerade noch rechtzeitig auf die Zunge. Katy war jetzt schon auf Alarmstufe gelb, und ich wollte nicht die Ursache für einen ihrer beliebten Ausraster sein.
Eine Weile starrten wir uns beide nur an, während ich versuchte, meinen aufkommenden Zorn sowie meine Ohren etwas abzukühlen und nach passenden Worten zu suchen, um die Situation im Wesentlichen zu erklären. Das Problem war nur, egal, wie ich die Worte nun drehte und wendete, Katy würde mir nicht glauben.
„Vergiss es einfach, okay?“, sagte ich schließlich fuchsig.
„Nein, das tue ich nicht!“ Sie packte mich an den Schultern. „Jetzt spuck's schon aus! Oder willst du mich wieder belügen?“
„Also schön, wie du willst!“, rief ich wütend und entwand mich ihrem Griff. „Die zwei haben uns erfunden! Wir sind nichts weiter als zwei fiktive Figuren! Genauso wie die Baumgeister! Und F.K. und Tony wahrscheinlich auch. Deshalb wissen die auch alles über uns! Und Island haben sie auch erfunden, in einem Nintendospiel namens Animal Crossing. Jetzt zufrieden?“
Wutschnaubend schaute ich Katy an, die vor Überraschung ganz vergaß, weiterhin die beleidigte Leberwurst zu spielen. Ich merkte auf einmal, wie still es im Bus geworden war, abgesehen von der durchgehend dudelnden Radiomusik. Als ich mich verstohlen umschaute, wurde ich von etwa zwanzig Augenpaaren durchbohrt. Ich wandte mich ab und schaute starr aus dem Fenster.
Doch Katy ließ mir natürlich nicht lange meine Ruhe. Sie hatte sich schnell wieder von ihrem Schock erholt und war nun wieder ganz die Alte. „Erzähl das deiner Oma, Manfredo. Für wie blöd hältst du mich eigentlich, dass du jetzt auch noch mit solchen Ausreden ankommst?“
Ich ballte die Fäuste. „Es ist keine Ausrede, verdammte Kiste! Frag die beiden doch einfach!“, presste ich zwischen den Zähnen hervor, ohne die Augen von der vorbeiziehenden Landschaft abzuwenden. Ich hörte, wie Katy genervt durch die Nase schnaubte, dann aber tatsächlich aufstand und entschlossenen Schrittes den Bus entlangmarschierte. Nach wenige Schritten stoppte das dumpfe Pochen ihrer Zehn-Zentimeter-Absätze auf dem Filzboden und sie zischte etwas Unverständliches. Ich drehte mich nun doch um und linste an meiner Lehne vorbei den Gang hinunter, wo Katy sich vor Birte und Antje aufgebaut hatte. Die beiden beäugten die aufgeregte Katy wie immer zutiefst gechillt und ein wenig amüsiert, doch über das Radio und die wieder eingesetzten Gespräche der anderen Mitreisenden konnte ich nicht verstehen, was sie mit Katy diskutierten. Das Gespräch zog sich ein wenig hin, was ich Katy nicht verdenken konnte, da auch sie vermutlich die neue Erkenntnis erstmal verdauen musste. Doch ich war immernoch ein wenig sauer auf sie und außerdem wurde die Halsverrenkung meinerseits langsam etwas unangenehm, sodass ich mit größter Ungeduld darauf wartete, dass sie endlich zurückkam und sich bei mir entschuldigte. Darauf musste ich jedoch noch ein wenig warten. Bald fragten sich wohl auch F.K. und Tony, was Katy denn so lange dort trieb, und gesellten sich zu ihr. Es war nun ganz schön voll am Ende des Busses, doch immernoch machte keiner der drei Anstalten, sich wieder zurück zu bewegen. Was hatten die denn Weltbewegendes zu besprechen?! Meine Fresse, so schwer war das nun auch nicht, diese Tatsache zu kapieren, die ich sowieso eben schon durch den ganzen Bus geschrieen hatte! Aber mir glaubte natürlich keiner.
Etwa zehn Minuten später, als mein Hals so versteift war, dass ich bezweifelte, ihn jemals wieder drehen zu können, war zumindest Katy endlich fertig mit Quatschen. Von ihrer wilden Entschlossenheit verlassen, stakste sie nun etwas wackelig und unsicher wieder den Weg zurück. Als sie näher kam, fiel mir auf, wie blass sie war und auf einmal war meine Wut verflogen. Ich wollte aufstehen und sie zu ihrem Platz führen, damit sie nicht noch umknickte auf ihren hohen Stelzen, doch da hatte sie ihn schon selbst erreicht und ließ sich auf das Polster fallen. „Oh Mann!“, sagte sie. „Oh Mannomannomann!“ Zerstreut fuhr sie sich durch die Haare. Sie war ganz durch den Wind.
„Aha, jetzt glaubst du es also endlich. Hat aber lange gedauert.“ Oje, ich hatte nicht so anklagend klingen wollen! Aber Katy schien mich gar nicht richtig gehört zu haben. „Mensch, Manfredo! Ich -“
„No, no, ist schon okay!“, sagte ich schnell. Ich wollte gar keine Entschuldigung mehr haben. „Ist doch jetzt auch nicht so tragisch!“
„Doch, das ist es! Ich meine... die wissen all unsere Geheimnisse! Die wissen alles über uns! Und eben gerade... da hat diese Birte etwas über mich erzählt, was sie doch gar nicht hätte wissen dürfen!“ Geradezu verzweifelt schaute sie mich an, als könnte ich die ganze Sache wieder hinbiegen. Ich war ein wenig verdutzt, dass sie anscheinend total vergessen hatte, mich einen Lügner genannt zu haben. Dass ich bei ihr kein schlechtes Gewissen auslösen wollte, war die eine Sache, aber dass sie noch nicht mal daran dachte, sich zu entschuldigen... „Öhm, naja... Ich denke, man könnte sich damit anfreunden. Ist doch jetzt nicht der Weltuntergang.“, sagte ich. Katy schwieg und betrachtete ihre Schuhe. Was wohl ihr Geheimnis war, das die zwei nun ausgeplappert hatten? Nun, fragen kostete ja nichts. „Sag mal, Katy; was ist denn so geheim, dass die zwei Mädels es nicht wissen dürfen?“
Katy stieß ein gekünsteltes Lachen aus und schaute hoch. „Was bitte?“
„Naja, ich wollte ja nur mal fragen...“
„Manfredo, weißt du, was geheim heißt?!“
„Yesse, yesse; si, si; natür-“
„Schön! Dann verstehst du auch hoffentlich, warum ich dir jetzt nicht mal eben irgend ein Geheimnis verrate!“
Ich zuckte mit den Schultern und wandte mich wieder dem Fenster zu. „War ja nur 'ne Frage.“
„Ach, passt schon. Hey, es tut mir leid, dass ich dir erst nicht geglaubt hab.“
Überrascht drehte ich mich zu ihr um. „Echt jetzt?“
Sie musste grinsen. „Wieso erstaunt dich das so? Jaa, echt jetzt. Sorry.“
Ich lächelte zurück, als plötzlich der Lautsprecher mit einem hohen metallischen Kreischen wieder ansprang. Der ganz Bus zuckte zusammen und wir hielten uns angewidert die Ohren zu. Dadurch konnten wir nun zwar die Ansage nicht mehr besonders deutlich hören, doch da wir auf den Parkplatz der Hotelanlage zusteuerten, wurde es uns auch so klar, dass die Rundfahrt jetzt endete.
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptyDo Dez 01, 2011 5:33 pm

Bähm, schon das 38. Kapitel ;D (Muss zugeben, du schreibst zu schnell, hab nicht alles gelesen Wouza )
Ich muss aber echt sagen, dass die Art wie du die Geschichte erzählst echt gut ist. Du baust immer so schöne Sätze, die eine Assoziation zu einem vergangenen Erlebnis/Gefühl/Gedanken sind. Ich liebe es einfach, wenn mein Kopf Bilder formen kann; und das tust du vollauf unterstützen Very Happy
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptyDo Dez 01, 2011 5:39 pm

eig. schreib ich voll langsam... für die story hab ich vier jahre oder so gebraucht o.O ich überarbeite die geschichte halt nur nochmal, bevor ich sie reinstelle. (ich glaube ich würde auch nicht alles lesen xD also dies ist eig. eins der wichtigsten kapitel, aber ansonsten hast du wahrscheinlich nur ein paar übliche flachwitze verpasst xD)
ah das ist voll lieb von dir! I love you kompliment von der meisterin Embarassed ich hätte nicht gedacht, dass die geschichte so gut ankommt! freut mich jedenfalls, dass du immer noch dabei bist! Very Happy
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptyDo Dez 01, 2011 6:24 pm

Ok...damit hab ich jetzt ehrlich gesagt eher nicht gerechnet

Antje...Antje...Antje...woaaaaaah O.O *auf Facebook überprüfen geh* WOaaaaaaaaah! Warum ist mir das nicht früher aufgefallen Very Happy

btw: Ich finde es übrigens recht seltsam, dass Manfredo und die Anderen das einfach so glauben...wüsste andererseits nicht, wie ichs gemacht hätte...aber macht die Geschichte nicht weniger genial O.O
Ist denn jetzt das Ende der Geschichte erreicht? Wie weit geht's noch?
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptyDo Dez 01, 2011 6:36 pm

ein bissl weiter geht die Geschichte noch Wink
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BeitragThema: Re: Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel   Manfredo's Tagebuch: 38. Kapitel EmptySa Dez 03, 2011 5:39 pm

BlackWhite schrieb:
Ich finde es übrigens recht seltsam, dass Manfredo und die Anderen das einfach so glauben..
ja mit der Stelle hatte ich auch so meine Schwierigkeiten... scratch Also wenn irgendwer von euch noch ne gute Idee hat, wie ich es besser machen könnte, dann her damit! Smile
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